Bis der Sommer wiederkommt

Mit ihrem funkigen und extrem tanzbaren Indie-Pop sind Jeremias im ausverkauften Modernes aufgetreten.

Jeremias

Bremen. Eine lange Schlange zieht sich 45 Minuten vor Konzertbeginn vom Eingang des Modernes in der Bremer Neustadt bis zur Mensa der Hochschule einige Meter weiter. Tatsächlich könnten die jungen Menschen, die hier tagsüber in den Hörsälen sitzen, ziemlich genau dem Publikum entsprechen, das abends das Konzert der Hannoveraner Indie-Pop-Band Jeremias besucht. Dem Andrang zum ausverkauften Club nach zu urteilen, haben die jungen Musiker den Geheimtipp-Status inzwischen hinter sich gelassen, manch einer würde sogar von einem kleinen Hype sprechen.

Im dank gut organisierter 2G-Regelung vollbesetzten Modernes steht zunächst jedoch Paula Hartmann auf der Bühne. Die 20-jährige hat sich bereits als Schauspielerin einen Namen gemacht (u.a. „Der Nanny“) und will nun als Musikerin Fuß fassen. Was sie bei ihrem erst dritten Live-Auftritt präsentiert, ist vielversprechend. Ihre zwei veröffentlichten Songs kennen viele im Publikum, mit dem Start mit der Single „Nie verliebt“ wird sie sehr wohlwollend empfangen und bekommt durch die Reaktionen direkt positives Feedback. Die jubelnden Besucher geben ihr Sicherheit auf der Bühne, auf der sie mit vielfältiger Stimme gut 30 Minuten lang ihre Pop-Songs präsentiert. Zugabe-Rufe bei einem Support-Act, so eine hervorragende Stimmung und laut mitsingendes Publikum kommen tatsächlich nicht allzu oft vor.

Diese Stimmung überträgt sich ab der ersten Sekunde auf den Auftritt von Jeremias, die einen ganz starken Start in ihr Set hinlegen. Bei aneinandergereihten Singles brauchen weder Band, noch Besucher eine Aufwärmphase. Das laute, junge Publikum singt „hdl“ komplett mit und feiert die tanzbare Musik des quirligen Quartetts auf der Bühne. Mit ihren sonnigen und warmen Indie-Sounds sowie ihren lebensnahen Texten sprechen die vier Jungs einer jungen Generation zwischen Findungsphase und Bindungsängsten aus der Seele.

Nach einem Auftritt beim Horn To Be Wild sowie einem Support-Gig im Tower, ist es für Jeremias das erste Headliner-Konzert in Bremen. Die Show wurde aus dem Lagerhaus hochverlegt und schließlich hat die Band das Modernes ausverkauft. Spätestens mit ihrem Debütalbum „Golden Hour“ aus dem Mai hat sich die Band aus Hannover bundesweit in die Herzen unzähliger Fans gespielt.

Während eines ruhigen Parts in der Mitte des Sets sind Feuerzeuge und Taschenlampen zu sehen. Emotional ist ein neuer Song, den Sänger Jeremias Heimbach inspiriert von Hermann Hesses „Narziß und Goldmund“ ganz alleine mit Gitarre vorträgt. Die Zugabe „Sorry“ präsentiert er ebenfalls solo und akustisch, bei „Mit mir“ stimmen die Besucher schon bei seinem Klavier-Intro textsicher ein. Zum Abschluss wird es mit „Sommer“ noch einmal schnell und tanzbar. „Bis der Sommer wiederkommt, lass mich bitte nie mehr los“ – mit den Klängen von Jeremias lassen sich auch die kalten Monate gut durchstehen.

Seht euch hier unsere Konzertfotos an:

 


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