Werder-Transfers 2018/2019: Die Zugänge bisher

Während alle Welt die Augen auf die Weltmeisterschaft in Russland richtet, stecken die Funktionäre bei Werder Bremen konzentriert in der Vorbereitung auf die anstehende Bundesliga-Saison. Die Sommerpause ist nun fast zur Hälfte rum und einige Transfers konnten schon vermeldet werden - Zeit also, Zwischenbilanz zu ziehen.

Rückkehrer Martin Harnik. Foto: Malte Löhmann (loe)

Yuya Osako: Der Japaner wird ab der kommenden Saison für den SV Werder Bremen auflaufen, der Erstliga-Absteiger aus Köln kassierte hierfür eine Ablöse in Höhe von 4,5 Mio. Euro. In der abgelaufenen Spielzeit kam Osako in 32 Einsätzen auf 9 Torbeteiligungen, mit der japanischen Nationalmannschaft hat er gerade die KO-Phase der Weltmeisterschaft erreicht und einen Kopfballtreffer beisteuern können. Der 28-Jährige kann über außen kommen, im Zentrum – ob nun als Stürmer oder als hängende Spitze – sollte er aber besser aufgehoben sein. Wir sind gespannt, welche Rolle Yuya Osako in Bremen einnehmen kann und drücken ihm für die WM die Daumen.

Felix Beijmo: Der 20-jährige Rechtsverteidiger kommt für eine Ablöse von 3 Mio. Euro vom schwedischen Erstligaverein Djurgardens IF, wo er schon mit Ludwig Augustinssons Bruder Jonathan zusammen gespielt hat. Durch die Verpflichtung Beijmos, der sich einen Konkurrenzkampf mit Werders aktuellem Rechtsverteidiger Theodor Gebre Selassie liefern soll, zeigt sich deutlich: für Robert Bauer ist kein Platz mehr im grün-weißen Kader.

Martin Harnik: Der Österreicher ist zurück an der Weser! Nachdem Frank Baumann schon im Winter versucht hatte, Harnik als Ersatz für den verletzten Bartels zurück nach Bremen zu holen, haben die Hannoveraner dem Transfer nun endlich zugestimmt – für eine Ablöse von 2,25 Mio. Euro. Eine für Bremer Verhältnisse hohe Summe für einen 31-Jährigen, doch während seiner 2 Jahre in Hannover hat Martin Harnik gezeigt, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört und diese Summe allemal wert ist. In der abgelaufenen Saison beteiligte er sich in 32 Spielen an ganzen 15 Toren und könnte damit der Scorer sein, der Werder zuletzt gefehlt hatte. Zusammen mit Max Kruse, mit dem er sowohl in der Jugend als auch bei Werder Bremens U23  zusammengespielt hatte, ist Martin Harnik nun bereit, die Liga aufzumischen – da bahnt sich ein Traum-Sturm-Duo an.

Kevin Möhwald: Dass Werder nach Spielern wie Johan Micoud und Diego keinen richtigen 10er mehr hatte, ist ein bekanntes Problem. Mit der Verpflichtung vom ablösefreien Kevin Möhwald, der mit dem 1. FC Nürnberg in die 1. Bundesliga aufgestiegen wäre, zeigt Frank Baumann zumindest, dass er gewillt ist, an diese alten Zeiten anzuknüpfen. Zugegeben – ein Vergleich mit Spielern wie Johan Micoud ist hoch gegriffen, doch der Fall Fin Bartels zeigt, dass ein Spieler aus der zweiten deutschen Liga zum Stammspieler avancieren kann. Gut möglich, dass der 24-jährige bei Werder erstmal eine Position nach hinten rücken muss, um Abgänge wie die von Thomas Delaney und Zlatko Junuzovic vergessen zu machen.

Weitere Zugänge: Neben zahlreichen Nachwuchsspielern, die aus der U23 an den Profikader herangeführt werden sollen, kehren auch Leihspieler, für die noch keine Abnehmer gefunden worden sind, zurück zum SVW (Fallou Diagne, Thanos Petsos). Lennart Thy könnte dem Verein nach seiner Rückkehr auch erhalten bleiben. Was die Gerüchte um weitere Neuzugänge angeht, ist es in letzter Zeit wieder ruhiger geworden. Namen, die mit Werder Bremen in Verbindung gebracht wurden, kursierten nur kurzzeitig durchs Internet, bevor sie von Sportchef Frank Baumann dementiert oder nicht weiter kommentiert wurden.

Fazit: Nachdem man mit Thomas Delaney, Zlatko Junuzovic und Jerome Gondorf drei zentrale Mittelfeldspieler abgegeben hat, sieht es hier momentan etwas dünn aus. Philipp Bargfrede, Maximilian Eggestein und Neuzugang Kevin Möhwald dürften zunächst gesetzt sein, doch im Falle von schlechten Leistungen oder Verletzungen würden die Bremer hier auf Probleme stoßen. Frank Baumann wird also bemüht sein, hier noch den ein oder anderen Transfer vermelden zu können. Mit der Verpflichtung von Felix Beijmo hat der Sportchef alles richtig gemacht. Der Stammplatz von Theodor Gebre Selassie war in der letzten Saison nie wirklich in Gefahr, was allerdings auch daran lag, dass sein Backup Robert Bauer hieß. Es bleibt also zu hoffen, dass der schwedische Neuzugang ordentlich Druck auf Werders Nummer 23 ausübt. Im Sturm ist man mit Max Kruse, Martin Harnik und Yuya Osako erstmal gut besetzt. Berücksichtigt man nun noch den verletzten Fin Bartels, die beiden Verkaufskandidaten Aron Johannsson und Lennart Thy und außerdem noch die zahlreichen Nachwuchsstürmer, kann man schon von einer Überbesetzung sprechen. Im Gegensatz zur vergangenen Saison ein Luxusproblem. Wie im vorherigen Teil angesprochen, muss Frank Baumanns Ziel also sein, noch etwas auszumisten.


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