Relegations-Randale am Eck

Fliegende Böller und Flaschen, Angriffe auf die Polizei und diverse Strafanzeigen - die Feier an der Bremer Sielwallkreuzung lief aus dem Ruder.

Sielwall. Screenshot.

Bremen. Klassenerhalt für Werder Bremen. In der Relegation. Das ist emotional anstrengend, das ist hart und auch irgendwie erleichternd. Klar, da will der Fußballfan auch ein bisschen feiern. Was dann jedoch an der Sielwallkreuzung passierte, hatte so rein gar nichts mehr mit Abstands- und Hygieneregeln und zu späterer Stunde auch nicht mehr mit Anstand zu tun. Zahlreiche Videos zeigen die überfüllte Kreuzung. Es wird von fliegenden Böllern, Flaschen, Angriff auf die Polizei und Randale berichtet.

Die Polizei schreibt, dass hunderte Anhänger in der Stadt den Klassenerhalt feierten und sie mit zusätzlichen Kräften im Einsatz war, um für die Sicherheit zu sorgen und um auf die Einhaltung der geltenden Hygieneregeln zu achten. Nach Mitternacht sei dann die Stimmung gekippt. An der Sielwallkreuzung versammelten sich laut Polizei in der Spitze bis zu 700 Menschen. Die Beamten setzten wie in den vergangenen Wochen vor allem auf die Dialogbereitschaft und auf die Einsicht der Bremerinnen und Bremer. Zudem wurden Lautsprecherdurchsagen zur Einhaltung der Mindestabstände durchgeführt. Im Viertel wurde an verschiedenen Örtlichkeiten Pyrotechnik gezündet. Die Einsatzkräfte fertigten Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und unterbanden zudem Fußballspiele auf der Kreuzung. Nach Mitternacht kippte die Stimmung bei einigen Menschen und die Polizei musste ihre Präsenz verstärken. Die Polizistinnen und Polizisten wurden mit Flaschen und Böllern beworfen und aus der Menge heraus beleidigt. Ein Passant erlitt durch einen Flaschenwurf eine Kopfverletzung und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Einsatzkräfte fertigten diverse Strafanzeigen, erteilten Platzverweise und nahmen mehrere Personen nach Flaschen- und Pyrowürfen vorläufig fest. Nachdem Angreifer versuchten, die Polizeikette zu durchbrechen und die Einsatzkräfte mit Tritten attackierten, musste unter anderem Reizgas eingesetzt werden. Eine Videoauswertung und die weiteren Ermittlungen dauern an.


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