„Wir hatten einen riesigen Anspruch an unser Debütalbum“
Giant Rooks haben uns vor dem Release von „Rookery“ und den ersten öffentlichen Konzerten in diesem Jahr ein paar Fragen beantwortet.

Berlin. Nach drei EPs und immer größer werdenden Tourneen und Festivalauftritten, veröffentlichen Giant Rooks am 28. August ihr Debütalbum „Rookery“. Vorher werden sie bei den „Picknick-Konzerten“ von Landstreicher in Leipzig, Dresden und Köln wieder vor Publikum auf der Bühne stehen. Die Band zählt ohne Frage zu den spannendsten Newcomern des Landes und tourt inzwischen europaweit in großen Clubs und Hallen. Über ihre Gefühle vier Wochen vor dem großen Releasetermin und die ungewöhnlichen letzten Monate haben wir mit Luca Göttner (Bass) und Finn Thomas (Schlagzeug) gesprochen.
In fast genau vier Wochen erscheint euer Debütalbum „Rookery“. Mit welchen Gefühlen blickt ihr auf den Release-Tag?
Gerade blicken wir einfach mit totaler Vorfreude darauf. Wir freuen uns mega, dass unser erstes Album endlich fertig ist und alles geklappt hat. Wir waren die ganze Zeit recht nervös, da wir einen riesigen Anspruch an unser Debütalbum hatten. Jetzt ist endlich alles fertig, die Songs sind aufgenommen, das Artwork erledigt, daher können wir uns jetzt einfach nur noch auf den 28. August freuen.
Für euer Debütalbum habt ihr euch viel Zeit gelassen. Warum ist jetzt der für euch ideale Zeitpunkt gekommen?
Zum einen haben wir als Band Zeit gebraucht um musikalisch genau herauszufinden, wie wir klingen wollen, zum anderen haben wir in unseren ersten Jahren als Band super viel live gespielt. Da fehlt es einfach an Zeit, für ein paar Monate ins Studio zu gehen und in Ruhe an einem Album zu arbeiten. Im letzten Jahr haben wir das zum ersten Mal geschafft und deshalb ist jetzt der für uns perfekte Zeitpunkt, um unser Debütalbum rauszuhauen.
Zwölf Songs haben es auf das Album geschafft. Habt ihr sie alle neu für das Album geschrieben, oder sind auch ältere Stücke dabei, die nicht auf die EPs gepasst haben?
Der einzige schon bekannte Song ist „Wild Stare“, der Titelsong unserer letzten EP. Wir wollten ihn unbedingt auf unserem Debütalbum haben, da er eine Brücke zu unseren ersten Bandjahren schlägt. Wir schätzen unsere EPs sehr und finden sie alle für sich stehend sehr stark. Das Album sollte keine Ansammlung von bisher schon bekannten Songs sein. Daher haben wir alle anderen Stücke erst in den letzten zwei Jahren, seit wir alle in Berlin leben, geschrieben und aufgenommen.
Am Freitag spielt ihr euer erstes Konzert in diesem Jahr. Sitzen die Abläufe noch oder habt ihr mehr geprobt als sonst?
Wir haben im Juni schon ein Konzert in Essen vor 100 Leuten gespielt, die Tickets konnte man aber nur gewinnen. Jetzt stehen die ersten öffentlichen Shows an. Wir haben sehr viel geprobt und Abläufe für die neuen Songs geübt. Trotzdem bin ich ein bisschen nervös und das kommt sonst fast nie vor. Wir sind optimistisch, alles bis Freitag zu schaffen und hoffen, dass alles gut geht. Das letzte große Konzert war im Oktober, deshalb haben wir wieder richtig Bock auf das Gefühl, auf der Bühne zu stehen.
Was vermisst ihr am meisten an der konzertfreien Zeit?
Persönlich hat mir vor allem die Spontanität gefehlt, einfach ganz kurzfristig auf ein Konzert zu gehen, oder sich mit Leuten zu treffen. Live-Musik habe ich sehr vermisst, sowohl vor als auch auf der Bühne. Jetzt sehen wir endlich unsere ganze Crew wieder, das wird wie ein richtig schönes Klassentreffen nach den letzten Monaten.
Welche Dinge, für die ihr sonst wenig oder keine Zeit hattet, habt ihr in den letzten Monaten gemacht?
Allgemein hatten wir mehr Zeit zu Hause, das war anfangs ganz schön, aber irgendwann fällt einem die Decke auf den Kopf. Wir haben die konzertfreie Zeit zum Proben und Songwriting genutzt und haben unserem Album den letzten Schliff gegeben. Sonst hätten wir unsere Europa-Tour gespielt und wären mit Milky Chance in Amerika unterwegs gewesen. So waren wir im Studio beschäftigt und haben letzte Entscheidungen gefällt. Persönlich konnte ich vieles entspannter angehen und habe angefangen, wieder mehr Sport zu machen.
Die Größe der Clubs und Hallen ist in den letzten drei Jahren in beachtlicher Zeit gewachsen. Auf das Debütalbum haben viele hingefiebert, es ist in jeder Bandbiographie ein Meilenstein. Spürt ihr in der Hinsicht Erwartungsdruck?
Es ist super schön, dass sich so viele Leute auf das Album freuen und dem Release entgegenfiebern. Wir tun es genauso und machen uns selber sogar mehr Druck als wir von außen wahrnehmen. Das haben wir nie als Erwartungsdruck, sondern als positive Wertschätzung unserer Arbeit wahrgenommen.
„Watershed“ läuft im Radio rauf und runter und zum ersten Mal in eurer Bandgeschichte seid ihr mit der Gefahr konfrontiert, dass Leute eure Musik unfreiwillig „überhört“ haben könnten. Wie geht ihr damit um?
Wir haben in den letzten Monaten super viele Nachrichten von Fans und Freunden bekommen, die uns Ausschnitte aus dem Radio geschickt haben, besonders von „Watershed“. Wir sehen dadurch vor allem die Möglichkeit, viele neue Leute zu erreichen, die uns noch nie gehört und nicht auf dem Schirm hatten und denen unsere Musik im besten Fall gut gefällt.
Die Picknick-Konzerte in Leipzig, Dresden und Köln wurde alle recht kurzfristig angekündigt. Habt ihr noch weitere Events um den Release-Termin oder im Herbst in Planung?
Langfristige Planung ist gerade immer noch super schwierig. Wir freuen uns jetzt sehr auf die Picknick-Konzerte und die Möglichkeit, unsere neue Musik live an die Leute zu bringen. Ansonsten liegt unser Fokus auf dem 28. August und wir versuchen natürlich, diesen Tag mit unseren Fans zu zelebrieren. Genaueres ist bisher noch nicht geplant, da wir gerade nur kurzfristig und in kleinen Schritten denken können.
Auf ihrer großen Europatour kommen Giant Rooks nächstes Jahr am 21. Mai nach Hamburg und am 26. Mai nach Hannover. Tickets gibt es hier im Vorverkauf.
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