David Brighton’s „Space Oddity“ gastierte im Musical Theater
Vergangenen Mittwoch erlebten David Bowies größte Songs für gute zwei Stunden ein Revival.

Bremen. Der 10. Januar 2016 ging in die Geschichte ein – es ist der Todestag David Bowies. Mit ihm ist eine musikalische Legende von der Bildfläche verschwunden. Er prägte die Musikgeschichte mehrerer Jahrzehnte, war wandelbar wie ein Chamäleon und genau das liebten seine Fans. David Brighton, ein enger Freund und Kollege Bowies, veranstaltet schon seit Jahren seine ganze persönliche Hommage „Space Oddity“, in der er die größten Hits Bowies zusammenfasst und performt.
Anlässlich Bowies Tod kam David Brighton nun auch für drei Termine nach Deutschland. Am vergangenen Mittwoch, den 2. November kam er mit der Show in das Musical Theater Bremen. Es war ein eher älteres Publikum. Viele Paare oder Familien der Generation 40+. Einige jüngere Leute tummelten sich auch auf den Plätzen, waren gespannt, was dieser Abend bringen würde.
Um kurz nach 20 Uhr verdunkelte sich der nahezu ausverkaufte Saal. Alle blickten gespannt auf die Bühne. Man konnte bereits die Instrumente, wie Schlagzeug oder Keyboard erahnen. Mittig war eine große Leinwand zu sehen, auf der eine Videoshow ablief. Diverse Künstler alle Jahrzehnte waren zu sehen, zudem Zitate und persönliche Worte über Bowie. Musiker wie Bono, Kurt Cobain, Cher, Madonna, Ozzy Osbourne, Britney Spears oder Moby lobten den Künstler durchweg und sprachen ihm ihren Respekt aus.
Im Hintergrund platzierten sich langsam die Band, eine Keyboarderin, ein Drummer, zwei Gitarristen, ein Bassist – nur von Brighton war noch keine Spur zu sehen. Von den übrigen Musikern konnte man sich bereits einen Eindruck machen – man konnte lange Perücken auf den Köpfen der Männer erahnen. Zudem wilde 70s Kreationen, die den Männern nicht unbedingt schmeichelten. Dann kam endlich David Brighton auf die Bühne. Eine optische Kopie Bowies, doch bei genauerem Hinsehen erkannte man, dass vieles dem Maskenbildner zu verdanken war. Es war eine etwas missglückte Kopie. Auch die Band machte einen etwas zu belächelnden Eindruck. Zudem kam eine Tonproblematik hinzu, die es den beiden Gitarristen links und rechts von Brighton unmöglich machte, ihre Gesang-Parts wahrzunehmen. Insgesamt wollte nicht so recht Stimmung aufkommen. Da lagen Begeisterung und Enttäuschung wohl nah beieinander. Auch die Wandlung zu Ziggy Stardust sorgte nur kurzzeitig für Euphorie. Ständig wurde an Kleidung oder Perücke gezuppelt, um sicherzustellen, dass alles am rechten Fleck sitzt. Nach einer guten Stunde Show wurde eine Pause von knappen 15 Minuten eingelegt. Zeit, die ersten Stimmen derer einzufangen, die nicht den Moment genutzt hatten sich die Beine zu vertreten. Auch die anderen Zuschauer waren nicht sonderlich begeistert. Bemängelten auch sie die missglückten Ton-Einstellungen. Auch ihnen war aufgefallen, dass der Funke noch nicht übergesprungen war. Nachdem sich nach der Pause wieder alle im Saal eingefunden hatten, präsentierte uns Brighton das dritte Kostüm an diesem Abend. Abermals betonte er „I love you all“ und „You are my favourite audition“, doch diese müden Sprüche wollten keinen Eindruck bei den Zuschauern hinterlassen. In der zweiten Hälfte kam endlich Stimmung auf, nach Aufforderung sich von den Plätzen zu erheben, kamen dieser auch nahezu alle nach. Es wurde geklatscht und die Hüften bewegt. Doch auch dieser Elan ebbte nach einigen Songs wieder ab. Es gelang Brighton auch bei Songs wie „Heroes“ oder „China Girl“ nicht die Laune völlig rumzureißen. Kurz vor dem großen Finale gab es eine Cover-Version der Band Cream und den gemeinsamen Song von David Bowie und Queen: „Under Pressure“. Darauf folgten noch zwei weitere Zugaben, bis die Show um 22:30 Uhr ihr Ende fand.
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