Die Band, die niemals live spielen wollte
Husten sind Gisbert zu Knyphausen, Moses Schneider und Der Dünne Mann, die auf ihrer ersten Tour im Oktober im Tower Musikclub auftreten.

Bremen. Mehr Anlauf kann man für eine Tour nicht nehmen. Von der Ankündigung der ersten Konzerte im Januar 2019 bis zur ersten Show im Oktober 2022 werden mehr als 1.200 Tage vergangen sein. Und dabei wollten Husten sich niemals für ein Live-Konzert auf eine Bühne begeben. Diesen Herbst wird es auf der ersten Tour überhaupt dennoch passieren.
Manchmal braucht es unwahrscheinliche Zufälle, gescheiterte Pläne und sowas wie Schicksal, um eine Gruppe von Menschen zusammenzuführen. Es gab vor einigen Jahren vage Pläne, „Sowas von da“ von Tino Hanekamp zu verfilmen. Musikproduzent Moses Schneider, der bereits mit prestigeträchtigen Bands wie Tocotronic und Beatsteaks gearbeitet hat, wollte sich dem Soundtrack annehmen und rekrutierte dafür Der Dünne Mann, seines Zeichens Mitglied der inzwischen inaktiven Berliner Band Viktoriapark. Aus dem Film wurde dann letztendlich nichts, aber die beiden Musiker hatten eben schon einige Songs gemacht. Warum also nicht Sänger und Liedermacher Gisbert zu Knyphausen hinzuziehen und eine Band gründen? Husten war geboten!
Damals gab es noch die Prämisse, nicht live aufzutreten und statt im Album-Format jedes Jahr eine neue EP zu veröffentlichen. Dieses Konzept hat das unwahrscheinliche Trio über vier Jahre erfolgreich durchgezogen, dabei kam einiges aus Indie, Singer-Songwritertum und alternativem Pop zusammen, mal berührend, mal komisch. Mit dem Nicht-Auftreten brechen Husten jetzt allerdings zum ersten Mal – und gehen im kommenden Oktober endlich auf ihre erste Tour. Am 20. Oktober treten sie in Bremen im Tower Musikclub auf. Tickets für das Konzert gibt es im Vorverkauf.
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