Jubel, Trubel, Heiterkeit: Moop Mama im Modernes

Vergangenen Dienstag verzauberte die Urban Brass Band einen proppenvollen Saal mit guter Laune.

Bremen. Moop Mama, eine zwölfköpfige Band, davon einer Sänger und elf Instrumentalisten. Bremen sollte an diesem Abend eine musikalische Naturgewalt erleben. Doch zunächst startete der Abend etwas ruhiger mit dem deutschen Rapper Goldroger und seinem Produzenten- und Musiker-Kollegen Dienst&Schulter alias Hendrik und Moritz Heesch. Allerdings war mit Hendrik Heesch ein Teil des Teams aufgrund von Krankheit zuhause in Köln geblieben. Wer bereits auf dem OK KID Konzert im Schlachthof gewesen ist, kannte Goldroger bereits. Dort war er ebenfalls als Support auserwählt worden. Deutlicher Unterschied war allerdings im Sound zu merken, waren die Texte im Schlachthof recht undeutlich, konnte man die Songs seines aktuellen Albums „Avrakadavra“ deutlich besser vernehmen. Die Show ließen sich auch Teile Moop Mamas nicht entgehen. Blieben sie doch zumindest für die ersten paar Minuten links von der Bühne stehen und lauschten dem jungen Rapper. Seine Songs kamen gut an, das Publikum zog mit. Das Besondere an der Perfomance war die Untermalung mit der E-Gitarre von Dienst&Schulter. Goldroger spielte Songs wie „Unter Nelken“, „Wir sind da“, „Perwoll“ und „Bemale den Mond“. Das Ende der Show leitete Goldroger pathetisch mit einer Hinrichtung durch Kopfschuss ein, darauf folgte ein Gitarrensolo von Moritz. Nach einer halben Stunde verließen die beiden die Bühne. Wer Goldroger übrigens verpasst hat oder ihn gerne nochmal live sehen möchte, kann am 3. Februar 2017 in die Lila Eule kommen. Dort macht er anlässlich seiner „Avrakadavra“ Tour Halt.

Nach einer ebenfalls halbstündigen Pause verdunkelte sich die Bühne. Moop Mama kamen nach und nach auf die Bühne, platzierten sich, spielten los. Ein Publikum, das bunter nicht hätte sein können, bejubelte die Band von Beginn an. Die Stimmung war ausgelassen, Songtexte wurden einwandfrei mitgesungen. Das Bühnenbild schlicht gehalten, was bei der Menge an Musikern auf einer Bühne auch mehr als verständlich war. Einzig und allein eines der orange-roten BMX-Räder aus dem Musikvideo zu „Die Erfindung des Rades“, was bei eben diesem Song zum Einsatz kam, hatte Daseinsberechtigung. Nachdem Keno, Sänger der Band, klarstellte „Schwitzen ist ok, schubsen ist verboten!“ konnte es losgehen. Songs aller drei bisherigen Alben (Deine Mutter ’11, Das Rote Album ’13, M.O.O.P.Topia ’16). Beim Song „Insel“ stieg Keno auf eine aufblasbare Insel und machte Kurzurlaub im Publikum. Er erkannte zurecht, dass recht starker Wellengang in Bremen herrsche. Später wurde zum Song „Paranoia“ die Bühne verdunkelt, Keno kam mit Sturmmaske auf die Bühne, angeleuchtet mit Taschenlampen von allen anderen Musikern der Band, was die Stimmung des Songs zusätzlich unterstrich und für eine Überraschung sorgte. Gegen Ende wurde der Song „Liebe für dich“ gespielt, dafür mischet sich die komplette Band unter das Publikum. In einer Polonaise wurde quer durchs Publikum gespielt. Generell zeigte sich Moop Mama sehr publikumsnah. So wurde auf einzelne Zurufe eingegangen oder auch in den Freestyles von Keno sehr gut auf Bremen, das Publikum und das lokale Bier eingegangen. Nach 90 Minuten war immer noch kein Ende in Sicht. Die Band verließ die Bühne, um kurze Zeit später wieder in Schwarzlicht aufzutauchen, die rot-weißen Band-Kostüme eigneten sich hervorragend, da das weiß deutlich herausstach. Nach einem instrumentalen Einstieg in die Zugabe, bei der jeder Musiker seine eigenen kurzen Momente Ruhm und Applaus abgreifen durfte, wurde der Song „Prokrastination“ gespielt. Das finale Ende bildete der Song „Liebe“, bei dem nochmal die Gesangskünste der Fans gefordert waren. Um 23:00 Uhr war es dann nach einer fulminanten, zweistündigen Show vorbei.

Playlist:

  1. Meermenschen
  2. Komplize
  3. Die Erfindung des Rades
  4. Face Dance
  5. Freestyle über Bremen
  6. Get Ur Freak on (Missy Elliott Cover + Freestyle)
  7. Ahnma (Beginner Cover)
  8. Insel
  9. Typ Ische Verhältnisse
  10. Herr der Lage
  11. Paranoia
  12. Roboter
  13. Stadt, die immer schläft
  14. Geh Mit Uns
  15. Medley
  16. Liebe für dich
  17. Latte Macchiato
  18. Alle Kinder

Zugabe:

  1. Prokrastination
  2. Party der Versager
  3. Porzellan
  4. Liebe

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