Abschiedstour von Implore in der Zollkantine

Am Mittwoch, den 01.11.2023 haben die Death-Grinder von Implore zur Ihrer Abschiedstour in die Zollkantine geladen. Zu diesem besonderen Anlass haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, euch einen kleinen Eindruck zu bieten. Mit dabei waren ebenfalls die Bremer Truppen XSPIG und Mizanthrop.

XSPIG

Nachdem ich um 19.30h endlich an der Zollkantine ankam, ballerten die Bremer von XSPIG leider schon munter ihr Set hinunter. Die stampfenden Groove-Parts abwechselnd mit ausbrechendem Chaos konnte man schon gut von draußen wahrnehmen. Also schnell hinein und schauen was die Kapelle dort veranstaltet. Als ich die Kantine betreten habe, war ich als erstes von dem satten Sound überrascht. Das habe ich in der letzten Zeit schon anders, an gleicher Stelle, erlebt. Auch waren die knapp 50 Besucher auch schon allesamt zu dieser „frühen“ Zeit versammelt. Grindcore-typisch sprangen zwei, der drei Sänger vor der Bühne umher und formten somit ihren eigenen Moshpit. Da hätte ich mir auch etwas mehr Einsatz der anwesenden Personen gewünscht, da das grindige Sixpack ordentlich abgeliefert hat. Nach knapp 30 Minuten waren die Jungs dann auch schon durch. Da hätte ich mir ein paar Minuten mehr Spielzeit für die Jungs gewünscht. Aber gut, dann ab zur Bar und den bekannten Gesichtern Hallo gesagt.

 

Mizanthrop

Nach einer sehr kurz gehaltenen Umbaupause legten dann auch die Deather von Mizanthrop los. Die kurze Pause hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass XSPIG und Mizanthrop den Schlagzeuger teilen. Wer aber aufgrund dessen denkt, die beiden Bands würden sich stilistisch das Gleiche abbilden, hat schwer falsch gedacht. Mizanthrop bollern mit brachialem Deathmetal voran. Teilweise lassen sich sehr moderne Einschläge raushören, in anderen Passagen chuged die Band in Meshuggah ähnlicher Manier durch ihr Set. Klingt auf dem Papier nach einer kruden Mischung, diese funktioniert dennoch sehr gut im Livegefüge, einen Seltenheitsfaktor stellen außerdem die deutschen Texte der Band dar.  Auch ist die Fläche vor der Bühne sehr gut gefüllt, sodass es sich mehr Besuchern anfühlt, als es tatsächlich waren. Diese Band sollte man definitiv im Auge behalten und einmal ein Ohr in das im September erschienene Album riskieren.

 

Implore

Nun legen Implore los. Was für eine Macht diese Band ist, ist schon nicht mehr feierlich. Alle Stilrichtungen des extremen Metals werden hier vereint. Das Grundfahrwasser stellt grindiger Deathmetal dar, welcher mit crustigen und blackigen Elementen verfeinert wird. Diese Mischung wird von dem Quartett so souverän in die kleine Zollkanine geschleudert, dass es einem zwangsläufig die Frage aufkommt, warum diese Band nun auf ihrer Abschiedstour ist, da wäre locker noch einiges für die Jungs drin gewesen. Zumal das letzte Album auch schon das Label von Century Media trug. Die Anwesenden haben der Band aus der Hand gefressen. Publikum und Band haben sich wie eine räudige Masse angefühlt, was zum Ende des knapp 45 Minuten langen Sets in zahlreiche Rufen nach einer Zugabe endete. Diese wurde natürlich von der Band erfüllt. Ein super Mittwochabend, leider mit dem kleinem Beigeschmack, Implore ein letztes Mal gesehen zu haben.

 


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