Weyhe zeigt klare Kante gegen Rechts

Am Freitag fand das bereits 18. "AufMUCKEn gegen Rechts" in Weyhe statt. Als Headliner war die Antilopen Gang zu Gast - ein großes Ding für die Veranstalter und mit Sicherheit auch ein Grund dafür, dass mehr als 1.500 Besucher anwesend waren.

Die Antilopen Gang beim AufMUCKEn gegen Rechts. Foto: Malte Löhmann (loe)

Weyhe. Seit 2001 veranstaltet das Aktionsbündnis gegen Rechts Weyhe e.V. jährlich das Festival „AufMUCKEn gegen Rechts“. Die Idee entstand als Reaktion auf die in der Umgebung angesiedelten Neonazis, welche unter anderem mit Musik versuchen, sich bei den jugendlichen Weyhern Gehör zu verschaffen. Auf dem Festival-Gelände finden sich dementsprechend Infostände gegen Rechtsextremismus und für Demokratie wieder, auch die Organisation „Viva con Agua“ aus St. Pauli ist vertreten. Sie bietet kostenlos Wasser an und sammelt Spenden für den guten Zweck. Bierbuden, Essensstände und Merchandise der nun folgenden Bands dürfen natürlich auch nicht fehlen. Sogar das für Festivals typische Handbrot wird angeboten. 

Den musikalischen Anfang um 16:30 Uhr macht die Metal-Band Maelføy aus Ganderkesee, gefolgt von den Indie-Rockern Anne.Fuer.Sich aus Bremen.

Um 18:00 Uhr kommen dann Watch Out Stampede auf die Bühne. Hier trifft feinster Post-Hardcore mit Shouts von Andreas Hildebrandt auf Refrains von Dennis Landt, die ins Ohr gehen. Auch zwischen den Tracks werden die Zuschauer von den beiden Frontmännern gut unterhalten. Watch Out Stampede sind in diesem Sommer noch auf einigen Festivals im heimischen Bremer Umland zu sehen, bevor sie am Ende des Jahres im Tower einen Auftritt haben.

Der musikalische Gegensatz zu Watch Out Stampede steht mit der Berliner Rapperin Sookee kurze Zeit später auf der Bühne. In ihren Texten beschäftigt sie sich mit Themen wie Homophobie, Sexismus, Rassismus und Antisemitismus – es ist kein Zufall, dass Sookee ausgerechnet auf diesem Festival spielt.

Mit der Band Montreal geht es dann auf der Bühne wieder etwas rockiger zu. Das Trio aus Hamburg zeigt während ihres Auftrittes, dass ihnen die Freude am Musizieren auch nach 15 Jahren Bandgeschichte noch lange nicht vergangen ist und es macht einfach Spaß, ihnen dabei zuzusehen. Jedes Lied hat Ohrwurmpotenzial und so ist es keine Überraschung, dass es vor der Bühne langsam voller wird.

Die Anzahl an Menschen hat nun seinen Hochpunkt erreicht, denn das Highlight des Abends steht kurz bevor. Der Auftritt der Antilopen Gang verzögert sich aufgrund technischer Probleme um ein paar Minuten, als es dann aber endlich losgeht ist die Freude umso größer. Mit Tracks wie „Pizza“ zeigt die Hip-Hop-Gruppe mit Punk-Rock-Einflüssen, dass alle Menschen im Endeffekt doch gleich sind. Auch während des Auftrittes treten immer häufiger technische Probleme auf. Davon lassen sich die rund 1.500 Besucher die gute Laune jedoch nicht verderben und auch die Antilopen Gang sieht dies als Anlass, noch mehr Power in ihre Songs zu legen.

Gegen Mitternacht neigt sich das „AufMUCKEn gegen Rechts“ dann dem Ende zu und wir können auf einen gelungenen Abend zurückblicken, an dem die Menschlichkeit im Mittelpunkt stand.

Bilder von Malte Löhmann (loe):


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