Ville Valo – Personenkult mit Retrocharme

Der ehemalige HIM-Frontman ist derzeit auf seiner "Neon Noir"-Tour. Einer von nur drei deutschen Stopps war im Bremer Aladin. Als Support gab es das Duo Zetra. Wir waren für euch dabei, viel Spaß beim Bericht.

VV - Villo Valo (Foto: jk)

Bremen. Pünktlich um 20 Uhr legten bei schon sehr gut gefülltem Haus Zetra los. In dichten Nebel gehüllt, standen die beiden Bandmitglieder auf zwei gesonderten Podesten. Der erste Eindruck, allein an der Optik und der Kostüme bemessen, schrie für mich nach 90er-Blackmetal. Doch es gab eine Mischung aus Gothic, Synthwave und Shoegaze auf die Ohren. Eine sehr, sehr interessante Kombination, welche auch bei einigen Anwesenden gut ankam. Leider wurden die beiden Londoner aber von den meisten Zuschauern wohl eher als nettes Gimmick zum Zeitvertreib gesehen, als dass sie auf eine Zahl von Fans gucken konnten. Dafür war wohl die Vorfreude auf den Hauptact zu hoch. Wer allerdings seine Freude an elektronischen Gothic-Klängen findet, sollte unbedingt einmal in den aktuellen Output der beiden Briten reinhören. Besonders die Single „Sacrifice“ sei ans Herz gelegt. Nach knapp 30 Minuten war dann eine relativ ereignislose Show beendet und die Bühne wurde für den Hauptact des Abends vorbereitet.

Um 21:00 Uhr startete Ville Vallo. Begrüßt wurde der ehemalige HIM-Sänger mit einem lautstarken Schreikonzert, das einige Boybands vor Neid erblassen lassen hätte. Musikalisch gab es Songs vom aktuellen Soloalbum „Neon Noir“, sowie einen Trip durch die HIM-Diskografie. Bei letzterem merkte man schnell, dass diese Songs hier der Chef im Ring waren. Allein der bloße Anblick der Masse an gezückten Handys, wenn ein HIM-Song angestimmt wurde, sprach Bände. Songs des Soloalbums wurden abwechselnd mit den altbekannten Hits wie „Join me“, „Wings of the Butterfly“, oder „Right here in my arms“ zum Besten gegeben. Durchweg war natürlich Ville Valo Front und Center der Show. Fast ausschließlich am vorderen Bühnenrand stehend, ließ sich der Finne von seinen Fans feiern und performte währenddessen souverän seine Songs, während seine Backing-Band sich sehr im Hintergrund hielt. Dies machte die Show leider ein wenig statisch, aber eine solche Performance kann man bei einer Soloshow natürlich erwarten. Den Fans schien es aber sichtlich zu gefallen. Knappe 90 Minuten dauerte der Nostalgie-Trip, denn das schien es für die Meisten gewesen zu sein. Dafür hat sich die Show allemal gelohnt, denn genau dies hat Ville Valo geliefert.

 


Mehr Beiträge aus" Bildergalerien" zur Startseite

Ville Valo – Personenkult mit Retrocharme teilen auf: