Insomnium – Nordische Kälte, oder Karneval und Klamauk
Am Samstag wurde es nordisch kalt, denn die finnischen Melodic Death Veteranen von Insomnium hielten auf ihrer derzeitigen Europatour im hiesigen Tower. Mit im Gepäck waren die Schweden von In Mourning und Kvaen.

Bremen. Wem heute am 11.11. nicht nach Karneval und Klamauk zumute war, konnte sich zum Kontrastprogramm im Tower einfinden. Die finnischen Melo-Deather von Insomnium hielten auf ihrer diesjährigen Europatour, welche passend zum aktuellen Album „Anno 1696“ gehalten wird, in Bremen. Dieses Angebot haben auch reichlich Leute dankend angenommen, denn der Club war bis auf den letzten Platz ausverkauft.
Als ich den Tower nach ein paar bürokratischen Problemchen betrat, hatten In Mourning leider bereits begonnen. Die Wand an Leuten, welche sich schon direkt hinter dem Eingang auftürmte, war beeindruckend. Also musste das obligatorische Bierchen an der Bar erstmal warten. Die ausschweifenden Soundkulissen, welche die fünf Schweden bauen, sind berauschend genug. Von melancholisch ruhig mit anleihen an Opeth, bis zum fiesen Ausbrechen in blackige Gefilde ist dort alles dabei. Ganz besonders allen, denen diese Band noch unbekannt ist, ist der letzte Output allen ans Herz zu legen. Diese Liveproduktion fängt den Vibe, welchen die Band an den Tag gelegt hat perfekt ein. Absolutes Highlight der Show war natürlich das epochale „Colossus“. Auch zu erwähnen ist die vorzügliche Arbeit des Aushilfsdrummers Cornelius. Dieser sollte einigen durch seine Hauptarbeit bei AHAB bekannt sein. Nach knapp 45min konnte man nun den viel zu warmen Tower kurz verlassen, da der Umbau für den Headliner des Abends anstand.
Insomnium legten dann auch nach knapp 15 Minuten los und schon wieder war der Club bis auf den letzten Zentimeter vollgestellt und die Temperatur stieg abermals um gefühlte 20°C. Die vier Finnen beherrschen meisterhaft den Spagat zwischen ausgedehnten Melodiepassagen und stampfenden Midtempo-Death. Für Leute, die mit dieser Band nicht vertraut sein sollten, sei eine Ähnlichkeit zu Amorphis in der „Tales from the Thousend Lakes“ Ära zu bescheinigen. Die Anwesenden konnten jedenfalls nicht genug bekommen, so wurde jeder Song lauthals mitgebrüllt. Auch wehte eine finnische Flagge durch den Club. Die Songs des aktuellen Albums „Anno 1696“ gehen genauso gut rein, wie die Klassiker von „Shadows of the dying Sun“. „While we sleep“ war natürlich dann auch die Abschlusshymne des knapp 60-minütigen Sets. Die Band hat klar gezeigt, wer heute der Chef im Ring war.
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