Clubs in der Corona-Krise: Papp
Bremer Clubs, Musikspielstätten oder Kneipen sind in ihrer Existenz bedroht - so sieht die Situation in der Neustadt beim Papp aus

Bremen. Es sind schwere Zeiten für Clubs, Spielstätten, Kneipen und Festivals. Doch wie geht es den Bremer Einrichtungen eigentlich wirklich in dieser Club-Corona-Krise? Wie stellt sich ihre Situation dar? Wie kann eine Zukunft, eine Perspektive aussehen? Was passiert eigentlich, wenn die Läden dann wieder öffnen dürfen? Und was fehlt gerade besonders? Heute im Interview: Timo Schumacher stellvertretend für das Team des Papp in der Neustadt.
Wie schlimm, beschissen oder gerade noch auszuhalten ist eure/deine Situation gerade durch die Coronavirus-Zwangspause gerade?
Man macht sich gerade natürlich ziemlich Gedanken über die Zukunft, auch wenn schlaflose Nächte zu unserem Tagesgeschäft (LOL) gehören. Die aktuelle Situation ist richtig hart, aber sie zeigt auch, wie gut unser Team funktioniert. Alle sind positiv, haben gute Ideen und bringen sich ein. Das für März und April geplante DJ-Programm haben wir kurzerhand per Stream durchgeführt. Jetzt wissen wir auch, wie sowas funktioniert. Zudem haben wir die Zeit genutzt, um einige Umbaumaßnahmen abzuhaken, die wir schon länger vor uns hergeschoben haben.
Wie geht das alles weiter? Habt ihr einen Plan?
Wir glauben an die Zukunft. Der Plan ist natürlich, das Team und den Laden erfolgreich durch die Krise zu schippern. Ob das funktioniert, hängt im Wesentlichen von der Dauer und Art der behördlichen Massnahmen und Auflagen ab. Der Schutz der Mitarbeiter, Gäste und somit auch der Gesellschaft muss jetzt im Vordergrund stehen. Völlig klar. Wir beabsichtigen unseren Außenbereich gegebenenfalls mit Plexiglaswänden so umzugestalten, dass sich unsere Gäste auch auf Distanz begegnen können. Vielleicht kann man das nach der Krise noch als labyrinthartigen Raucherbereich verwenden.
Solidarität, Videokonferenzen und ein anderer Umgang miteinander: Was ist aus dieser Corona-Krise zu lernen?
Allergrössten Dank an Julia von Wild und Victor Frei für das, was die beiden mit dem Clubverstärker im Sinne der Musikspielstätten in den letzten Wochen gewuppt haben. Großartig! Bei unseren Gästen möchte ich mich für die treue Unterstützung und den positiven Zuspruch bedanken. Höchstwahrscheinlich auch durch den Verzicht auf Videokonferenzen liefen die Absprachen mit Lieferanten, Vermietern und Krankenkassen unkompliziert und verständnisvoll ab. Das Jobcenter und die Bremer Aufbaubank haben uns trotz des hohen Antragsaufkommens rechtzeitig unterstützt. Grundsätzlich find ich es ganz gut, wie unaufgeregt und bedacht Bremen mit der Krise umgeht. Danke liebe Mitmenschen.
Was ist das erste, das ihr machen werdet, wenn euer Club/Kneipe wieder aufmachen darf?
Ich werde mir erstmal eine Rolle Klopapier bei uns aus dem Laden klauen um zu schauen wie sich das anfühlt.
Welches Konzert, welchen Musiker wollt ihr in besseren Zeiten auf jeden Fall live sehen?
Fürs PAPP ist Pearl Jam schon länger auf Rückruf. Ich hake da nochmal nach.
Spenden für die lokale Clubszene geht hier: www.clubverstaerkerunited.de
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