Crypta – Junge Bands auf alten Pfaden?

Letzten Freitag zerlegten die Deathmetallerinnen von Crypta den Bastard Club in Osnabrück. Als Support dabei waren die Dänen von Nakkeknaekker und Plaquemace.

Crypta

Osnabrück. Als ich mich endlich durch den nicht enden wollenden Feierabendverkehr Richtung Osnabrück gequält hatte und den schon gut gefüllten Bastard Club betrat, stimmten die Opener des Abends Plaquemace auch schon ihren letzten Song an. So kann ich leider nicht viel über den dänischen Deathmetal Fünfer sagen als, der eine Song ging gut ab.

Aber weiter im Thema. Denn nun standen die ebenfalls aus Dänemark stammenden Nakkeknaekker in den Startlöchern. Und was die Jungspunde ab der ersten Sekunde abgeliefert haben, war schon echt beeindruckend. Der sehr groovige Deathmetal der Fünf hatte an den richtigen Stellen moderne, sowie oldschool Elemente. Bands wie Beast, Entombed, oder auch Morbid Angel standen dort ganz klar als Inspiration ganz vorne. Das wurde aber mit der Spiellust von Anfang 20-jährigen und zeitgenössischen Parts gepaart. Eine super Mischung, welche auch durch die Bank weg bei den Anwesenden zündete. Dass die Dänen derzeitig nur zwei Demos im Gepäck haben und schon solche Touren, sowie große Festivalgigs vorweisen können, spricht nur für die Qualität. Gekonnt wurde den Anwesenden knapp 45 Minuten lang eingeheizt, sodass sich in dem doch recht engen Club einiges an Bewegung erkennen ließ. Von dieser Band wird man wohl noch einiges hören und sehen, da bin ich fest von überzeugt.

Nun ging es aber an den Hauptact des Abends. Die Damen von Crypta haben Ende letzten Jahres ihr zweites Album „Shades of Sorrow“ losgelassen und fahren deswegen eine 37 Dates umfassende Europatour. Der letzte Output konnte es sogar in meine „Jahres-Top 10 2023“ schaffen. Den passenden Artikel könnt ihr hier lesen. Nach einer kurzen Umbaupause legten die vier Brasilianerinnen dann auch gleich los. Die Leute im Club rückten gefühlt sofort zwei Meter weiter vor, sodass es im vorderen Bereich schon echt eng wurde. Aber kein Wunder, denn der Bastard Club stand kurz vor seiner Kapazitätsgrenze. Nach kurzer Zeit hatte sich dann auch der Sound eingepegelt und der doch recht oldschoolige Deathmetal der Vier rumpelte gut durch. Leider machte es den Anschein, dass Drummerin Luana an dem Tag nicht ganz auf der technischen Höhe war, da einige der sehr schnellen doubletime Fills mehr schlecht, als recht ausgeführt wurden. Aber Schwamm drüber… die Damen legten eine solide Show auf die Bretter.

Auch ist die Bühnenpräsenz von Sängerin und Bassistin Fernanda sehr beeindruckend. Abwechselt Abbath-artige Grimassen und Posen zu schneiden und den fauchenden, an Death erinnernden, Gesang inkl. Bass zu managen. Da gehört schon volle Hingabe zu. Auch wurde die Gitarrenarbeit gekonnt in Szene gesetzt. Die beiden Klampferinnen Jessica und Taina ergänzten, oder battleten sich abwechselt an den sechs Saiten. Knapp 75 Minuten wurde sich durch die beiden Alben geprügelt, bis die Show mit dem Hit „From The Ashes“ ohne weitere Zugaben endete. Alles in allem ein super Abend mit sehr starken Bands und ich konnte mich entspannt auf die Heimreise begeben.

 


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