Sielwallkreuzung: von wegen autofrei

Autoposer halten sich nicht an Durchfahrtsverbot am Sielwalleck im Bremer Viertel - Schilder werden ignoriert, Kontrollen fehlen. Bremer Behörde kündigt schärferes Vorgehen an.

Freitagabend am Sielwall. Foto: @Ingozen

Bremen. Rambazamba und Remmidemmi ist an der Sielwallkreuzung so ziemlich jedes Wochenende. Daran bringt auch das Außer-Haus-Verkaufsverbot von Alkohol ab 22 Uhr nichts. Die gegen die Autoposer-Szene verhängte Sperrung des Sielwalls änderte in der ersten Nacht (Freitag auf Samstag) ebenfalls wenig daran. Die rund um die Kreuzung aufgestellten Schilder – alle sehr hoch, teils hinter einem Baum versteckt – hätte man sich auch schenken können. Denn die Autoposer-Szene, die sich im Viertel breit gemacht hat, hielt sich so gar nicht daran. Warum auch, wenn niemand das Verbot kontrolliert. Der Ärger der Gastronomen ließ nicht lange auf sich warten. Wenn selbst die Punks anfangen, die Polizei zu fordern, läuft offensichtlich etwas falsch. Und die Behörden? Die kündigen strengere Kontrollen an.

„Polizei & Politik haben oft genug bewiesen, dass sie Regeln sehr robust durchsetzen können, wenn sie daran interessiert sind bzw. ein öffentliches Zeichen setzen wollen. Heute Nacht war das auch ein Zeichen: Für die Autoposer“, schreibt die Viertel-Kneipe Eisen auf ihrer Seite. Polizisten sollen sich passiv die vorbeifahrenden Autos angeschaut haben. Menschen, die sich den Fahrzeuge in den Weg stellten, sollen von den Beamten von der Straße verwiesen worden sein.

In einer Pressemitteilung am Samstag kündigen Innensenator Ulrich Mäurer und Verkehrssenatorin Maike Schaefer weitere Maßnahmen zur Sperrung der Sielwallkreuzung an. So sollen Fahrzeuge durch die Polizei spätestens auf Höhe der Verkehrszeichen zur Durchfahrtsperre konsequent umgelenkt oder abgewiesen werden. In der ersten Nacht habe für die Polizei noch die Maßgabe gegolten, mit zivilen Kräften zu beobachten, ob die neuen Regelungen befolgt werden. „Dabei wurde jedoch festgestellt, dass das Durchfahrtverbot von zahlreichen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern nicht beachtet wurde“, heißt es.

Hintergrund: In Abstimmung mit den Beiräten Mitte und Östliche Vorstadt hatte das Amt für Straßen und Verkehr die Sperrung des Sielwallbereichs vom gestrigen Freitag an (25. Juni 2021) immer freitags und samstags sowie vor Feiertagen von 21 bis um 5 Uhr angeordnet und die entsprechenden Verkehrszeichen angebracht. Anlass für die Sperrung war die zunehmende Gefährdung vor allem von Fußgängerinnen und Fußgängern durch Autoraserinnen und -raser. Einen entsprechenden Beiratsbeschluss gab es dazu bereits vor Monaten. Am Montag wolle sich die Behördenvertreter zusammensetzen und die Lage des Wochenendes analysieren.


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