Spenden für Clubs ausgeschüttet

Kultur in Zeiten der Corona-Krise: 25.000 Euro sind für Bremer Clubs und Kneipen durch eine Spendenaktion des Clubvestärkers zusammengekommen

Lila Eule. Foto: pfa

Bremen. Am 19. März – vor gerade einmal 12 Tagen ist die Spendenplattform Clubverstärker United  zum Erhalt der Musikspielstätten in Bremen und umzu online gegangen. Hier kann man fiktiv von der Garderobe über die Abendkasse bis zum Solischnaps für die lokale Club- und Kulturszene spenden. Mit Stand vom Mittwoch, 1. April, 12 Uhr, sind bereits etwa 38.000 Euro zusammengekommen, zeigt ein Zähler auf der Seite an. Wie Nicolas Hirschmann und Julia von Wild für den Vorstand des Clubverstärker e.V. zudem mitteilen, liegen bereits 400 Bestellungen für die Soli-T-Shirts vor, die in der kommenden Woche in Kooperation mit dem Bremer Unternehmen fairtragen produziert und ausgeliefert werden.

Clubs und Musikkneipen als kleine und mittlere kulturelle Einrichtungen hätten meist nur wenige oder gar keine finanziellen Rücklagen und seien durch die aktuellen Schließungen existenziell bedroht, heißt es in der Pressemitteilung des Clubverstärkers. Deshalb freue sich die Interessenvertretung, dass sie 25.000 Euro Soforthilfe an zehn akut gefährdete Spielstätten ausschütten kann, die bisher noch nicht auf Soforthilfen von Land und Bund zugreifen können. Hiermit trage das Bremer Publikum durch seine Spenden direkt zum Erhalt der Spielstätten bei.

Das Vergabeverfahren der Spendengelder folge laut Clubverstärker einem unkomplizierten Antragsverfahren und richtet sich sowohl nach der Größe der Spielstätte, der Anzahl der Mitarbeiter und vor allem der Anzahl der ausgefallenen Veranstaltungen. Bei dieser ersten Ausschüttung werden folgende Clubs und Musikkneipen kurzfristig finanziell unterstützt: Eisen, Tower Musikclub, Schlachthofkneipe, Lift, Treue, Gastfeld, Papp, Pusdorf Studios, umBAUbar, Fehrfeld und Lila Eule. 

Eine nächste Runde zur Ausschüttung der Spendengelder für weitere Antragssteller ist in circa 2 Wochen geplant. Bis dahin rufen die Clubs und Kneipen weiterhin zu Spenden auf und werden den virtuellen Club durch weitere Sonderaktionen, wie beispielsweise Live-DJ-Streaming-Abende ergänzen. 

Der Clubverstärker erfreut sich auch auf anderen Ebenen einer großen Solidarität. So haben beispielsweise die Macher von Messaker Bags eigens eine Tasche produziert, deren Verkaufserlöse zu 100% dem Verband zu Gute kommen. Ebenfalls plant die Kalle Co Werkstatt in den kommenden Tagen eine Solidaritätsaktion für die Musikspielstätten sowie einige Bremer Bands, die ihre Unterstützung in musikalischer Form bereits angekündigt haben. 

Großer Dank gelte aber nicht nur den Unterstützern, sondern auch all den Menschen, die in dieser Krisenzeit rund um die Uhr arbeiten und besonders im medizinischen Bereich einen immens wichtigen Job leisten, um dieses Virus einzudämmen. Als Zeichen der Solidarität haben einige Clubs und Kneipen bereits ihre Getränkelager geräumt und diverse Limos und Säfte dem medizinischen Personal im Klinikum Mitte gespendet. Weitere Aktionen dieser Art seien in Planung. 

Die Musikspielstätten seien auf schnelle politische und staatliche Hilfen angewiesen, die die Clubs und Musikkneipen und ihre Mitarbeiter in dieser existenziellen Krise langfristig erhalten, damit wir auch in Zukunft wieder ein vielfältiges Kulturangebot in den Musikspielstätten dieser Stadt anbieten können. 

Gemeinsam mit anderen Verbänden der Musikindustrie hat die LiveKomm (Bundesverband der LiveMusikSpieltätten) einen Bericht zu den Auswirkungen der Corona Pandemie für die deutsche Musikwirtschaft erstellt, der unter diesem Link abzurufen ist.  Zur Spendenplattform geht es hier: www.clubverstaerkerunited.de.


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