Mit breiter Brust ins kleine Nordderby

Mentaler Höhenflug soll Werder zum perfekten Start in die Bundesliga-Saison 2018/19 verhelfen.

Fehlt zum Saisonauftakt gegen seinen Ex-Verein - Martin Harnik. Foto: Malte Löhmann

„Wir wollen nach Europa“ – mit dieser Kampfansage empfängt der SV Werder Bremen am Samstag Hannover 96 zur 59. Begegnung zwischen den beiden Klubs. Angeführt von Sportchef Frank Baumann geht Werder zwei Tage vor Saisonstart auch in der Öffentlichkeit mit dem sehr ambitionierten Ziel des europäischen Geschäfts in die Offensive.

Am Donnerstag haben Baumann und Kohfeldt erstmals das Saisonziel öffentlich verlauten lassen und dafür scheinbar den richtigen Zeitpunkt gewählt. Denn ganz Bremen ist so kurz vor dem ersten Spieltag der neuen Saison wie elektrisiert und jeder brennt darauf, die grün-weiße Elf am Samstag um 15:30 Uhr endlich wieder im Weserstadion auflaufen zu sehen. Die Freude und Hoffnung auf eine starke Saison des SVW ist so groß wie schon lange nicht mehr.

Einen ersten Vorgeschmack lieferte bereits der souveräne 6:1 Auswärtssieg im DFB-Pokal über die Wormatia aus Worms. Auf dem Platz angeführt von Kapitän Max Kruse, zeigte Werder eine stabile Grundordnung und überzeugte mit einem variablen Offensivspiel. Das Team präsentierte sich mit den beiden Neuzugängen Yuya Osako (vormals 1.FC Köln) und Davy Klaassen (FC Everton) schon weitestgehend eingespielt.

Das neu erlangte Spielverständnis sowie die ambitionierte und disziplinierte Einstellung der gesamten Mannschaft scheint Dank der akribischen Arbeit des Cheftrainers Florian Kohfeldt endlich Früchte zu tragen und sich langfristig positiv auf die Bremer Spielweise auszuwirken. Die Manschaft erscheint so kurz vor der Begegnung im ausverkauften Weserstadion frisch, frech und mutig. Dennoch wird bei aller Euphorie ein gesundes Verständnis zur Vorsicht vermittelt.

Doch was wird uns im Spiel gegen die Elf aus der niedersächsischen Hauptstadt erwarten?

Aufgrund der Verletzung des Ex-Sechsundneunzigers Martin Harnik scheint die Bremer Startaufstellung bereits festzustehen. In der Spitze wird Kapitän Max Kruse agieren, bedient von Yuya Osako und Florian Kainz auf den Außenbahnen. Der Japaner spielte zuletzt eine super WM und ist nicht zuletzt nach dem 1:0 Führungstreffer im DFB Pokal als das neue Bremer Kopfballungeheuer bekannt. Auch Florian Kainz spielte eine tolle Vorbereitungen und scheint Dank Trainer Kohlfeldt zu neuem Selbstvertrauen gefunden zu haben. Der Österreicher sucht nun zunehmend den Abschluss und zeigt dabei, welch Qualität in seiner Schusstechnik steckt.
Das Bindeglied zwischen Offensive und Defensive stellen Maximilian Eggestein und Neuzugang Davy Klaassen dar. Beide gelten neben Niklas Moisander und Max Kruse als absolute Führungsspieler. Mit ihrem kreativen Spielverständnis und ihrer Laufbereitschaft auch in der Rückwärtsbewegung sind die beiden Strategen aus dem Mittelfeld nicht mehr wegzudenken.
Dahinter wird Philipp Barfgfrede auflaufen. Das Bremer Urgestein ist nun seit geraumer Zeit verletzungsfrei und spielt seitdem auf einem konstant hohen Niveau. Er lässt sich häufig zwischen die Innenverteidiger fallen und stellt sich hier den gegnerischen Angreifern wie eine Wand in den Weg.
Die Viererkette rund um Abwehrchef Niklas Moisander wird am Samstag gegen hungrige Hannoveraner mächtig gefordert werden. Denn auch die Gäste aus Hannover setzten sich in der ersten Runde des DFB Pokals klar gegen ihren Gegner durch – 6:0 gegen den Karlsruher SC. Vor allem Niclas Füllkrug, dem in Bremen der Durchbruch nicht zugetraut wurde, wird bemüht sein, seinem ehemaligen Verein das ein oder andere Tor einzuschenken.
Dennoch baut die Bremer Anhängerschaft auf Werders Defensive, welche mit den beiden WM Fahrern Milos Veljkovic und Ludwig Augustinsson sowie den beiden Routines Niklas Moisander und Theodor Gebre Selassie mit breiter Brust auflaufen wird. Sollte die Verteidigung dann doch mal patzen, dürfen sich die Fans sicherlich auf den überragenden Schlussmann Jiri Pavlenka verlassen.

Tipp der Redaktion: SV Werder Bremen – Hannover 96, 3:1

So oder so wird es sicherlich ein spannendes Spiel zwischen zwei Mannschaften mit ähnlichen Ansprüchen werden. Wir freuen uns auf die Stimmung im Weserstadion, ein Derby zum Saisonauftakt ist schließlich etwas ganz besonderes und vielleicht bekommen wir sogar einen Einsatz des Rückkehrers und absoluten Fan-Lieblings Claudio Pizarro zu sehen. Seinen Heimspiel-Treffer gegen Hannover 96 in der Saison 2015/16 darf „Pizza“ gerne wiederholen.


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