Die zehn besten Alben 2019 – von Pascal
Am meisten gehört, für gut oder sehr gut befunden, live gesehen oder ist es das Gesamtkonzept? Eine Auswahl der besten Alben des Jahres.

Da kommt nichts mehr. Letzter Tag im Jahr und seit Wochen verändert sich die Top-Ten-Liste der besten Alben. Je nach Lust und Laune. Mehr Punk, vielleicht doch eher Rock oder darf es auch Pop sein? Dann wieder etwas Leichteres, mehr Melodien, mehr Harmonie. Anspruchsvolle Musik, wilde Gitarrenwände oder doch mehr Wert auf den Text legen? Nein, dann doch lieber voll auf die Zwölf, schön die Gehörgänge durchpusten. Ach, ganz gleich: Am Ende ist diese Liste nur ein Gefühl, ein Geschmack. Das, was im Kopf, im Ohr und im Herzen hängen blieb.
10. Rhonda – You could be home now
Obwohl die Bandmitglieder mittlerweile im Bremer Umland, in Hamburg oder in Los Angeles leben, sind sie irgendwie noch eine Bremer Band. Ihr Album ist 2019 das Beste gewesen, was von Bremer Musikern auf den Markt gebracht wurde. Das soll nicht die Leistung der anderen schmälern, sondern einfach ausdrücken, wie gut diese Platte ist.
9. Refused – War music
Dröhnendes Gekeife, geschickte Breaks, wild und bretthart. Sound und Stimme sind nicht jedermanns Sache. Aber das knallt einfach gut rein, was die schwedische Hardcore-Punk-Band abliefert.
8. Millencolin – SOS
Nochmal Skandinavien. Nochmal Schweden. Millencolin begleitet einige bereits seit Jahren. Wer die Stimme von Nikola Sarcevic – von den Bandsachen und seinen Soloprojekten – kennt und mag, der feiert auch alles, was Millencolin machen. Es ist kein weiteres Meisterwerk der Schweden, aber es ist durchweg gut hörbar. Es schwingt halt auch die Nostalgie mit.
7. Bitume – Kaputt
Die Band, die fast in Vergessenheit geriet, taucht auf einmal wieder auf dem Radar auf. „Gereifter Punkrock in unruhigen Zeiten“ schriebt Timo hier in seiner Rezension. Das trifft es. Feines Ding von den Oldenburger und Bremer Herren.
6. Mercy Union – The Quarry
Der neuste Streich des Bremer Labels Gunner Records: Es nahm die Herren von Mercy Union unter Vertrag und brachte die Platte raus. Mercy Union bestehen unter anderem aus Jared Hart von The Scandals und Benny Horowitz von The Gaslight Anthem. Klar, dass die Musik des Quartetts stark an die guten Anfangszeiten von The Gaslight Anthem erinnert. Richtig schönes, hörbares Album. Toll.
5. Abramowicz – The Modern Times
Rotzige Stimme, rauer Sound und irgendwie authentisch und herzerwärmend. Die Hamburger Herren von Abramowicz sind zwar etwas melodischer geworden, aber auch variantenreicher.
4. Thees Uhlmann – Junkies und Scientologen
Müssen wir über die Platte groß sprechen? Thees Uhlmann hat sechs Jahre kein Album rausgebract, fünf Jahre nicht gesungen und lange Probleme beim Schreiben der Songs gehabt. Entweder man mag Herrn Uhlmann oder eben nicht. Es ist ein großartiges Album geworden, mit vielen tollen Textzeilen, mit vielen schönen Melodien.
3. Lagwagon – Railer
Bei den ersten Versuchen auf dem Skateboard, beim ersten Mal mit der Dose an einer Wand, im ersten Vollrausch und in Dauerschleife auf der Abifahrt – Lagwagon war da. Auch wenn das 15, 20 oder 25 Jahre her ist, Lagwagon sind immer noch da. Zwischenzeitlich begleiten einen die Soloprojekte von Joey Cape oder doch nur Me First and the Gimme Gimmes. Jetzt hört man das aktuelle Album der Herren von Lagwagon und fühlt sich zurückgesetzt. Das Album hat viel von früher, als hätte die Band sich selbst als Inspiration benutzt.
2. Kettcar – Der Süße Duft der Widersprüchlichkeit (Wir vs. Ich)
Nein, Kettcar darf und kann einfach nicht fehlen. Aus Prinzip. Auch wenn es nur eine EP ist, die Songs sind politisch, gesellschaftlich und auch musikalisch einfach herausragend, was deutsche Musik angeht. „Der süße Duft der Widersprüchlichkeit“ wird zwar „nur“ als das Komplementärwerk zum Album „Wir vs. Ich“ genannt, es ist aber mehr als nur ein Gegenstück. Fünf starke Songs.
1. Pascow – Jade
Irgendwie geht auch dieses Jahr nichts über Pascow. Am meisten gehört, am meisten gefreut, am meisten gefeiert. Gute Texte, Musik auf den Punkt, Melodien für Punkrock-Herzen. Dieses Album ist ein Schlag in den Nacken, für alle, die ihn brauchen, um wach zu werden. Die Songs rütteln, rasen und rennen. Kantig, knackig und knallhart. Die Live-Auftritte der Band bestärken das alles nur noch.
Dendemann – Da nich für!
Mehr Beiträge aus" Musik" zur Startseite