Ein besonderer Abend im Kito – Jade Jackson beim Radiokonzert

Es ist die erste Headlinertour für Jade Jackson und ihrer Band überhaupt. Und sofort griff Radio Bremen Zwei zu und sicherte sich ein Radiokonzert mit der jungen Künstlerin, welches am Samstag im Kito aufgezeichnet wurde.

Für diesen Abend reiste die Sängerin mit ihrer Band sogar extra einen Tag früher an. Dennoch merkte man die anfängliche Nervosität beim Eröffnungsstück „Motorcycle“ – gleichzeitig einer der größten Hits auf dem Debütalbum „Gilded“ – und dem darauffolgenden „Aden“ an. Erst im Laufe der ersten Hälfte, des durch eine Pause unterbrochenen Sets, lockerte sich die Atmosphäre auf der Bühne. In der Folge wurden praktisch alle Stücke des Countrylastigen Debütalbums gespielt und später, vor allem in der zweiten Hälfte, vermehrt neue Lieder vorgetragen, die auf ein baldiges Nachfolgealbum hoffen lassen. Denn die Songs wirken noch viel mehr als ein Banddokument, als die teilweise über einen langen Zeitraum entstandenen Stücke des Debüts. Im Gegensatz dazu wirken die neuen Lieder etwas rockiger und erinnern in manchen Momenten, bei der Melodieführung, an die schönen REM Stücke.

Die Stimmung ist auf der Bühne schließlich ausgelassen, im Gegensatz zu den doch häufig schwermütigen Songs, die präsentiert werden. Die Band bleibt immer im Hintergrund. Das Reden übernimmt Jade und sie erzählt, wie alles anfing, wo einzelne Songs entstanden und bedankt sich für die Einzelhotelzimmer, die für jedes Bandmitglied gebucht wurde. Immer wieder betont Jade, dass es um die Band geht und nicht um sie. Die Wahl des Labels – ANTI-, ein Unterlabel der führenden Punkplattenfirma Epitaph – unterstreicht diese Einstellung. Jackson lacht viel und gibt das All-American-Girl. Das macht sie gut. Denn was bleibt, ist Jades Stimme und ihre starken Songs. Immer ein wenig Country, immer ein bisschen Folk, stetes ein Schuss Pop. Diese Mischung funktioniert, ist modern und bleibt dennoch in einer amerikanischen Tradition.

Das Publikum, welches überwiegend aus Kartengewinnern besteht, ist freundlich interessiert und durchmischt. Der jüngste Gast ist zwei Jahre alt und der älteste wahrscheinlich 82. Unter ihnen sind einige „Social Distortion“ T-shirt Träger, deren Sänger Mike Ness Jacksons einziges Album produziert hat. Am Ende des Abends bleibt der Glaube, dass Jade Jackson zumindest in den USA bald größere Hallen füllen wird, als das kleine KITO.

Einen Sendetermin für das Konzert gibt es noch nicht.

 


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