Werder-Transfers 2018/2019: Die Abgänge bisher

Während alle Welt die Augen auf die Weltmeisterschaft in Russland richtet, stecken die Funktionäre bei Werder Bremen konzentriert in der Vorbereitung auf die anstehende Bundesliga-Saison. Die Sommerpause ist nun fast zur Hälfte rum und einige Transfers konnten schon vermeldet werden - Zeit also, Zwischenbilanz zu ziehen.

Leihkandidat Idrissa Touré. Foto: Malte Löhmann (loe)

Thomas Delaney: Der Däne hatte seit seinem Wechsel zu Werder in der Winterpause 2017 mit offenen Karten gespielt. Er fühle sich in Bremen wohl, doch sein Ziel sei es, irgendwann mit einer großen Mannschaft international zu spielen – nach Möglichkeit mit einem Premier-League-Klub. Die Premier-League ist es zwar nicht geworden, stattdessen darf Thomas Delaney sich in der kommenden Saison mit Borussia Dortmund in der Champions-League unter Beweis stellen. Ca. 20 Mio. Euro flossen aus dem Ruhrgebiet an die Weser. Für Werder Bremen immer noch eine große Menge Geld, vor allem wenn man bedenkt, dass die grün-weißen 2017 gerade einmal ein Zehntel dieser Summe nach Kopenhagen überweisen mussten. Die Bremer haben mit diesem Transfer gezeigt, wie man als finanziell schwächerer Verein in den großen Ligen Europas wirtschaften muss. Sportlich wird der Abgang Delaneys natürlich nicht einfach zu verkraften sein, aber es ist kein Ding der Unmöglichkeit. In der Rückrunde der Saison 2016/2017 hat Thomas Delaney auf ganzer Linie überzeugt, war nahezu in jedem Spiel der beste Bremer. Doch seit einem Jahr ist es ruhiger um seine Person geworden. Er hat sich immer mehr in den Dienst der Mannschaft gestellt, Auffälligkeiten blieben aus, sowohl positive als auch negative. Deshalb darf man optimistisch sein, dass Frank Baumann einen halbwegs gleichwertigen Ersatz findet oder auch schon gefunden hat – vielleicht wieder für kleines Geld.

Zlatko Junuzovic: Ein Abgang, der auf emotionaler Ebene mehr weh tut als auf sportlicher, der Österreicher spielte schließlich seit 2012 bei Werder. Immer wieder wurde er mit einem Wechsel in Verbindung gebracht, diesen Sommer war es dann so weit und er wechselte ablösefrei zu RB Salzburg. Damit geht für Zlatko Junuzovic der jahrelange Wunsch in Erfüllung, bei einem international vertretenen Verein eine tragende Rolle zu spielen. Mit den Bullen aus Salzburg spielt er nun in der Qualifikation für die Champions-League. Hier war RB in den letzten Jahren allerdings nie wirklich erfolgreich. Für Werders ehemalige Nummer 16 dürfte es also auch darum gegangen sein, das Portemonnaie noch etwas zu füllen, dazu auch noch in seinem Heimatland – es sei ihm gegönnt. In seinem letzten Jahr für den SVW war Junuzovic leider nicht immer konstant, für die österreichische Liga sollte es aber allemal reichen.

Jérome Gondorf: Ein weiterer zentraler Mittelfeldspieler verlässt den Norden, und zwar in Richtung Breisgau nach Freiburg. Der Wechsel kam dann doch überraschend, in der abgelaufenen Saison ist Gondorf immerhin auf 23 Spiele und 4 Scorer-Punkte gekommen. Alles in allem eine solide Saison. Der Grund für den Wechsel: Der gebürtige Karlsruher möchte wieder näher an seiner Heimat wohnen. Wir wünschen ihm alles Gute.

Weitere Abgänge: Nachdem sie alle vier in der letzten Saison verliehen waren und bei ihren Gastvereinen nicht überzeugen konnten, verlassen Ulisses GarciaLászló KleinheislerSambou Yatabaré und Leon Guwara den SV Werder Bremen nun gänzlich. Die Leihe von Yuning Zhang wird vorzeitig beendet, auch Leihgabe Ishak Belfodil konnte die Vereinsführung nicht überzeugen, dieser wird in der nächsten Saison für die TSG Hoffenheim auflaufen. Justin Eilers, der in seinen zwei Jahren bei Werder Bremen immer wieder von Verletzungspech geplagt war und somit zu keinem einzigen Bundesliga-Einsatz gekommen ist, verlässt den Verein ablösefrei nach Griechenland.

Potenzielle Abgänge: Aufgrund einer enttäuschenden Saison könnten Robert Bauer (wird mit einer Leihe zum 1. FC Nürnberg in Verbindung gebracht – mit Kaufoption) und Luca Caldirola den Verein noch verlassen. Auch der immer wieder mit Verletzungen ausgefallene Aron Jóhannsson soll noch abgegeben werden, sofern sich ein Abnehmer für den gebürtigen US-Amerikaner findet. Auch ein Verbleib an der Weser ist vorstellbar, denn die Leistungen haben gestimmt, wenn Johannsson fit war. Für Rückkehrer wie Fallou Diagne und Thanos Petsos und Lennart Thy werden ebenfalls noch Abnehmer gesucht. Nachwuchsspieler wie Johannes Eggestein, Ousman Manneh, Niklas Schmidt und Idrissa Touré (siehe Bild) könnten noch verliehen werden. Natürlich haben auch herausragende Spieler wie Jirí PavlenkaLudwig Augustinsson und Max Kruse das Interesse anderer Klubs geweckt, die Tendenz geht jedoch in die Richtung, dass alle drei bei Werder verbleiben.

Fazit: Die Abgänge von Thomas Delaney, Zlatko Junuzovic und Jerome Gondorf werden ein Loch im Bremer Mittelfeld hinterlassen. Durch den Transfer von Thomas Delaney zur Borussia aus Dortmund wurde aber genug Geld in die Kassen gespült, sodass man zumindest die Mittel hat, Unterstützung für die hinterbleibenden Mittelfeldspieler Philipp Bargfrede und Maximilian Eggestein zu besorgen. Man konnte sich auch schon von einigen Spielern trennen, die nie wirklich überzeugt haben, dennoch ist das „Ausmisten“ noch lange nicht vorbei. Verläuft alles noch so wie geplant, kann Frank Baumann in Sachen Abgängen schon zufrieden sein. Beschäftigen wir uns im nächsten Teil also mit den Zugängen.


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