Ein Abend wie im Jahr 2001

Layers spielen alte Songs im neuem Gewand im Eisen

Three.Minute.Poety waren um die Jahrtausendwende eine der bekanntesten Bands der deutschen Emoszene. Die Wuppertaler veröffentlichten ein von Kritikern und Fans gleichermaßen geliebtes Album auf dem Kölner Defiance Label, spielten Shows mit den Szenegrößen Jimmy Eat World oder Hot Water Music und tja, irgendwann war der Emohype vorbei und Thee.Minute. Poetry ereilte (wie so viele andere Bands dieser Zeit) das Schicksal sich (vermutlich) zwischen Band und Leben entscheiden zu müssen.

Nun, über zwanzig Jahre später ist Bandmitglied Michael Walmsley unter dem Namen Layers zurück und hat das Three.Minute.Poety Album Slowly Learning that love is okay noch mal neu und akustisch eingespielt. Damit war der Sänger (und Werder Fan) am Freitag im gut gefüllten Eisen zu Gast. Einigen Gästen standen bei dem ersten Tönen bereits die Tränen in den Augen. Dieses bestimmte 90er Jahre Musik zu hören Gefühl stellte sich sofort ein, wenn diese Emotypische Gesangsstimme am Ende einer Zeile erst hoch geht und dann so leicht quakend wird.

Egal wo und mit wem Three.Minute.Poety in der Vergangenheit gespielt haben und wie groß die Bühnen auch immer gewesen sein mögen (parallel zum Konzert im Eisen findet das Hurricane Festival statt), an diesem Abend steht Walmsley auf der kleinen Bühne im Eisen, wo sonst Tische und Stühle stehen und singt seine Lieder, die auch in zwanzig Jahren nichts von ihrer Kraft verloren haben. Genau da gehört diese Musik hin und sollte nie woanders sein, die kleinen Bühnen, die Keller- und Wohnzimmershows.

Am Ende des Sets singt das gesamte Eisen „It’s Allright“ immer und immer wieder und das ist es dann auch irgendwie geworden, am Ende wird eben doch alles gut. Für Walmsley, dem Eisen, den Gästen und auch dem Schreiber dieser knappen Zeilen. Dafür DANKE an allen Beteiligten.


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