Reggae Jam: Kollektiver Ausbruch aus dem Alltag

Beim Reggae Jam haben Festival-Besucher dem grauen Trott ein buntes Treiben entgegengesetzt. Der Soundtrack dazu kam von Künstlern wie Alborosie, Busy Signal, Tanya Stephens oder Coffee aus Bremen.

Coffee aus Bremen im Dub Camp.

Wieder ist ein Reggae Jam über die Bühnen Bersenbrücks gegangen. Vom 2. bis 4. August 2019 fand es statt, dieses zweifelsohne zu den gediegensten Vertretern seiner Gattung zählende Festival. Ein Festival in der norddeutschen Tiefebene zwischen Bremen und Osnabrück, wie es sich friedlicher und familiärer kaum ausmalen ließe.

Mit entspannten Besuchern, so weit das Auge reicht. Mit wummernden Bässen und eingängigen Klängen so weit die Ohren hören. Mit Staub, Sonnenschein und Hitze trotz düsterer Gewittervorhersagen. Mit einem Line-up der ganz besonderen Sorte. Mit internationalen Reggae Superstars wie Alborosie, Busy Signal und Tanya Stephens. Mit deutschsprachigen Acts wie Mono & Nikitaman, Dr. Ring Ding oder der Bremer Combo Coffee.

Mit einer liebevoll gestalteten, ihresgleichen suchenden Location. Mit Konzerten im historischen Klosterpark, direkt zwischen dem erfrischenden Schwimmbad, dem beschaulichen Bersenbrück, dem idyllischen Fluss Hase und den überschaubaren Camping-Ackern. Mit Marktständen und Buden für Speisen und Getränke, Kleidung, Schmuck und Räucherstäbchen. Mit eigener Ausstellung zur Festival-Vergangenheit. Ohne aufdringliche Sponsoren. Mit einem Riesenrad. Und mit den bewährten Bühnen Main und Special Stage, Soundsystem-Tent, Riverside Disco, Dubcamp und Nacht Ganoven.

Mit der passenden Area für jeden Geschmack zwischen Roots-Reggae, Dub und Dancehall also. Mit reichlich selbstgemachten Partys in den Camps der Festivalisten. Allerdings auch mit einem Anstieg an Zeltdiebstählen, nebst einzelner anderer Delikte. Mit einer Polizei, die sich auf dem Gelände merklich zurückhält und offiziell ein insgesamt ruhiges Festival verzeichnet.

An einem August-Wochenende, das Norddeutschland mit einer Festival-Flut überzieht: Mit A Summer‘s Tale in der Lüneburger Heide, Rocken am Brocken im Harz, Spektrum in Hamburg, Watt En Schlick an der Nordsee, Appletree Garden in Diepholz oder Wacken in Schleswig-Holstein. Und eben mit dem Reggae Jam in Bersenbrück, das bis zu 20.000 Besucher einlädt, die Leichtigkeit des Seins zu leben. Aus dem Alltag auszubrechen. Dem grauen Trott etwas Buntes entgegenzusetzen. Die Vielfalt und das internationale Miteinander zu genießen – mehr denn je, in Zeiten wie diesen.


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