Endseeker + HeadGear: Sonntäglicher Tanztee meets Deathmetal

Am Sonntag ging es auf einen kleinen Wochenendausflug, denn die Hamburger Deathmetaller von Endseeker haben zu einer Martinee in den Osnabrücker Bastard Club geladen. Als Support standen die Bremer von HeadGear parat. Also runter vom Sofa und ab nach Osnabrück.

Endseeker

Osnabrück. Als ich gegen 16.45 Uhr in den Club kam, war der Laden schon mit gut 100 Leuten gefüllt, welche sich auf beide Ebenen verteilten. Also flott an die Bar und ein kühles Getränk geordert, denn pünktlich um 17.00 Uhr haben schon HeadGear losgelegt, welche heute als einziger Support-Act auf dem Zettel standen. Die fünf legten sofort mit voller Kraft los, auch der Sound war ab der ersten Sekunde satt und für den doch relativ kleinen Kellerraum erstaunlich druckvoll. Leider war vom ersten Ton der Band klar, dass diese heute ein hartes Stückchen Brot zu knabbern haben wird. Denn wer den Blick durch das Publikum schweifen ließ, merkte sofort, dass moderner Metal es heute schwer haben wird. Kutten, Deathmetal-Shirts und das Festivalbändchen vom letzten Party.San war ein Outfit, welches man häufiger sah. Das schmälerte aber keinesfalls die Spielfreude der Bremer, es wurde jeder Trick einer Band ausgepackt, um die Anwesenden zum Mitmachen zu motivieren. Dieses hat auch sehr gut für die ersten Reihen funktioniert, die Willigen moshten das komplette knapp 40 Minuten lange Set durch. Auch gab es eine Wall of Death im Miniformat. Das hat aber leider nicht bei dem restlichen Publikum gezogen, da sich der Saal im hinteren Bereich doch merklich leerte. Sehr schade für die Jungs, denn wie auch schon im Bericht vom Reload Festival beschrieben, haben diese echt Potenzial und liefern mit ihren etwas an Callejon erinnernden Songs sehr gut ab. Leider haben HeadGear heute die falsche Zielgruppe erwischt, aber dennoch eine sehr gute Show.

Nach einer kurzen Umbaupause sah man eindeutig, dass Deathmetal schwedischer Art heute Chef im Ring ist. Der Club war gut gefüllt und Endseeker traten sofort aufs Gaspedal. Leider war der HM-2 Sound zu Beginn zu sägend, sodass das Verlangen nach dem im Auto vergessenen Gehörschutz doch erstaunlich hoch wurde. Dies änderte sich aber nach kurzer Zeit, oder ich habe erneut einige Prozente beim nächsten Hörtest eingebüßt, wer weiß. Die Stimmung war aber großartig, spätestens bei „Bloodline“ flogen die Haare. „Merciless Tide“, „Cult“ und „Global Worming“ gingen steil nach vorne. Nicht umsonst haben die fünf Hamburger auch einen Platz in meinem persönlichen Albumranking 2023 belegt. Auch das „besondere“ Stageacting von Sänger Lenny, welches an eine Mischung von Barney Greenway und Till Lindemann erinnert, war eine ungewohnte Augenweide. Die Ansagen waren mit einem gewissen Witz und Augenzwinkern ausgestattet, sodass spätestens das Publikum beim Song „C.B.V“ laut mitgegrölt hat. Nach einer knappen Stunde war die Show, leider ohne Zugabe, dann auch schon vorbei und die Anwesenden wurden passend zum sonntäglichen Tatort nach Hause geschickt. Für mich ging es mit klingelnden Ohren auf die Autobahn. Da kann man nur hoffen, dass die Jungs uns auch bald wieder in Bremen beehren werden.

 


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