We Had To Leave : berauschender Indiepop

Mit ´Difference´ veröffentlichen WHTL ein sackstarkes Album, das im positivsten Sinne nach Debut klingt. Aber lest selbst ...

Es ist ihr zweiter Longplayer und der Albumtitel ´Difference´ ist dabei Programm. Dringlicher und aufwühlender sind sie geworden. Haben sie auf ihrem Vorgängeralbum noch mit elektronischen Elementen rumgespielt, haben sie auf ´Difference` jegliche Schnörkel durch jenen Druck ersetzt, der entsteht, wenn eine Band im Studio ihre Songs live einspielt. Und das steht nicht nur der Stimme von Sänger Julian Bendixen außerordentlich gut, sondern auch dem Songwriting des gesamten Trios.

Mit 10 Songs handelt es sich bei ´Difference´ um einen echten Longplayer. Irgendwo zwischen Broken Social Scene und We Were Promised Jetpacks spielen die Songs auf dem kompletten Album auf durchweg hohem Niveau.  Man hört dem Album an, dass es live in den bremer Harbour Inn Studios aufgenommen wurde. Hier wurde nichts aufgepumpt, sondern alles so gelassen, wie es gespielt wurde und schließlich auch gemeint ist. Dabei leben nicht nur die einzelnen Instrumente auf, sondern auch der Song an sich.

Als Highlights des Albums habe ich „blood in the sink“ und „different tongues“ ausgemacht. Vielleicht weil beide Songs bereits mein Reisebegleiter quer durch Kalifornien war und sich dort ganz hervorragend in die Landschaft eingefügt haben, vielleicht aber auch, weil beide Songs all das was We Had To Leave derzeit sind auf den Punkt bringen: eine nach Sinn suchende Band, die sich an ihren eigenen  Songs berauscht.

´Difference´ klingt wie ein Debutalbum von dem später alle behaupten werden, dass die Band auf den folgenden elf Alben nicht mehr diese Intensität erreicht hat. Damit will ich aber nicht sagen, dass ich keine elf Alben mehr von We Had To Leave hören mag, es sollten aber bitte schon elf Debutalben sein!

 

 

 


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