Eindrucksvolles Debüt

Antiheld und Perez aus Stuttgart sind am Freitag im sehr gut besuchten Kulturzentrum Lagerhaus aufgetreten.

Antiheld

Bremen. Zwei spannende Newcomer der deutschsprachigen Musikszene haben zum Start ins Wochenende gemeinsam im Saal des Lagerhauses gespielt. Antiheld sind anlässlich der Verlängerung ihrer Tour zum Debütalbum „Keine Legenden“ erstmals in der Stadt aufgetreten und haben auf Anhieb sehr viele Zuhörer angelockt. Profitiert hat der gelungene Abend auch vom starken Support des Rap-Duos Perez.

Die aktuellen Bundessieger von Local Heroes sind eng mit Antiheld befreundet, sodass sie die ganze Tour gemeinsam spielen, obwohl Hip-Hop nicht unbedingt die erste Assoziation zur Musik des Hauptacts ist. Ab dem ersten Song von Perez ist es richtig voll vor der Bühne, das Duo findet sofort Anklang bei den Besuchern. Schnell ist die Stimmung besser als bei so manchen Hauptbands. Mit Gesang und Schlagzeug spielen Perez mal klassischen Hip-Hop mit gefeierten Double-Time-Parts, wagen aber auch Pop-Einflüsse und ganze Tracks im Stil von Gitarren-Rock. Im Rahmen ihrer eigenen Headliner-Tour treten Perez am 21. März im Tower Musikclub auf, einige neue Fans dürften sie schon an diesem Abend gewonnen haben. Tickets gibt es noch im Vorverkauf.

Als das Licht durch eine strahlende Discokugel ersetzt wird und Antiheld auf die Bühne kommen, ist direkt eine positive und ausgelassene Stimmung greifbar. Trotz des Debüts in der Stadt ist der Club im Viertel rappelvoll. Die Stuttgarter machen Straßen-Pop mit Akkordeon und Piano und haben vor zwei Jahren ihr Debütalbum „Keine Legenden“ veröffentlicht. Der namensgebende Track ist ein politischer Song, handelt er doch von der Stärke sich zu widersetzen.

Verschiedene wechselhafte Emotionen prägen den Abend im Lagerhaus. Der größte Teil macht Band und Besuchern richtig Spaß – seien es Aktion wie die ironische Backstreet-Boys-Einlage des neuen Bassisten Matze, der bis vor kurzem gar keinen Bass spielen konnte, oder die zahlreichen, einfach gehaltenen und stimmungsvollen Mitsingparts. Bei der Premiere in der Stadt ist das Publikum überraschend textsicher, der Bandname wird in lauten Sprechchören gerufen.

Komplette, andächtige Stille herrscht dagegen beim Song „Sonnenkind“ für den verstorbenen Kindheitsfreund von Sänger Luca. Da ist es nicht einfach, zum folgenden, letzten Titel „Zirkus“ wieder zur spielfreudigen Up-Tempo-Nummer überzugehen. Als das Konzert eigentlich schon vorbei ist, folgen noch zwei Highlights des Abends. Zum einen gibt es das bekannte „Berlin am Meer“ als langgezogene Zugabe mit einigen Stilwechseln und Rap-Einlage von Perez. Als Schlusspunkt setzt sich mit Band mit Akustik-Gitarre auf die Bühnenkante, das Publikum dazu mit Feuerzeugen auf den Boden. Ein magisches Ende!

Hier seht ihr unsere Bilder des Abends.

 


Mehr Beiträge aus" Musik" zur Startseite

Eindrucksvolles Debüt teilen auf: