Kleine Festivals schlagen Alarm
Eine Arbeitsgruppe niedersächsischer Open-Air-Festivals fordert von der Politik Entscheidungen, um die Saison 2021 möglich zu machen.

Die Veranstalter*innen kleiner- und mittelgroßer Open-Air-Festivals (Kapazität von unter 15.000 Besucher*innen pro Tag) in Niedersachsen haben sich zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, um über den Umgang mit der Corona-Krise im Jahr 2021 zu beraten. Weil sie die Festivalsaison 2021 möglich machen wollen, fordern sie Entscheidungen von der Politik ein.
Die Arbeitsgruppe der niedersächsischen Open-Air-Festivals veröffentlicht ihre Forderung als Grundlage für eine gemeinsame Lösungsstrategie mit den Verantwortlichen aus Verwaltung und Politik. Wenn zusammen mit der Politik keine Strategien gefunden werden, können zahlreiche Festival erneut nicht stattfinden, heißt es. Durch Absagen und Ausfälle würden tausende Jobs ein weiteres Jahr wegfallen und die Existenzgrundlage vieler Künstler*innen und Dienstleister*innen bedroht werden. Das alles bringe große Probleme für die Zukunft, heißt in dem Statement. Das komplette Statement findet sich hier. Der Arbeitskreis vereint 32 niedersächsische Outdoor- Veranstaltungen und agiert zusammen mit dem KlubNetz (dem Verband der niedersachsischen Konzertkulturschaffenden), dem Musikland Niedersachsen, dem bundesweit agierenden Festivalkombinat im Rahmen der LiveKomm und dem Festivalmagazin Höme.
Für die Veranstalter stellen sich akute und existenzielle Fragen: Können sie Künstler*innen buchen? Mit wie vielen Besucher*innen dürfen sie planen und können sie schon “Dixis” bestellen? Was ist mit Pläne schmieden, Investitionen in Geld und Zeit tätigen mit der Technik? „Bleiben diese Fragen unbeantwortet, wird im Sommer 2021 etwas fehlen. Ohne Antworten wird es 2021 keine Open-Air-Festivals in Niedersachsen geben können“, heißt es in dem Statement. Aber genau das soll verhindern werden. Erste Fördersummen aus verschiedenen Programmen seien bei den Open-Air-Festivals eingetroffen und trotzdem könne nicht mit der Planung begonnen werden, solange essentielle Fragen unbeantwortet bleiben.
Gefordert wird unter anderem:
- die Definition eines klaren Handlungsrahmens für die Zusammenarbeit von Festivals und Behörden
- Einheitlichkeit und besseren Austausch zwischen den Bundesländern
- keine an die Inzidenzwerte einzelner Gemeinden und kreisfreien Städten gekoppeltes Verbot von Veranstaltungen, sondern vielmehr eine individuelle Betrachtung des für die einzelne Veranstaltung relevanten Infektionsgeschehens
- die Übernahme von 90% der anfallenden Kosten im Falle einer behördlichen Absage nach vorheriger Genehmigung
- eine Ausweitung der Erlaubnis für die Rücklagenbildung gemeinnütziger Organisationen
Unterzeichnet ist das Papier von: Appletree Garden, Baller-Ina Festival, Bockpalast, Burning Q, Calluna Festival, Celler Stadtfest, Chili & Barbecue Festival, Fährmannsfest, Festival Stade, Fuchsbau Festival, Gut Sandbeck Openair, Höme – Für Festivals, HöpenAir, Hütte Rockt, Klubnetz e. V., Life4free, Lunatic Festival, Mit Freunden Festival, Moyn Moyn, Oldenbora, parkbeben, Refuse Festival, Reggae Jam, Rock am Beckenrand, Rock am Deister, Rock am Kennel, Rock da See, Rock den Lukas, Rocken am Brocken, SNNTG Festival, Südwinsen Festival, Summertime Festival, Watt En Schlick Fest.
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