Skeletal Remains – Die Deathmetal-Walze rollt durchs Lagerhaus

Letzten Samstag gab es eine ordentliche Ladung Deathmetal im Lagerhaus. Die Amerikaner von Skeletal Remains gaben sich die Ehre, einen Zwischenstopp in Bremen einzulegen. Mit dabei waren auch Blood Red Throne und Imperial Triumphant.

Bremen. Mit einer kurzen Verzögerung öffneten die Türen des Lagerhauses. Es lief eine ruhige, schon fast chorale Hintergrundmusik. Das ist schon eher selten auf Shows dergleichen, da man ansonsten eher auf die üblichen Gassenhauer des jeweiligen Genres setzt. Dies war wohl dem Opener zu verdanken und verlieh dem Ganzen schon von Beginn an ein gewisses Flair. Nachdem die leider doch recht überschaubare Anzahl an Zuschauern sich in der Venue eingefunden hatten, ging es auch gleich los. Imperial Triumphant legten mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Blackend-Death und Jazz-Fusion los. Wer sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit der Band auseinandergesetzt hatte, für den war es merklich schwer, das dargebotene schnell zu verdauen. Denn die drei New Yorker gehen sehr avantgardistisch an die ganze Nummer heran. Auch die Aufmachung der Band ist, für Black/Death Verhältnisse eher untypisch. Mit vielen goldenen Applikationen im Style des Art déco inklusiver goldener Masken wird das Ganze dargeboten. Musikalisch werden die schnellen, harten Parts immer wieder durch ausgedehnte, jazzige Einlagen aufgebrochen. Auch das Songwriting ist eher im Jazz, als im klassischen Metal angesiedelt. Mir hat die Sache auf jeden Fall getaugt und es sollte mal ein offenes Ohr riskiert werden.

Als nächstes waren Blood Red Throne aus Norwegen an der Reihe. Die von Livemembers von Satyricon gegründete Deathmetal-Truppe schlug schon eher in die Kerbe der Anwesenden. Hier war das Songmaterial natürlich auch klarer und strukturierter. Mit ordentlich Groove und hohem technischen Können konnten die Norweger, auch bei mir, gleich punkten. Es gab knapp 45 Minuten einen kleinen Abriss durch die beeindruckende Diskographie. Der Fokus lag aber natürlich auf dem im Januar erschienenen Album „Nonagon“. Hauptblickfang der Band war aber Gitarrist Ivan, welcher auch als sehr guter Dimeback-Lookalike arbeiten könnte. Die passende Razorback-Klampfe durfte dabei natürlich nicht fehlen. Leider war aufgrund der relativ spärlichen Besucherzahlen nicht die Hölle auf Erden auf Seiten des Publikums zu erwarten, diejenigen die sich im Lagerhaus eingefunden haben, ließen aber alles von der Kette und feierten Blood Red Throne gebührend ab.

Als Headliner des Abends standen nun Skeletal Remains auf den Brettern. Hier ging es deutlich traditioneller ab, als noch bei den Vorgängern. Dies heißt bei Old-School-Deathmetal aber auch meistens Stehfußball auf der Bühne. So war es leider auch bei Skeletal Remains. Daher bollerten die Kalifornier auch eher ereignislos durch ihr sehr solides Set. Schade! Für Freunde des 90s-Deathmetal, à la Morbid Angel, war die Amerikaner allerdings eine reine Freude und dieses Genre bedienen Skeletal Remains hervorragend. Mich hatten die vier auf jeden Fall überzeugt, auch wenn es der Show leider ein wenig an Bewegungsfreudigkeit gemangelt hat.

 


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