Wie ein Zug an der Zigarette

Bremen. Das menschgewordene Revival kehrt zurück. Denn feinster Stoner-/Doomrock ist auf dem Weg zu uns und kommt am Montag, 10. Oktober, in unser aller Lieblingsschlachthof in Findorff. Die Rede ist von der Berliner Band Kadavar, die (Hurrah) auf ihrer Europatournee auch einen Abend lang in Bremen auftreten. Wenn das man nichts ist… Das ist nämlich […]

Bremen. Das menschgewordene Revival kehrt zurück. Denn feinster Stoner-/Doomrock ist auf dem Weg zu uns und kommt am Montag, 10. Oktober, in unser aller Lieblingsschlachthof in Findorff. Die Rede ist von der Berliner Band Kadavar, die (Hurrah) auf ihrer Europatournee auch einen Abend lang in Bremen auftreten. Wenn das man nichts ist…

Das ist nämlich eine ganze Menge. Kadavar bringt nämlich alles mit, um eine musikalische Zeitreise in die 60er- und 70er-Jahre erfolgreich zu unternehmen. Lange Bärte, noch längere Haare, dazu ein ausgeprägtes Melodieempfinden mit treibenden Basslines und Drumbeats – fertig ist die Laube (Entschuldigung). Christoph Lindemann an der Gitarre, Simon Bouteloup am Basss und Christoph Bartelt am Schlagzeug zelebrierieren auf das akribischste ihr Revival.

Besucher von Kadavar-Konzerten wissen, eine große Show ist nicht zu erwarten. Eher nur die drei angesprochenen Herren, die konzentriert ihre Musik spielen. Ohne Tand und Firlefanz, die Musik spricht für sich und das mit internationaler Anerkennung.

Erst im vergangenen Jahr ist mit „Berlin“ die dritte Platte (und mit neuem Bassisten) erschienen. Der Weg dorthin war steinig. Doch die Band nimmt das ganz ihrer Musik entsprechend: Zieht man nach Rückschlägen den Schwanz ein, rieselt einem Erfolg durch die Hände wie ein Haufen nichtsnutziger Sand. Ausgerechnet im Herzen der USA, wo die Wüstensonne tief gefurchte Menschen und rostige Karossen in einer wild-west-verklärenden Lässigkeit konserviert, beginnt 2013 eine infernale Verkettung, die selbst Berlins gewaltigsten internationalen Rockexport der laufenden Dekade kurz ins Straucheln bringt.

Doch auf dem Album wirkt das kurzzeitige Bandtief nur noch wie ein heftiges Luftholen – kurz vor dem Sprung über den Abgrund. Oder wie der Zug an einer Zigarette – ungesund, aber unverschämt wohltuend. Kadavar versteht es, genau dieses Gefühlt auf den Punkt und takt zu bringen.

Beginn ist um 20 Uhr, Tickets gibt es bei den üblichen Verdächtigen.


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