Eta Lux: „Immer schön nach vorne“

Grunge, Grenzen und Gehörschutz: Die Bremer Stoner-Rock-Combo Eta Lux im Interview zur neuen Platte "High & Low“

Eta Lux. Foto: Ole Janßen

Bremen. Neues Album? Dann muss doch mal nachgefragt werden. „High & Low“ heißt das neue Album der Bremer Band Eta Lux, dass die Stoner-Rock- und Psychedelic-Doom-Combo am Samstag, 18. Februar, im Kulturzentrum Lagerhaus live vorstellt (mehr Infos hier). Vorab gaben uns die Band ein Interview. Das Frage-Antwort-Spielchen. Kennt ihr.

Warum soll ich mir eure Musik, euer neues Album eigentlich anhören?

Eta Lux: Jeder der was mit Gitarrenmusik der etwas härteren Gangart anfangen kann, wird den einen oder anderen Song bei uns finden, mit dem er sich identifizieren kann. Man muss dabei gar nicht so tief im Stoner Rock Genre stecken, um da etwas für sich zu entdecken. Und: Wer unsere Platte kauft, bekommt nicht nur eine schnöde Rock LP, sondern immer auch visuell ein kleines Kunstwerk. Alle Cover werden von unserem Drummer Poschi selbst gezeichnet und könnten so in einem Bilderrahmen an die Wand. Unentschlossene dürfen aber natürlich gerne den Kram auf den bekannten Streaming Plattformen antesten.

Klärt mal die Unwissenden auf: Stoner Rock oder Psychedelic Doom steht als Genre über eurer Musik. Aber ist das nicht eigentlich alles Grunge?

Viele sehen den Begriff „Grunge“ als Schimpfwort, wir eher nicht. Das Genre hat so viele Bands hervorgebracht, die wir immer noch gerne hören und, wenn auch eher unterbewusst, sicher auch einen Einfluss haben. Als wir uns vor 14 Jahren gründeten, waren die Hauptinspirationen aber eher fuzziger Wüstenstoner wie KYUSS oder FU MANCHU.

Beschreibt mal in eigenen Worten, was ihr für Musik macht und wie sich das auf das neue Album auswirkt?

Neben der durchweg präsenten Stoner-Wand aus Fuzz und Wah Wah fließen bei uns viel Stile mit ein. Privat hören wir auch alle möglichen Spielarten des Metals, Punks, Jazz, Dooms oder anderen Gitarrenkram. Wer uns mal live gesehen hat, weiß, dass wir eher Hummeln im Hintern haben, als dass wir stundenlang auf einem Gitarrenriff rumjammen. Dabei immer schön nach vorne mit einer positiven und selbstironischen Grundeinstellung. Wir haben im Studio versucht ein bisschen dieser Atmosphäre einzufangen.

Ok, alles schön abwechslungsreich. Aber dann experimentiert ihr auch noch –  wie passt denn bitte eine griechische Bouzouki in euren Musik. 

Wir setzen uns da keine Grenzen, wenn uns etwas gefällt, dann kommt es auf die Platte. Auf dem Vorgängeralbum gab es auch mal eine afrikanische Kalimba und ne Flöte. Beim neuen Album wurde alles benutzt, was Spaß macht. Neben Percussions und der Bouzouki kamen auch ein Megafon, analoge Synthesizer, Radiosamples und das Ratschen eines Hosenstalls zum Einsatz.

Ihr habt bereits drei Alben vorher veröffentlicht. Was ist jetzt anders oder sogar besser bei High & Low“?

Das erste Album war quasi eine Complation von drei verschiedenen Sessions, die wir noch zu dritt mit unserem alten Sänger Jann (jetzt bei KASHA) aufgenommen haben. Ein Best of der alten Besetzung sozusagen. Das zweite Album entstand relativ schnell nach der großen Neuformierung in einer Zeit, in der wir wahnsinnig kreativ waren, uns aber noch oft gefragt haben „Ist das jetzt noch Stoner und passt das zu ETA LUX?“. Diese Mentalität haben wir glücklicherweise etwas abgelegt und inzwischen landet in den Songs was uns gefällt. Der Grundsound von ETA LUX bleibt dabei automatisch erhalten ohne repetitiv zu sein.

Ihr habt das Album bei Timo Hollmann live in den Harbor Inn Studios aufgenommen. Wie war das und wie lief das ab?

Oft bucht man als Band ein Studio, zahlt dann für die Aufnahme, Mix und Master und verschwindet dann wieder. Die Arbeit mit Timo geht weit über die eines stumpfen Produzentens hinaus. Er ist super vernetzt und unterstützt uns auch nach den Aufnahmen noch mit Themen wie Promo, Social Media Planung, Videodrehs und Umgang mit den Streaming Plattformen. Ohne ihn gäbe es die Record Release Party im Lagerhaus nicht in dieser Form. Auch dort wird er für den Sound verantwortlich sein. Die eigentliche Arbeit im Studio war mega entspannt und trotzdem super produktiv.

Ihr feiert zusammen mit Monolith im Lagerhaus euer Release. Da brauche ich doch bestimmt einen Gehörschutz und ein frisches T-Shirt. Oder wird das alles nicht so wild?

Hehe, einen Gehörschutz empfehlen wir tatsächlich. Wir haben den Ruf recht laut zu sein. Falls das Shirt dann am Ende doch durch sein sollte, haben Monolith oder wir auf jeden Fall noch das ein oder andere Leibchen dabei.


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