Wie ein Familienfest
Ostfriesische Gemütlichkeit trifft auf familiären Charme - ein Rückblick auf das dritte Großefehn Open Air.

Großefehn. In der ländlichen Idylle Niedersachsens wurde am vergangenen Samstag gerockt und gefeiert. Das dritte Großefehn Open Air im gleichnamigen Ort war ein wunderbar organisiertes und stimmungsvolles Event. Mit 5.000 Besuchern wurde ein neuer Rekord aufgestellt, auch das Line-Up war noch hochkarätiger besetzt als in den beiden Jahren zuvor. Vor, auf und hinter der Bühne war die Stimmung trotz anfänglicher Regenschauer großartig.
So fühlt sich Freiheit und Entspannung an! Ein großzügiges Gelände mit vielen lokalen Ständen für Essen, Getränke, Kleidung und Information lockt die Besucher, zudem wurde ein großer Biergarten errichtet. Kleine Windräder dekorieren die Fläche, auf der vorne die Bühne positioniert ist. Es wirkt schnell überschaubar – und trotzdem ist alles da, worauf es ankommt. Herz und Leidenschaft beim Orga-Team, Freude und Ausgelassenheit bei den Besuchern. Vom Regen lässt sich niemand abhalten, ab dem späten Nachmittag bleibt es bis auf ein Mini-Schauer trocken bei angenehmen Temperaturen.
Man kennt sich hier. Teile der Band Bukow, die sehr hörenswerten, deutschsprachigen Rock machen, stehen anschließend auch bei Grillmaster Flash oder der Melodic Hardcore-Gruppe Anchors & Hearts auf der Bühne. Wer die Bands schon etwas länger verfolgt, kennt diese Verflechtungen, die der freundschaftlichen Atmosphäre weiteren Schub geben.
Die jungen Giant Rooks präsentieren verspielten und künstlerisch wertvollen Art-Pop. Im Herbst gehen sie mit Mighty Oaks auf Europatour und generell wird man noch sehr viel von ihnen hören. Eine Spur lauter und wilder geht es bei Montreal zu, die das Publikum mit ihrem Punk-Rock sogar zum Springen bringen. Für einen Song sitzt Sascha Madsen, Schlagzeuger des heutigen Headliners, an den Drums.
Eine Entdeckung ist der in New York geborene Lions Head, der mit „When I Wake Up“ einen großen Radiohit hatte und auch sonst sommerlich fröhlichen Indie-Pop darbietet. Etwas härter und fesselnder ist da der Auftritt von Massendefekt, die ebenfalls im Punk-Spektrum angesiedelt sind und viel Anklang finden.
Viele neue Songs stehen auf der Setliste von Tonbandgerät, bei denen es richtig eng und voll wird vor der Bühne. Ihre erfrischende Musik ist die perfekte Untermalung des Sonnenuntergangs, Songs wie „Irgendwie anders“ oder „Alles geht“ kann jeder mitsingen. Zu „In The Air Tonight“ betreten Headliner Madsen die Bühne – wie immer hochmotiviert und gut aufgelegt. „Sirenen“ heißt der erste Song, es folgen „Goodbye Logik“ und „Vielleicht“. Die textsicheren Besucher feiern besonders „Du schreibst Geschichte“ und „Nachtbaden“, bei dem Song kommt außerdem Montreal-Sänger Hirsch zur Revanche auf die Bühne zurück. Nach drei Zugaben ist Schluss – es folgt das Late-Night-Konzert von Knallfrosch Elektro.
Das Großefehn Open Air war wieder ein perfekt organisiertes und top besetztes Festival mit schöner Atmosphäre zu fairen Preisen. Bei der Fortsetzung im nächsten Jahr kommen wir gerne wieder!
Hier findet ihr unsere Bildergalerie zum Festival.
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