Lockdown = Fuckdown: Offene Fragen an die Politik.
Fragen und Diskurs gehören zu einer Demokratie dazu. Warum gibt es einen zweiten Lockdown?

Die folgenden Fragen fielen mir spontan letzte Woche Mittwoch ein. Allerdings haderte ich damit, sie schnell aufzuschreiben und zu veröffentlichen. Im Gegensatz zu so manchen anderen Internetnutzern mit ausgiebiger Nutzung der Kommentarfunktionen, lasse ich mir Gedanken gerne einmal mehr durch den Kopf gehen. Im Grunde hatte ich das Thema schon abgehakt und mich entschlossen, nichts Derartiges zu schreiben. Über das Wochenende prasselten aber weiterhin Neuigkeiten und Meinungen ein. Und da eine Demokratie nur über den Diskurs lebendig bleiben kann und zu einem Diskurs gehören nun mal Fragen, stelle ich eben diese hier nun doch. Wie und warum konnte es so weit kommen.
Eins vorweg, muss leider mittlerweile ja immer dazugesagt werden, natürlich halte ich mich an die Regeln und halte sie zur jetzigen Lage und Situation sogar für notwendig. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich die Entscheidungen für gut oder gar durchdacht halte. Was ich sagen will ist, rechte Spinner, Verschwörungstheoretiker und Querdenker, falls wir diese Menschen auf unserer Seite und Kanälen haben, können gerne weiterklicken. Danke.
- Warum funktioniert die Kontaktverfolgung nicht? Warum sind die Gesundheitsämter nicht besser ausgestattet worden? Warum wird die Strategie nicht geändert, wenn die Arbeit nicht zu schaffen ist?
- Warum darf Profisport stattfinden, Amateur- und Jugendsport aber nicht?
- Es wird viel von Solidarität und gemeinsame Kraftanstrengung gesprochen – warum dürfen Vermieter eigentlich weiterhin 100% der Miete abrufen, während Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanzielle Einbußen akzeptieren müssen?
- Wie soll ein kulturelles und buntes Leben nächstes und übernächstes Jahr aussehen?
- Warum droht das Gesundheitssystem schon wieder überfordert zu werden? Und warum wurde im Sommer nichts dagegen oder zu wenig getan? Vielleicht wäre es besser gewesen, Milliarden in die Ausstattung von Krankenhäusern zu stecken, statt die Lufthansa am Leben zu erhalten?
- Warum tragen Mitarbeiter des Gesundheitsamts Plastikvisiere, obwohl diese in Bremen unter Strafandrohung verboten sind? (Foto: Butenunbinnen.de am 28.10.2020 – 13:32 Uhr)
- Wenn all so was innerhalb einer Telefonkonferenz beschlossen werden kann, warum wird dann jahrelang über Grundrente, Umweltschutz, Kohleausstieg etc. pp. diskutiert? Scheint ja auch alles ohne Parlament zu gehen?
- Haben die Polizeibehörden nichts Besseres zu tun, als Coronaregeln zu kontrollieren, z.B. mal die internen Nazistrukturen zu klären?
- Warum bleiben so überflüssige Dinge wie Gottesdienste erlaubt?
- Was passiert, wenn die Fallzahlen im Februar wieder steigen? Wie sieht eine langfristige Strategie zur Bekämpfung aus?
Wenn in einer Telefonkonferenz (schon wieder) solch weitreichende Maßnahmen beschlossen werden können/müssen, es war der Presse zu entnehmen, auch die Unversehrbarkeit der Wohnung wurde infrage gestellt bzw. diskutiert, ohne das Parlament zu konsultieren und diese Maßnahmen dann von der Polizei überwacht und durchgesetzt werden soll, dann muss ich leider sagen, sind wir tatsächlich näher an einer Diktatur, von der die rechten Idioten immer schwafeln, als es uns lieb, teuer und wichtig sein sollte!
Wie eingangs bereits geschrieben, natürlich werden die Maßnahmen mitgetragen, aber ich erwarte von bezahlten Politikern, dass sie nun ihren Job machen und dafür sorgen, dass es nicht im Frühjahr zu einem dritten Lockdown kommt. Wer auf einen Impfstoff hofft und wartet, hat keine Strategie und agiert lediglich nach dem Prinzip Hoffnung. Vielleicht löst sich das Problem irgendwann von alleine. Da habe ich höhere Anforderungen an die Demokratie und den gewählten Volksvertretern.
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