Das Minimalprinzip

Auf das Wesentliche reduziert: Me and my Drummer aus Berlin sind am Mittwoch im Kulturzentrum Lagerhaus aufgetreten.

Bremen. Weniger ist in diesem Fall tatsächlich mehr. Me and my Drummer ist ein Indie-Pop-Duo aus Berlin, bestehend aus Sängerin Charlotte Brandi, die zusätzlich Gitarre und Keyboard spielt, und Matze Pröllochs am Schlagzeug. Gemeinsam erschaffen sie mit minimalistischem Arrangement einen atmosphärischen Klangteppich, der über 100 Besucher im Lagerhaus für einen Abend beeindruckt.

Vor vier Jahren bekamen Me and my Drummer mit ihrem Debütalbum viel Aufmerksamkeit und ließen sich anschließend Zeit mit dem Nachfolger, im Frühjahr erschien schließlich das zweite Werk „Love is a Fridge“. Von beiden Platten werden fast abwechselnd Songs gespielt, auf den Opener „Heavy weight“ folgen „Grown up shape“ und „Pentonville Road“. Die Instrumentarium ist auf das Innerste eingedampft, sanft wird die klare, kraftvolle Stimme darauf in die Herzen und Beine der Besucher getragen.

Die Band aus Berlin geht auf einen Songwunsch der Besucher ein, der ihnen vorher bei Facebook geschrieben wurde. In diesem Fall war das soziale Netzwerk eine Bereicherung, im Gegensatz zum Tag des Konzerts, als ein Post der Band laut der Spontanumfrage nur zwei Fans mehr angelockt hat – keine große Ausbeute! Dafür ist vor allem Sängerin Charlotte in Plauderlaune, berichtet von ihrem Ur-Ur-Großvater, der in Italien die Pizza Margherita erfunden hat und den generell hohen Anteil an Italienern im Tourbus. Die wunderbare Missincat, die als Vorband der Abend eröffnete, stammt nämlich gebürtig ebenfalls aus dem südeuropäischen Land.

Sie sprechen zwischen den Songs wie „Nuts“, „Gun“ oder der bekanntesten Single „Blue splinter view“ über die lange Zeit zwischen den beiden Alben und kündigen an, sich nach der Tour erneut erstmal zurückzuziehen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich das musikalische Spektrum zukünftig noch verändern wird. Nach zwölf Songs spielen sie überraschend nur eine Coverversion als Zugabe. Spielend begegnen sie den Gerüchten um den Beziehungsstatus zwischen Sängerin und Schlagzeuger mit dem Titel „It’s True That We Love One Another“ von den White Stripes – wohlwissend, dass die Besucher die zynische „Information“ richtig einordnen können.

Fotos: Max Hartmann


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