„Save Your Internet“ in Bremen

Die geplante EU-Urheberrechtsreform droht, den freien Austausch von Meinungen und Kultur über das Internet massiv einzuschränken. Dagegen gibt es morgen europaweiten Protest, der auch in Bremen stattfindet.

Bremen. Seit einigen Wochen finden europaweit Proteste unter dem Motto #savetheinternet statt. Auch in Bremen gibt es diesen Sonntag am 17.03.2019 ab 13:30 Uhr eine Demonstration.

Worum geht es? Am 5. Juli 2018 fand im Plenum des Europäischen Parlaments die erste Abstimmung über die Reform des Urheberrechts im digitalen Binnenmarkt statt. Gegenstand dieser Reform waren auch die bereits im Vorfeld stark kritisierten Artikel 11 und 13. Diese beiden Artikel hätten in der vorgeschlagenen Form den Weg für eine umfassende Zensur des Internets geebnet. Die Initiative #savetheinternet hat deshalb eine Petition ins Leben gerufen welche den Abgeordneten, durch eine persönliche Einladung der EU-Abgeordneten Julia Reda, direkt vor der Abstimmung mitsamt den damals 736.000 Unterschriften überreicht wurde.

Der Reformvorschlag zum Urheberrecht wurde zunächst abgelehnt. Darauffolgend wurden weitere öffentlichkeitswirksame Aktionen gestartet. Dennoch haben die EU Parlamentarier das Papier am 12. September mit den erarbeiteten Änderungen angenommen. Dies bedeutet, dass die nächste Instanz auf dem Weg zu einer bindenden Richtlinie erreicht ist.

#savetheinternet beschreibt ihre Initiative folgendermaßen:

Uploadfilter auf Seiten wie YouTube, Facebook und Co. haben alle eines gemein: Sie agieren niemals so genau wie es ein Mensch könnte. Dies hat zur Folge, dass häufig Inhalte entfernt werden, die zwar gegen das Urheberrecht verstoßen, jedoch unter dem Schutz des Zitatrechts stehen. Diese „Anfälligkeit“ kann weiter als Vorwand genutzt werden, um Inhalte herauszufiltern, die nicht den eigenen Werten und Vorstellungen entsprechen.

Die Zensur könnte schon sehr bald die kulturellen Normen des Webs, wie wir es kennen, auf den Kopf stellen. Das Sperren der Uploads sorgt in Kombination mit fehleranfälligen Algorithmen dafür, dass ein übermäßiges Blocken (Overblocking) von den Plattformen durchgeführt werden muss, um sich nicht einer Klagewelle auszusetzen. Selbst das Posten von Links kann künftig ein massives Problem darstellen und sich auf Twitter, Facebook und Co. zeigen. Denn hier würde Artikel 11 dafür sorgen, dass Verlinkungen ohne Vorschau angezeigt werden und man dem Link blindes Vertrauen schenken müsste.

Hier findet ihr den Aufruf zur Demonstration auf Facebook.

 


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