Mighty Oaks im Schlachthof

Am vergangenen Dienstag spielte die Berliner Band im fast ausverkauften Schlachthof.

Mighty Oaks (c) Laura Weber

Bremen. Die Schlange vor dem Schlachthof ist lang, schlängelt sich einmal über den Vorplatz, doch die Stimmung der Leute ist ausgelassen. Jeder nimmt die Wartezeit, die durch die aktuellen 3G-Kontrollen entstehen, gerne in Kauf. Der Schlachthof ist bereits eine halbe Stunde vor Beginn sehr gut besucht, alle haben ihre Plätze eingenommen und freuen sich auf die Mighty Oaks. Diese spielen nun endlich anlässlich ihres 2021 erschienenen Albums „Mexico“ zu der gleichnamigen Tour in Bremen. Lange hat es gedauert bis sich der Schlachthof dazu entschlossen hat seine Tore wieder für Konzerte zu öffnen. Umso schöner ist es, dass das erste Konzert direkt so zahlreich besucht ist.

Als dann gegen 20 Uhr der Tour-Support Christof van der Ven die Bühne betritt und die Gespräche eingestellt werden, entsteht direkt das Gefühl eines Wohnzimmerkonzertes im großen Rahmen. Der sympathische Niederländer spielt sein Solo-Set abwechselnd mit zwei Akustik-Gitarren und passt sich dabei musikalisch sehr gut in den musikalischen Kosmos der Mighty Oaks ein. Der verträumte Gitarren-Folkpop-Sound findet auch bei den Bremern Anklang. Man taucht schnell in eine andere Welt ab. Seine Songs sind zeitweise sehr zart und zerbrechlich und hinterlassen ein wohliges Gefühl beim Zuhörer. Immer wieder spricht van der Ven zwischen den Songs zum Publikum, erzählt von den Problemen, dass er auf Konzerten seinen Namen immer sehr häufig wiederholen muss, weil ihn einfach niemand versteht, was für einige Lacher sorgt und davon, dass Mighty Oaks Sänger Ian ihn an jenem Morgen zum obligatorischen „Leg Day“ gezwungen und er nun ganz weiche Knie habe. Mit im Gepäck hatte er seine neueste EP „In The Morning, When We Rise“.

Nach einer kurzen Pause betreten um 21 Uhr die Mighty Oaks die Bühne. „On the one hand it is cool and on the other hand it is freaking scary!” stellt Sänger Ian Hooper nach einer herzlichen Begrüßung in Bezug auf die erste Clubtour ohne Maskenpflicht seit Ausbruch der Pandemie fest. Auch wenn einzelne Besucher noch aus Selbstschutz Masken tragen, kommt trotzdem ein Gefühl von Normalität auf. Dass endlich wieder Konzerte in den Bremer Venues stattfinden ist wichtig und notwendig. Diese Dankbarkeit wird auch stetig im Verlauf des Konzertes seitens der Band deutlich. Immer wieder betont diese, dass sie in dieser schweren Zeit geprägt von Pandemie, Krieg und persönlichen Problemen jedes einzelnen, mit ihrer Musik Liebe zurückgeben möchte.

Die Musiker verabschieden sich vor der Zugabe mit John Lennons Song „Give Peace A Chance“, einer Botschaft, die wichtiger denn je ist. So weisen sie auch darauf hin, dass sie an diesem Abend keinen Merch eingepackt haben, verweisen aber auf Spendendosen von UNICEF, die sie stattdessen mitgebracht haben. Denn die Besucher hätten die Band durch den Ticketkauf schon ausreichend supportet, es sei auch wichtig an andere zu denken. Ein sehr schöner Gedanke der Band.

Als Zugabe spielen die Mighty Oaks dann „All Things Go“ und Driftwood Seat“ bevor sie um 22:30 Uhr die Bühne verlassen.


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