Goldene Wurst im bunten Look: Die Große Musikvideoshow 2017

Dreizehn Musikvideos, zwei bunte Moderatoren, ein glitzernder Abend: Die Große Musikvideoshow machte dieses Jahr einen Spagat zwischen Nostalgie und Moderne. Ein Nachbericht.

Foto: Lars Neumann
Foto: Lars Neumann

Bremen. Fast ein wenig unsicher stehen die beiden Filmemacher auf der Bühne, das Publikum bejubelt die Beiden vor der Projektion einer grinsenden Riesen-Wurst. 3 Minuten und 51 Sekunden, mehr brauchte es nicht, um Urs Mader und Simon Wahlers zu den Publikums-Gewinnern der diesjährigen Großen Musikvideoshow 2017 zu machen. Mit ihrem Musikvideo „Out There“ für die Punkrocker Itchy (ehemals Itchy Poopzkid) erschufen die beiden Filmemacher ein quietschbuntes, typographisch sowie künstlerisch souveränes Stück Filmkunst, das die Zuschauer im Modernes mit seinem lebensbejahendem Punk schnell abholte.

Die Große Musikvideoshow sieht sich selbst bereits als fester und leuchtender Bestandteil der Bremer Kreativszene. Jedes Jahr werden verschiedenste Musikvideos von Filmemachern oder Bands entgegengenommen – dieses Jahr waren es rund 49 Bewerbungen. Voraussetzung ist hierbei, dass entweder die Band oder die Filmemacher aus Bremen oder Niedersachsen kommen. So kann es dann passieren, dass dieses Jahr ausgerechnet die Band den Preis gewinnt, deren Heimathafen ungefähr maximal weit entfernt von der Waterkant ist: Itchy kommen aus Schwaben.

Zwölf weitere Musikvideos wurden an dem Abend gezeigt – und deckten dabei ein weites stilistisches Feld ab: Der glitzernder Charme der elektronischen 80er, die verrauschte Liebe zu den 50ern und 60ern oder urbane Bildkompositionen strahlten abwechselnd von der großen Leinwand. Auf den zweiten Platz schafften es die Bremer Band Eternal Spirit mit ihrem herausstechenden Vinyl-Cover-Video im quadratischen Bildformat, den dritten Platz holte Kraftferd mit „Ich, die Maschine & Du“. Produziert wurde das Video von Boxer. Der Jurypreis ging an Henrik Paro für das Musikvideo zu „Love From A Distance“ für Violence Is For Lovers.

Die Mischung ist bunt, Stil und Stimmung trennen die Musikvideos des Abends in ein weites Feld. Daher lohnt sich mindestens ein Blick auf die anderen Videos des Abends – hier in der chronologischen Reihenfolge des Musikvideoshow. Viel Spaß!

The Planetoids: „The Heat“ von Jonas Sercombe

Nimmersatt: „Wenn die Zeit schleicht“ von Julian Lodders

Kraftferd: „Ich, die Maschine & Du“ von Boxer (Platz 3)

Paloma & The Matches: „Out Of Sight, Out Of Mind“ von Niklas Hoffmann

Anne.Für.Sich: „Menage zu dritt“ von Oliver Bott

Petterson: „Berg“ von Imke Meyer

 

The Bernie and The Jörgie: „Kunst“ von Jörg Weinmann

(noch nicht online)

Stun: „Level Up Errors“ von Sciopticon

Violence Is For Lovers: „Love From A Distance“ von Henrik Paro (Jury-Preis)

Moe Zech: „Fahrstuhlmusik“ von Tim-Aron Schrader

The Eternal Spirit: „Girls“ von Ben-A. Safier & Steven Breden (PLATZ 2)

 

Faakmarwin: „Du bist schön“ von Konsti Freys

(noch nicht online)

 


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