Wacken-Besucher beschwert sich über Lärm
Das W:O:A startet. Polizei spricht von Anreise ohne Stau / Randalierer, Diebstähle und viel Alkohol

Wacken – Das ist aber auch laut. Also so richtig laut. Wahrscheinlich ist das Wacken Open Air nicht nur das größte Metal-Spektakel in Deutschland, sondern auch das lauteste. Umso erstaunlicher, dass es dann auch noch Menschen gibt, die dann ihre Ruhe haben wollen. Wie die Polizeidirektion Itzehoe am Donnerstag mitteilt, wusste ein männlicher Besucher bei dem Kauf seines Festival-Tickets anscheinend nicht, worauf er sich einließ. Der Mann beschwerte sich in den frühen Morgenstunden bitterlich über Musik auf einem der Campingplätze – offenbar fühlte er sich in seiner Nachtruhe gestört. Die Polizisten rieten ihm zu Ohrstöpseln, die ja möglicherweise helfen können, den Rest des Festivals zu überstehen. Vielleicht geht der gute Herr auch so dem Stress mit seinen Nachbarn aus dem Weg.
Nahezu staufrei ist die Anfahrt der Festival-Teilnehmer zum Wacken Open Air 2017 am gestrigen Hauptanreisetag verlaufen. Das teilt zumindest die Polizeidirektion Itzehoe mit. Lediglich kleinere Wartezeiten mussten die Besucher im Nahbereich des Veranstaltungsortes in Kauf nehmen, auf der Autobahn 23 „flutschte der Verkehr wie gewohnt“, heißt es sogar in einer Pressemitteilung. So stressfrei wie die Anreisewelle verlief der Mittwoch auch die Kriminalität betreffend. Nur wenige nennenswerte Straftaten waren zu verzeichnen.
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Für einen Randalierer endete das Festival bereits am gestrigen Tage – er war nach dem anfänglichen Verdacht des Diebstahls von Mitarbeitern der Security aufgegriffen worden. Als diese ihm sein Zugangs-Bändchen abnehmen wollten, rastete der Mann aus, so dass die Angehörigen des Sicherheitsdiensts ihn fixierten und letztlich der Polizei übergaben. Starke Stimmungsschwankungen und ein Atemalkoholwert von 2,52 Promille veranlassten die Einsatzkräfte schließlich, den Mann im Itzehoer Polizeigewahrsam unterzubringen. Bis 6 Uhr nüchterte er hier aus, um im Anschluss seinen Zeltplatz in polizeilicher Begleitung zu räumen. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings, da der Mann sein Zelt nicht wieder fand. Nun muss er sich wohl ohne Gepäck auf die Rückreise begeben.
Ebenfalls frühzeitig endete das W:O:A für einen Mann aus Brunsbüttel und drei weitere aus dem Landkreis Göppingen, weil sie auf dem Zeltplatz einen Sprengkörper samt Metallschachtel zündeten. Die Splitter flogen bis zum benachbarten Zelt, was die Bewohner die Polizei alarmieren ließ. Bei den Beschuldigten fanden die Beamten einige Raketen. Das Quartett muss sich nun strafrechtlich für sein Verhalten verantworten und wird noch heute das Veranstaltungsgelände verlassen.
Zwei Frauen zeigten unabhängig voneinander sexuelle Belästigungen an – eine von ihnen war in alkoholisiertem Zustand in ein fremdes Auto zu zwei Männern gestiegen, die sie kurz vor 4 Uhr unsittlich berührten. An einer Zufahrt zu einer Campingfläche verließ die 33 Jahre den Wagen wieder und informierte später die Polizei. Eine erste Suche nach dem Auto der Täter verlief negativ.
Zu einer gefährlichen Körperverletzung kam es gegen 20.20 Uhr in der Hauptstraße. Hier schlug ein 23-Jähriger einem 46-Jährigen mit einem Stock ins Gesicht. Eine eingesetzte Streife nahm dem Beschuldigten später den Knüppel und ein Messer ab und ordnete bei dem Mann die Entnahme einer Blutprobe an – ein zuvor absolvierter Atemalkoholtest lieferte ein Ergebnis von 2,05 Promille. Neben der Anzeige erhielt der Schläger einen Platzverweis für den gesamten Veranstaltungsraum.
Mittlerweile haben sich auch einige Geschädigte nach Diebstählen bei der Polizei gemeldet – vielfach machten sich die Diebe an den Zelten der Betroffenen zu schaffen, schreckten aber auch nicht vor Fahrzeugen zurück. Das bekam in der Nacht ein Anzeigender zu spüren, der seinen Wagen nicht verschlossen hatte und nun den Verlust von 500 Euro beklagte.
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