Interview mit Brockhoff zum Auftritt auf der Tower-Bühne beim HOEG-Stadtfest
Beim HOEG-Stadtfest stellen der Tower Musikclub und Hafensänger Konzerte in wenigen Tagen die Bühne an der Schlachte auf die Beine. Wir präsentieren den Spaß und stellen einige Acts vor - heute die Indie-Newcomerin Brockhoff.

Bremen. Am 30. Juni und 1. Juli gibt es direkt am Martini-Anleger Live-Musik auf die Ohren. Im Rahmen des HOEG-Stadtfests präsentieren wir von HB-People.de die Tower-Bühne – hier gibt es ein spannendes und vielfältiges Programm von lokalen und überregionalen Acts. Und noch besser: Der Eintritt ist frei. In unserer Interviewreihe stellen wir einige Bands des Line-Ups genauer vor. Weiter geht’s mit Brockhoff.
Mit viel Selbstbewusstsein und einem kritischen und reflektierten Blickwinkel auf ihre Generation, veröffentlichte die 23-jährige Indie-Newcomerin Brockhoff im Juni 2022 ihre Debüt-EP „Sharks“. Die Sängerin schafft es mit einer Mischung aus 90er-Indie-Sounds, empowerndem Pop-Flair und ihren ausdrucksstarken Vocals, Frühlingsgefühle entstehen zu lassen, wie auch in ihrer Debüt-Single „2nd Floor“.
Du bist vor dem Beginn deiner Musikkarriere aus einem Dorf bei Hildesheim nach Hamburg gezogen. Welche Inspiration ziehst du aus dem Leben in der Großstadt?
Es hat mir richtig gut getan, mich in Hamburg mit vielen kreativen Menschen zu umgeben und musikalisch viel auszuprobieren. Das war denke ich wichtig, um meinen eigenen Sound zu finden und herauszufinden, was mich als Künstlerin ausmacht. Vorher hatte ich die meiste Zeit für mich allein Musik gemacht. Ich finde die Hamburger Musikszene super nahbar und sympathisch und genieße es auch gerade, einen Großteil meines Teams und meiner Band dort um mich zu haben und freue mich sehr auf den Sommer in Hamburg. Als ich damals Ende 2019 nach Hamburg gezogen bin, hat etwas später direkt Corona eingeschlagen und ich habe erst im letzten Jahr das Gefühl gehabt, so richtig in der Stadt anzukommen. In den ersten zwei Jahren, in denen viele Brockhoff-Songs entstanden sind, war meine Musik also auch viel von Isolation und Einsamkeit geprägt und gar nicht unbedingt vom Großstadt-Getümmel.
Wie entstehen deine Songs? An der letzten Single „Why“ waren ja auch die Jungs von Van Holzen beteiligt, die nochmal mehr Rock-Einflüsse eingebracht haben.
Das ist ganz unterschiedlich. Einige Songs entstehen, wenn ich für mich zu Haus alleine Musik mache, andere sind mit Freund:innen im Studio entstanden – wie auch die letzte Single „Why“. Manchmal ist es auch eine Mischung daraus. Die meisten Songs meiner ersten EP „Sharks“ sind tatsächlich ziemlich intuitiv und super schnell entstanden, aber es gibt auch Songs, an denen ich über Wochen hinweg schreibe und die beim Produzieren nochmal über Monate hinweg den Feinschliff erhalten.
Im April hast du deine ersten beiden eigenen Headline-Konzerte gespielt. Wie unterscheidet sich das Gefühl von Support- oder Festivalshows?
Das war ein cooles Gefühl, dass die Leute, die dort waren, sich bewusst für ein Brockhoff-Konzert entschieden haben und nicht, wie bei Support- oder Festivalshows, überraschend damit konfrontiert werden. Da ist direkt eine ganz andere Aufmerksamkeit da, was super schön war. Es hat auch sehr Spaß gemacht, mal ein längeres Set spielen zu können, wodurch man noch viel mehr Spielraum hat, die Dynamik des Konzerts bewusster zu gestalten.
In Bremen hast du mit Alice Merton im Modernes gespielt, welche Erinnerung oder Begebenheit verbindest du besonders mit der Hansestadt?
Ich hatte vor ein paar Jahren eine Fernbeziehung nach Bremen und verbinde viele schöne Erlebnisse mit der Stadt. Ich habe auch das beste Panini meines Lebens einmal in Bremen gegessen, aber ich habe leider vergessen wie der Laden hieß. Es war irgendwo im Viertel glaube ich. Ich habe auch einmal im Skatepark Bremen ein Video gedreht, die Bilder daraus wurden bisher nie veröffentlicht aber der Dreh war super schön und die Leute waren alle total lieb, das ist eine schöne Erinnerung.
Und jetzt bitte einmal Selbstbeweihräucherung: Was zeichnet dich als Live-Act aus und worauf können sich die Besucher*innen beim HOEG freuen?
Unser Live-Set ist ziemlich dynamisch geworden über die Zeit, es gibt laute rockige Songs aber auch einige Momente, die eher ruhig sind und eher zum Eintauchen. Also eine ganz gute Mischung aus Rock- und Pop-Momenten würde ich sagen.
Brockhoff tritt am Samstag, den 1. Juli um 17:45 Uhr beim HOEG-Stadtfest auf der Tower-Bühne an der Schlachte auf. Der Eintritt ist frei.
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