200 Prozent Energie

Blackout Problems und Van Holzen haben am Sonntag ein packendes und beeindruckendes Konzert im Tower Musikclub gespielt.

Blackout Problems

Bremen. Gut, dass unser Fotograf Freddy am Dienstag schon wieder Bilder im Tower gemacht hat, so ist dokumentiert, dass der Musikclub noch steht. Denn was Blackout Problems und Van Holzen zwei Tage zuvor auf die Bühne gebracht haben, ist mit „Abriss“ noch untertrieben dargestellt. Es spielten zwei rockige Bands mit lauten Gitarrenklängen, die in Stil und Performance dennoch verschieden sind und sich live entsprechend gut ergänzen und vor dem Bremer Publikum am Sonntagabend zur Höchstform auflaufen.

Ihre Sprunggelenke aufwärmen konnten die Bremer*innen beim gut 30-minütigen Support-Set von Van Holzen. Das Trio aus Ulm hat in den letzten Jahren bereits dreimal auf eigenen Touren im Tower gespielt und liefert auch diesmal krachenden Alternative-Rock. Bei ihnen trifft klarer, ausdrucksstarker Gesang auf lauten und kompromisslosen Sound. Beeindruckend ist die Kraft, die sie zu dritt bei harten Brettern wie „Herr der Welt“ auf die Bühne bringen, auch melodiösere Stücke ihrer drei Studioalben haben sie im Programm. Dabei reden sie kaum und ziehen ihr Ding in allerbester Rock-Qualität durch.

Blackout Problems starten hochmotiviert und interaktiv, indem sie das Publikum beim Opener „Murderer“ einbeziehen und hochpushen. Auch die folgenden Stücke „Dark“ und „Queen“ sind druckvoll und nach vorne gehend, die Band treibt das Energielevel der Fans an und fordert sie auf, den sechsten oder siebten Auftritt der Münchener im Tower zum besten bisherigen Besuch in Bremen werden zu lassen.

Passend dazu läuft Sänger Mario Radetzky mit seinem Mikrofon in den Moshpit, auf die Theke und die hinteren Stehtische, ist aktiv und umtriebig. Bei „How Are You Doing“ steht er in der Mitte des um ihm herumgehenden Circle Pits, er hat wie seine drei Bandkollegen eine hohe Bühnenpräsenz. Die energiegeladene Rockshow hat aber auch seine ruhigen und emotionalen Momente in der zweiten Hälfte, wie beim sehr langen Outro von „Darling“ als alle kollektiv die Augen schließen und drei Minuten lang einfach den Moment genießen.

„Difference“ treibt die Stimmung zum Ende des Auftritts nochmal auf einen Höhepunkt, ebenso die Single „Rome“, zu der der Sänger gemeinsam mit der Bardame von der Theke zur Bühne crowdsurft. Gleich mehrere Fans tun es ihnen gleich und lassen sich auf Händen tragen, springen sogar von der Bühne. Es ist ein passendes, abschließendes Bild, das die Grenzen zwischen Band und Publikum vollends verschwinden lässt.

Schaut auch unbedingt bei den kommenden Konzerten im Tower Musikclub vorbei, allein in diesem Monat treten noch Kat Frankie, Le Fly & Das Pack, Art Brut und Die Nerven auf.

Seht euch hier unsere Konzertfotos an:


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