Clubs in der Corona-Krise: Schlachthof

Durch die Corona-Pandemie sind Bremer Clubs, Musikspielstätten oder Kneipen in ihrer Existenz bedroht - so sieht die Situation beim Kulturzentrum Schlachthof aus

Frittenbude

Es sind schwere Zeiten für Clubs, Spielstätten, Kneipen und Festivals. Doch wie geht es den Bremer Einrichtungen eigentlich wirklich in dieser Club-Corona-Krise? Wie stellt sich ihre Situation dar? Wie kann eine Zukunft, eine Perspektive aussehen? Was passiert eigentlich, wenn die Läden dann wieder öffnen dürfen? Und was fehlt gerade besonders? Heute im Interview: Jörg Lochmon vom und für das Kulturzentrum Schlachthof.

Wie schlimm, beschissen oder gerade noch gut ist eure/deine Situation durch die Coronavirus-Zwangspause

Das Schlachthof-Team. Foto: Frank Scheffka

Eigentlich ist gerade Hochzeit im Veranstaltungsbusiness und wir haben jetzt nichts zu tun, außer nach Ersatzterminen zu suchen – das macht nicht wirklich Spaß. Und fehlt der normale Betrieb, es ist viel zu still und ruhig hier. Das ist eher die persönliche Seite, auf der finanziellen Seite sieht es so aus, dass wir 2018 und 2019 außerordentlich gute Jahre hatten, das hilft uns jetzt sehr, aber lange halten wir das auch nicht durch, denn der städtische Zuschuss deckt ja nur knapp 50 Prozent unseres Gesamtetats. Im Moment gehen wir noch davon aus, dass wir unser 40-jähriges Jubiläum Anfang September feiern können, dementsprechend wird das auch vorbereitet. Außerdem soll im Vorfeld unser Projekt „Keine Panik – wir wachsen weiter“ stattfinden mit Workshops und Diskussionen, da sind besonders die KollegInnen der Medienwerkstatt aktiv.

Wie geht das alles weiter? Habt ihr einen Plan?

Derzeit sind wir alle in Kurzarbeit, haben zuerst liegengebliebene Sachen aufgearbeitet, sind aber jetzt mehr und mehr dabei nach Formaten zu suchen, die sich auch unter Corona-Bedingungen durchführen lassen. Zum Beispiel ein Livestream-Konzert mit Stoppok in Duo-Besetzung auf der Bühne der Kesselhalle am 8. Mai. Wir denken auch darüber nach, ob man Kindertheater streamen kann oder andere kleine Formate. Was einen Plan angeht, da haben wir eher vier: Plan A, es geht im Juni weiter – das ist eher unwahrscheinlich; Plan B, wir können im Spätsommer wieder veranstalten, Plan C, wir können erst im Winter wieder loslegen oder gar – Plan D – erst im Frühjahr. Dementsprechend haben wir für viele Bands jetzt tatsächlich vier Termine geplant.

Solidarität, Videokonferenzen und ein anderer Umgang miteinander: Was ist aus dieser Corona-Krise zu lernen? 

Wir stecken doch noch mitten drin, das kann man noch gar nicht sagen. Wir wissen nicht, ob die Solidarität, die es jetzt gibt, Corona überdauert.

Was ist das erste, das ihr machen werdet, wenn euer Club/Kneipe wieder aufmachen darf? 

Je nachdem, wann das sein wird, greift dann Plan A, B, C oder D.

Welches Konzert, welchen Musiker wollt ihr in besseren Zeiten auf jeden Fall live sehen? 

Egal, wer kommt ist willkommen, Hauptsache wir haben hier wieder Live-Veranstaltungen im Haus. Wir haben ja namhafte und vielversprechende Bands gebucht, die wollen wir natürlich unserem Publikum präsentieren.

Spenden für die lokale Clubszene geht hier: www.clubverstaerkerunited.de


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