Schon jetzt ganz groß
Faber ist auf Akustik-Tour mit seinem neuen Album gestern im ausverkauften Tower Musikclub aufgetreten.

Bremen. Anfang November hat der Schweizer Durchstarter Faber sein zweites Album „I fucking love my life“ veröffentlicht, mit dem er nächstes Jahr durch die großen Hallen des Landes tourt. Vorher hat sich der 26-jährige eine Besonderheit für seine eingefleischten Fans ausgedacht. Beim Vorbestellen der Album-Box konnten sie eine Stadt auswählen und neben der Platte ein Ticket für eine intime Akustik-Show erwerben. Einen regulären Vorverkauf für diese Konzerte gab es nicht. Statt mit der gesamten „Goran Koč y Vocalist Orkestar Band“, ist Faber momentan also als Duo mit seinem Schlagzeuger und Posaunisten (ja, das geht tatsächlich auf eindrucksvolle Art und Weise gleichzeitig) Tillmann Ostendarp unterwegs. Gestern sind sie im restlos ausverkauften Tower aufgetreten.
Der Musikclub ist gesäumt mit stolzen Besuchern, die ihre Konzertpässe aus der Box um den Hals tragen. Ein roter Vorhang dient als Kulisse der Bühne, dazwischen hängt eine Lichterkette mit Glühbirnen. Davor haben sich Julian Pollina, wie Faber bürgerlich heißt, mit Akustik-Gitarre und Ostendarp, den hier alle „DJ Real Madrid“ nennen, eingerichtet. Sie starten mit „Generation YouPorn“, „Jung und Dumm“ und „Top“ – allesamt schnelle Stücke des neuen Albums. Das Duo legt mit hoher Intensität, gewaltig und dynamisch los. Schon nach dem dritten Song reißt eine Saite, die Zeit wird ganz locker mit einem Posaunen-Solo überbrückt. Die zwei Musiker sind locker und schlagfertig, viel Interaktion und Unterhaltungen mit dem Publikum gehören für sie dazu – auf der kleinen Bühne wirkt das besonders persönlich.
Beim bisher ruhigsten Song „Das Leben sei nur eine Zahl“ nutzt Faber erstmals seine E-Gitarre, die bis dahin neben ihm auf der Bühne stand. Nach „Sag mir wie du heißt Pt. 1“ folgt direkt der zweite Streich, besonders beeindruckend ist dabei, wie der Singer-Songwriter bei den kräftigen, langgezogenen Tönen zittert und seine ganze Kraft und Konzentration in seine Stimme wirft.
Seine Single „Das Boot ist voll“ lebt eigentlich vom Klavier, heute wird sie auf der Akustik-Gitarre ebenso fesselnd rübergebracht. Das Stück „Es wird ganz groß“ kann sinnbildlich genommen werden für die steile Entwicklung Fabers in den letzten drei Jahren. Noch während er auf der Bühne steht, stimmt er die Setliste mit dem Publikum ab, während der Pause vor der Zugabe nimmt er draußen von den Fans Songwünsche entgegen. So probieren sie „Bratislava“ zu zweit, was für die Band selbst überraschend gut funktioniert. Noch einige Songs werden gespielt, bevor das über zweistündige Konzert-Highlight für die Bremer endet.
Im nächsten Jahr geht Faber auf große Deutschland-Tour – beim zweiten Teil im Herbst tritt er am 30. Oktober mit seiner ganzen Band im Pier2 auf. Tickets für das Konzert gibt es bereits im Vorverkauf.
Schaut euch hier unsere Fotos des Abends an!
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