Die Rückkehr des Bumm

Über 40 Jahre nach ihrem Debüt, veröffentlichen Bärchen und die Milchbubis ihr zweites Studioalbum und treten damit im Mai in Bremen auf.

Foto: Kevin Winiker

Bremen. Mit „Jung kaputt spart Altersheime“ lieferten Bärchen und die Milchbubis zu Beginn der 80er-Jahre DEN Punk-Slogan der Zeit, „No Future!“, war das Motto. Doch auch über den Punk hinaus verfügte die Band über reichlich Pop-Appeal und agierte an der Schnittstelle zur Neuen Deutschen Welle. „Ich will nicht älter werden“, hieß es auf ihrem Debütalbum „Dann macht es Bumm“ (1981). Älter geworden sind sie, milde jedoch nicht, denn Anlass zum Wütend-Sein und Feiern gibt es noch immer. Über 40 Jahre später folgt nun mit ihrem zweiten Album also „Die Rückkehr des Bumm“!

Ende der Siebziger begannen Annette „Bärchen“ Simons und eine Gruppe Teenager-„Milchbubis“, Hannover unsicher zu machen. Von da an war die Band mit ihren humorvoll-subversiven Texten breitflächig vertreten: Von Jugendzentren, Underground-Tapes und nischigen Fanzines über die Bravo bis ins BRD-Fernsehen sowie auf den großen Bühnen des Landes – viele waren dem Bärchen-Charme verfallen. Nach einer LP und einer EP folgte 1983 mit der Label- auch die Bandauflösung und die Gruppe verschwand vorerst von der Bildfläche.

2021 meldeten sich Bächen und die Milchbubis dann mit der Werkschau „Endlich Komplett Betrunken“ zurück. Es folgten Auftritt-Anfragen kleinerer Punk-Festivals: Hätte die Band nicht Lust, nach all der Zeit mal wieder live aufzutreten? Und wie sie es hatte! Annette Simons, die zu Gründungszeiten „nur“ Sängerin war, hat sich ganz in Punk-Manier das Gitarrenspielen beigebracht. Auch Kai Nungesser bleibt an Bass und Gesang erhalten. Neuzugang ist der ehemalige Rotzkotz-Schlagzeuger Markus Joseph.

Angesichts der aktuellen Weltlage wird das freundliche Bärchen zur Aggro-Bärin, welche diejenigen verteidigt, die am Rande der Gesellschaft stehen und die unsägliche Mansplainer mit einer Tatze zerfleischt. Besonders das Älterwerden als Frau in einer sexistischen Gesellschaft ist ein Thema, das Annette Simons umtreibt und sie zum Role Model werden lässt. In Zeiten von Onlinedating, Rechtsruck und Katzenvideos ist Bärchen trotzdem nicht verbittert und besingt das alles mit scharf- und manchmal unsinnigem Humor. Und weil das Musizieren mit Freund:innen noch mehr Spaß bringt, wurden u. a. die Hans-A-Plast Sängerin Annette Benjamin oder Doktor Renz von Fettes Brot als Featuregäste eingeladen.

Das zweite Studioalbum „Die Rückkehr des Bumm“ erscheint am 19. April. Einen Monat später, am Freitag, den 24. Mai, treten Bärchen und die Milchbubis in Bremen im Kulturzentrum Lagerhaus auf. Tickets für das Konzert gibt es im Vorverkauf.

 


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