Knackiger Punkrock und linkspolitische Statements

100 Kilo Herz treten mit ihrem neuen Album „Stadt Land Flucht“ nächstes Jahr im Tower Musikclub auf.

Foto: Michael Bomke

Bremen. „Wenn es brennt, passen wir auf uns auf!“ Mit diesen Worten beendet die Leipziger Punkband mit Bläsern – 100 Kilo Herz – ihr zweites Album „Stadt Land Flucht“. Zwischen klaren linkspolitischen Statements gibt es dieses Mal auch persönliche Themen, alles verpackt in einen Sound aus knackigem Punkrock und Ohrwurmmelodien mit Saxophon und Trompete. Aufgenommen wurde das Album im letzten Winter – einer Zeit, in der rechter Terror in vielen Teilen Deutschlands und das Versagen demokratischer Parteien in Thüringen den Themen auf „Stadt Land Flucht“ einen sehr bitteren und brandaktuellen Hintergrund bieten.

Der Opener „Drei Jahre ausgebrannt“ ist wohl als lupenreines Punkrock- und 100-Kilo-Herz-Stück zu bezeichnen. Inhaltlich gibt es Kritik an der Gesellschaft und deren klassischen Alltagsrassismen, die immer wieder als Scherze oder Missverständnisse entschuldigt werden. Dazu gibt es spielerische Bläsermelodien und einer der bösesten Refrains der Band.

Von Anfang an bestand die Idee, deutschsprachigen Punk mit Bläsern umzusetzen. Dafür wählte die Band die Bezeichnung „Brass-Punk“, um sich von Ska-Punk abzusetzen, was die Gruppe musikalisch als nicht zutreffend sieht. Textlich und musikalisch werden sie häufig mit Feine Sahne Fischfilet verglichen. Ihr Bandname leitet sich vom Song „100 Kilo“ von Muff Potter ab.

Hier hat sich unserer Redakteur Claas ausführlich mit dem neuen Album „Stadt Land Flucht“ beschäftigt.

In den vergangenen Jahren haben sich 100 Kilo Herz unter anderem mit Dritte Wahl, Fahnenflucht und Pascow die Bühne geteilt, besondere Momente waren dabei wohl das Konzert im Haus Auensee und die Heimspielfeier im ausverkauften Felsenkeller in Leipzig. 2021 steht die erste eigene Headliner-Tour der Band an. Am Samstag, den 23. Oktober treten sie in Bremen im Tower Musikclub auf. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Konzert vom 27. März verschoben. Tickets gibt es im Vorverkauf.

 


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