Interview: The 6th Son of Anderson Lee
Nachdem wir bereits die Platte von The 6th Son of Anderson Lee besprochen haben, hatten wir noch ein paar Fragen an Sänger Nils.

Als THE LAST ONE habt Ihr schon im Sommer auf der Breminale gespielt. Warum hat das Album nun noch mal so lange gedauert?
N: Dass das Album kommt war keine Frage. Es gab zu dem Zeitpunkt auch schon ein Label. Wir finanzieren allerdings alles aus eigener Tasche und hätten bei dem Label auch noch dafür zahlen müssen…daher haben wir nochmal nach besseren Alternativen geguckt und mit Fuego (Friedel) einen tollen Partner finden können. Ich kenne Friedel schon lange, da er schon andere Sachen, die wir früher gemacht haben, bei sich rausgebracht hat.
Jetzt ist es endlich da und will gehört werden.
Von THE LAST ONE zu THE 6th SON OF ANDERSON LEE – was steckt dahinter?
N: The Last One habe ich alleine gestartet, in dem ich alles alleine geschrieben und eingespielt habe. Das war eine super Erfahrung , die total Spaß gemacht hat. Das Ergebnis ist diese Platte. Da es aber alles andere als Singer-‐Songwriter-‐ Musik ist und auch keine Kopie von Atom and his package, sondern eher nach vollem Bandeinsatz klingt kann man dies natürlich live nicht so umsetzen.
Und abgesehen davon bedeuted Musik machen für mich auch eher Mannschaftssport und ist keine Disziplin im Einzelkampf.
Deshalb musste ein neuer Name her – der natürlich viel bedeutsamer ist, um auf deine nächste Frage zu kommen.
Und wer ist überhaupt Anderson Lee und wer ist der sechste Sohn?
N: Gerne hätten wir dir an der Stelle erzählt, dass wir in der Familienhistorie jedes einzelnen von uns geforscht haben und es tatsächlich im Familienstammbaum der Familie von Svenion (alte Sinoamerikanische Familie mit alter Kampfkunsttradition) Bruce Lee ein entfernter Onkel ist. Dadurch wurde Svenion schon früh mit Weisheiten gefüttert durch die wir als Band viel gelernt haben. So hat sein Onkel (Anderson) schon gesagt, dass Musik dazu da ist, um gelebt und nicht begriffen zu werden, oder sich vorgegeben Mustern zu fügen. Und genau das ist the 6th son of anderson lee. Da Anderson 5 Kinder hat sind wir als Band der sechste…!
Wenn du allerdings die andere Variante hören möchtest…klingt geil und täuscht über die norddeutsche Tiefebene hinweg…
Das Album trägt den Titel BANGKOK, weißt aber erstmal keinerlei Verbindung zu der Stadt auf. Was bedeutet der Titel?
N: Wieso? Guck mal genau hin!
Du benutzt viele Referenzen und spielst mit Zitaten. Ist das Absicht oder passiert das einfach beim Schreiben der Lieder?
N: Manches ist schon bewusst entstanden weil es einfach zu gut passt und alles doppelt unterstreicht. Das meiste passiert und flutscht einfach so.
Das Album ist sehr abwechslungsreich und verbindet verschiedene Stile – Woher kommt die Inspiration und was für Musik hörst du privat?
N: Ich finde es immer schwierig sich nur einer Schublade zu bedienen – da klemmt man sich oft die Finger! Deshalb macht es Spaß viele Dinge zu vereinen und eins daraus zu machen. So bleibt es interessant. Lars (drums) hat mal zu der Platte gesagt: „es klingt als würden die Ramones die Beach Boys covern mit dem Equipment der Stones“.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass meine private Plattensammlung auch die verschiedensten Dinge beinhaltet.
Gab es früher bessere Musik?
N: Es gibt auch heutzutage gute Musik allerdings mit dem Unterschied, dass jeder Musik aufnehmen und veröffentlichen kann. Somit gibt es eine gewaltige Flut an absolutem Super-‐Schrott! Da geht es oft gar nicht mehr um gute, qualitativ hochwertige Musik, sondern um möglichst viele Klicks…!
Früher musstest du dein Handwerk schon beherrschen um ne Platte aufnehmen zu können. Das ist heute leider anders.
Aber klar – es gibt nach wie vor super Bands und klasse Musik!
Ich musste beim Hören des Albums an George Harrison denken, nicht unbedingt, weil die Musik vergleichbar wäre, sondern vielmehr, weil Du ein ähnliches Melodieverständnis hast. Wer ist Dein Lieblingsbeatle?
N: Pete Best – als Schlagzeuger muss man zusammenhalten…!
Ok – aber vielen dank!!!! Für mich gilt George Harrison als absolutes Musikgenie. Hat auch vieles ausprobiert und sich getraut!
Wie sieht die Zukunft bei Euch aus? Wird es, wie im Studio, eine One-‐Man-‐Band bleiben oder wie auf der Bühne, eine richtige Band werden?
N: Wir sind schon fleißig am Schrauben – gemeinsam (Rene, Rodolfo, Lars, Svenion und ich)! Dadurch wird das neue Material wahrscheinlich noch experimenteller. Macht jetzt schon mega Laune, die Sachen zu spielen!
Wann folgt der nächste Auftritt in Bremen?
N: Es wird kräftig geplant! Wir sind auf jeden Fall bereit und am Start! Hört in der Zeit doch schonmal unser Album, sodass auch jeder von Euch weiß, was er singen muss!
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