Alben des Jahres 2021 – von Pascal

Am meisten gehört, für gut oder sehr gut befunden, musikalisch überzeugend, nur die Stimme oder ist es das Gesamtkonzept? Eine Auswahl der besten Alben des Jahres. Mit Reihenfolge.

Frank Turner. Foto: pfa

Die besten Alben. Die beste Musik. Am meisten gehört? Schwere Geburt in diesem Jahr eine wirkliche Reihenfolge zu finden. Es gab viel gute, grandiose und gern gehörte Musik. Doch, was beschäftigte und überzeugte am meisten? Kann sein, dass diese Liste in der kommenden Woche schon wieder anders aussieht. Jetzt aber so. Die besten Alben des Jahres 2021.

10. Joey Cape – A good year to forget
Mister Cape muss einfach sein. Er erinnert mich an früher: an alte Freundschaften, Erlebnisse, Urlaube und unvergessliche Abende. Seine Akustik-Sachen kann ich genießen und nebenher laufen lassen. Geht beides. Seine Soloaktivitäten zeigen, dass er mehr kann als den Haudrauf-Punkrock von Lagwagon. Die Platte hat er in einem Jahr geschrieben, in dem er seinen Vater velor, seine Ehe nach 20 Jahren endete und die Tour-Einnahmen fehlten. Es ist spannend, das anzuhören.

9. The Gardener and the tree – Intervention
Ich mag die markante Stimme von Sänger Manuel Felder und diesen Indie-Folk der Schweizer. Nicht ganz so stark wie der Vorgänger „69591, Laxa“ aber ein echt gutes Album.

8. Fluppe – Blüte
Ich feiere den Song „Williams Christ Superstar“. Und überhaupt, das ganze Album ist echt schöner Indie-Kram. Eine Hamburger Band mit Wurzeln im Landkreis Rotenburg und ein bisschen in Bremen. Bei so viel Lokalkolorit, muss dieses Album einfach mit in die Jahrescharts.

7. The Hold Steady – Open door policy
Jahrelang hat (cr) versucht, mich zu überzeugen. Er hat es geschafft. Mit dem Song „Heavy Covenant“ haben The Hold Steady nun auch mich erreicht. Das Album muss man sich erarbeiten, mehrfach hören und dann Bezüge herstellen. Dann hat es „Wums“, dann wirkt es. Werde mich nun auch mit dem Gesamtwerk auseinandersetzen.

6. Chartreux – You Didn’t Doubt This
Bei Gunner Records gab es dieses Jahr viele feine Platten. Das Album der Leipziger Punks passt einfach super auf dieses Label. Für mich die stärkste Veröffentlichung des Bremer Labels im vergangenen Jahr. Die Herren sind dem ein oder anderen bekannt durch Bands wie Tackleberry, Shutcombo, Oat, Piefke oder Warehouse. Mich haben sie durch den Sommer getragen und gaben mir immer wieder den Antrieb mit Krücken durchs Viertel zu humpeln und einfach weiterzumachen

5. Biffy Clyro – The myth of the happily ever after
Na also. Geht doch. Endlich sind Biffy Clyro nicht mehr so handzahm, poppig und weichgespült. Das erinnert an die großen, alten Alben. Es wird wieder geschrieen, aufs Schlagzeug eingedroschen, in die Tasten gehauen und die Gitarre malträtiert. Mehr Krawall und Schräges. Mehr Gewitter und Sturm als melodischer Singsang. Richtig gutes Album der Schotten. Würde ich so gerne live sehen.

4. Team Scheiße – Ich habe dir Blumen von der Tanke mitgebracht
Dank der EP-Review von Claas habe ich früh davon gehört, dank Felix aus dem Lagerhaus bin ich im Sommer erneut damit konfrontiert worden und Moritz von Stun hat noch einen drauf gesetzt, als das Album dann draußen war. Einfach großartig, einfacher Punkrock. Humor mit Sozialkritik, Haudrauf mit Kopf. Toll. Und das aus Bremen.

3. Catapults – I’ll be honest

Zweimal haben Sie dieses Jahr in Bremen gespielt (Überseefestival und auf der MS Treue) und ich habe sie nicht gesehen. Eine Band aus Oldenburg und Bremen, die einfach erfrischenden Punkrock spielt. Das Album hat mich sehr überzeugt. Fehlt nur das Live-Erlebnis. Fuck Corona.

2. Sperling – Zweifel

Erst spät entdeckt und dann ließ es mich nicht mehr los. Ein Album mit Kraft, Wucht, Emotion und viel Liebe zum Detail. Die fünf Hunsrücker lassen Rap-Parts auf eine Songarchitektur treffen, die eigentlich aus dem Post-Hardcore kommt. Dazu dann ein Cello statt einer zweiten Gitarre. Spannende Sache.

1. Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt
Klar, Danger Dan musste in dieser Liste sein. Der Song „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ überstrahlt fast alles, was in diesem Jahr an deutschsprachigen Sachen erschienen ist. Ein zweites Mal erwischte Danger Dan mich wegen seines Konzertes auf dem Presseparkhaus an der Martinistraße. Überragend. Und ein drittes Mal zog mich Danger Dan dann mit dem Song „Lauf davon“ am Ende des Jahres in sein Album hinein.

EPs und Songs von Chiefland, Hot Water Music und Spanish Love Songs

Da wäre Chiefland mit den Songs „Every Creature Dies Alone“ und “Disappearing Act / Introspection”. Aber auch Hot Water Music mit „Killing Time“, was große Vorfreude auf ein neues Album auslöst. Nicht zu vergessen sind auch die Songs von Spanish Love Songs – „Funeral“, „I Miss you“ (Doom and Gloom) und „Phantom Limb“, „Blacking out the Friction“.

Nicht geschafft haben es folgende Alben:
The High Times – Heat
Broilers – Puro amor
Amyl & The Sniffers – Comfort to me
Dave Hause – Blood harmony
Die Ärzte – Hell / Dunkel
Duchamp – Slingshot anthems
Fortuna Ehrenfeld – Die Rückkehr zur Normalität
Kali Masi – [Laughs]
Maffai – Shiver
Scunks rasenkantengeschichten


Mehr Beiträge aus" Musik" zur Startseite

Alben des Jahres 2021 – von Pascal teilen auf: