Wilde Zeiten

Eine hohe musikalische Bandbreite in familiärer Wohlfühl-Atmosphäre gab es am Samstag beim sechsten Horn To Be Wild-Festival.

Bremen. Wie Konzerte und Festivals in aktuellen Zeiten im sicheren Rahmen und in familiärer Wohlfühl-Atmosphäre zugleich stattfinden können, haben am Samstag die ehrenamtlichen Organisatoren des Horn To Be Wild-Festivals im Bremer Rhododendronpark bewiesen. 550 Besucher des ausverkauften Events erlebten sechs Acts mit einer hohen musikalischen Bandbreite von Pop bis Hip-Hop. Das hauptsächlich aus Schülern und Studenten bestehende, junge Organisation hat nach einer pandemiebedingten Pause im letzten Sommer bereits das sechste Festival auf die Beine gestellt.

Vorab gab es die Tickets in 2er- und 5er-Gruppen zu kaufen, die sich am Festivaltag gemeinsam in markierten Bereichen frei bewegen konnten und nur auf den Verkehrsflächen einen Mund/Nasen-Schutz benötigten. Sitzgelegenheiten wurden zur Verfügung gestellt, zusätzlich konnten die Besucher Picknickdecken und Campingstühle mitbringen oder es sich auf den verteilten Palettenbänken gemütlich machen. So war die ganze Wiese des Parks luftig gefüllt und doch bis auf den letzten Platz besetzt.

Damit neben musikalischer Unterhaltung auch das leibliche Wohl stimmte, gab es verschiedene Biersorten vom Fass der Bremer Union-Brauerei, Cocktails aus dem Blauen Fasan, Burger aus dem Burgerhaus im Viertel sowie balinesische Küche, Crêpes und Eis. Letzteres sorgte zwischendurch für eine angenehme Abkühlung, da das Wetter mit durchgehend sonnigen 20 Grad bestens mitspielte.

Das Programm auf der Bühne wurde um 16 Uhr vom Leipziger Singer-Songwriter Mayberg eröffnet. Als akustisches Duo mit Gitarre und Piano präsentiert er mit markanter, tiefer Stimme deutsche Texte zwischen Melancholie und Poesie. Ruhige, traurige Lieder reihen sich an schnelle, tanzbare Nummern. Die Songs des Bremer Produzenten Orbit sind anschließend elektronischer, auch er steht als Duo mit Synthies und Gitarre auf der Bühne. Mit „Perspectives“ hat er viel Reichweite gewonnen, seit zwei Wochen ist er auf Tour auf Privatkonzerten, Open-Air-Shows und Festivals wie diesem unterwegs. In der Nachmittagssonne kommen seine Beats und die verträumten, atmosphärischen Stücke sehr gut an.

Spätestens zum Heimspiel von Raum27 ist die gesamte Wiese gefüllt und die ausgelassene Stimmung eines ausverkauften Festivals wird greifbar. Fast alle Besucher stehen auf, freudige Gesichter sind zu sehen, textsichere Stimmen zu hören. Mit insgesamt sechsköpfiger Band spielen Raum27 für das Live-Erlebnis arrangierte Songs, bei denen Interaktion nicht zu kurz kommt, sowie erstmals in der Stadt die neue Klavierballade „Bremen“ – die den Härtetest, dem großen Beifall nach zu urteilen, eindeutig besteht.

Mola aus München bieten als vierte Band des Tages Pop- und Rockmusik mit einprägsamen Melodien – inklusive Rap-Part im Song „All“. Ganz andere und ebenfalls gut ankommende Klänge bietet Rapperin Layla mit selbstbewusster Lässigkeit. Den krönenden Abschluss bildet Newcomerin Wilhelmine mit Live-Band und energiegeladenem Pop. Besonders schöne Momente in ihrem Auftritt sind die Augenblicke, in denen sie völlig überwältigt von ihrem ersten großen Festivalkonzert, strahlenden Besuchern und den vielen glücklichen Menschen vor der Bühne ist.

Schaut euch hier unsere Bildergalerie an:

 


Mehr Beiträge aus" Festivals" zur Startseite

Wilde Zeiten teilen auf: