Ohne Plan B auf die Bühne

Er hat alles auf eine Karte gesetzt - am 4. Februar tritt Lejo aus Hamburg im Tower Musikclub auf.

Foto: Nina Stiller

Bremen. Um seine ersten Demos aufzunehmen, hat der 24-jährige Sänger und Multiinstrumentalist Lejo ein halbes Jahr lang quasi nicht geschlafen. Ein guter Freund von ihm hatte sich gerade ein Studio gebaut und ihm erlaubt, immer nachts darin zu arbeiten. „Ich bin erst abgehauen, wenn morgens die Putzfrau kam“, sagt Lejo in einer Pressemitteilung, „und so war ich zumindest nachts der König dieses Studios.“ Dort hat er alleine geschrieben, alles selbst eingespielt.

Sein erstes Instrument war als Kind das Schlagzeug, mit 12 kam Tenorsaxophon dazu, mit 14 Chöre, und er begriff, wie gerne er singt. Dann mit 16 der Lifechanger, die Gitarre, deren Seriennummer er sich inzwischen auf sein Bein tätowiert hat. Einflüsse wie John Mayer, Stevie Wonder, Marvin Gaye oder auch Frank Ocean inspirieren ihn bis heute. Finanziert hat er sich während der Demoaufnahmen als Kellner und am Bau – immer ein paar Wochen lang, um dann wieder aufnehmen zu können.

Auf das Resultat dieser Aufnahmen war er so stolz, dass Lejo, etwas gemacht hat, was sich nur die wenigsten trauen würden: „Ne Mail liest eh keiner“, sagte er sich. „Deshalb habe ich mir Flugtickets nach London und Stockholm geholt und Bahntickets für alle deutschen Städte. Ich hatte einen Rucksack voller USB-Sticks mit meinen Songs dabei und einen Brief mit Infos über mich. Dann bin ich zu den Labels rein und habe gesagt: Das müsst ihr euch anhören!“

Der Einsatz hat sich ausgezahlt. Inzwischen ist er bei Scoop, dem Management von Bosse unter Vertrag und hat mit Robert Stevenson, Produzent der Mighty Oaks, von Fil Bo Riva und Von Wegen Lisbeth, in Berlin einen Mitstreiter gefunden, der beim Musikmachen genauso die Zeit vergisst wie Lejo. Gleichzeitig tat er sich mit Pianist Jakob Jürgens zusammen, mit dem er nicht nur schreibt, sondern auch in einer Wohnung lebt und live mit ihm auf der Bühne steht.

Konzerten im Vorprogramm von Bosse, Klan und Antje Schomaker folgte im April 2019 Lejos erste eigene, bundesweite Tour. Parallel dazu eroberte seine erste Singleauskopplung „Cleopatra“ (aus der gleichnamigen EP) die Radiowellen. N-Joy nominierte Lejo daraufhin als Kandidaten für den „New Music Award 2019“, was zu weiteren Auftritten im Rahmen des Reeperbahn Festivals führte. In Bremen stand er schon 2018 als Support für Bosse im Kulturzentrum Schlachthof und bei der Breminale 2019 auf der Bühne.

Am 4. Februar tritt Lejo in Bremen im Tower Musikclub auf. Tickets für das Konzert gibt es im Vorverkauf.

 


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