Rettet die Nation

Royal Republic haben am Donnerstag zum Auftakt ihrer Europa-Tour die Aladin Music Hall gerockt.

Royal Republic

Bremen. „No One But Me Can Save The Nation“, sang Adam Grahn, Frontmann der schwedischen Rock-Gruppe Royal Republic vor genau zehn Jahren. In Zeiten, in denen die Krisen ein Jahrzehnt später nicht gerade weniger geworden sind, kommen die Schweden also wie gerufen. Wenn jemand das Selbstbewusstsein und die Ausstrahlung hat, alle Herausforderungen zu beseitigen, ist es das skandinavische Quartett, das den Auftakt seiner Europa-Tour am Donnerstag in der Aladin Music Hall gefeiert hat, wo sie zuletzt vor fünf Jahren auftraten.

Zuvor gehört die Bühne jedoch dem kraftvollen Duo Ko Ko Mo aus Nantes in Frankreich. Da weder Banner, noch klare Ansagen oder Verlinkungen auf den Namen des Supports hinweisen, braucht es ein paar Minuten Recherche bis man weiß, wer da vor einem steht. Die beiden Musiker an Gitarre und Schlagzeug überzeugen live schnell mit treibenden und energischen Songs, härteren Elementen und langen, instrumentalen Phasen. Der Schlagzeuger spielt viel im Stehen, der Sänger und Gitarrist springt mehrfach von den Verstärker-Türmen. Für die aktive Band ist es das erste von fast 20 gemeinsamen Konzerten mit Royal Republic, vor denen sie fast 40 Minuten das Publikum aufheizen dürfen.

Royal Republic haben im Vorfeld der mehrfach verschobenen Tour zum aktuellen Album „Club Majesty“ aus 2019 einige neue Songs veröffentlicht, die sie im Sommer unter freiem Himmel als Vorband für Die Ärzte und Die Toten Hosen live testen durften. Einen Tag vor dem offiziellen Tourauftakt im Bremer Aladin haben sie sich in Kiel bei einem ganz kleinen Privatkonzert mit nur 200 Besucher*innen aufgewärmt. Die Energie einer Clubbühne übertragen die Schweden sofort in den größeren Rahmen, als sie mit „Fireman & Dancer“ loslegen und auch das neue „RATA-TATA“ ist ebenso mitreißend wie auf Platte.

Vor großem Backdrop mit LED-Blitz zeigen sich die Schweden äußerst spielfreudig, das Publikum nimmt die Energie in großen Moshpits auf, es wird viel gesprungen, gepogt, viele Arme sind in der Luft. Mit Sprechchören feiern die Bremer*innen die vier Musiker, es ist ein schweißtreibender, bierseliger Abend im Aladin und ein energischer Europa-Auftakt für Royal Republic. Die Rock-Combo selber redet nicht viel, lässt die Instrumente aber umso krachender sprechen. Sie spielen eine temporeiche Aneinanderreihung der Hits von vier Alben, bei denen auch Band-Klassiker wie „Tommy-Gun“, „Unterwear“ und „Full Steam Spacemachine“ natürlich nicht fehlen dürfen.

Das Cover des Police-Songs „Roxanne“ singt Schlagzeuger Per Andreasson, auch eine eigene Version von Metallicas „Battery“ schafft es auf die Setliste. Die letzte von vier Zugaben ist das temporeiche „Baby“, bis sich die vor Selbstbewusstsein strotzende Band von den Bremer*innen verabschiedet – bis in ein paar Jahren, wenn wieder einmal Rettung nötig ist.

Seht euch hier unsere Konzertfotos an:


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