Der Sonntag beim Hurricane Festival: Endlich wieder Konzerte

Heute lag der Fokus fast ausschließlich auf den Konzerten und nicht auf Regen und Evakuierungen: So war der letzte Festivaltag auf dem Eichenring in Scheeßel.

Foto: Jörg Kröger

Scheeßel. Das 20. Hurricane Festival ist Geschichte und keiner der 75.000 Besucher wird es so schnell vergessen. Es waren in jeder Hinsicht drei außergewöhnliche Tage. Am Sonntag konnte man endlich über Musik sprechen, denn es spielten fast 30 Bands auf allen vier Bühnen. Hier sind die Eindrücke von (pfa) und (mak).

11:00 Uhr: Endlich Sonne. Endlich trocken. Erstmal einen Kaffee und nochmal liegenbleiben. Gelände wird in einer halben Stunde eröffnet. Aber man soll ja nix überstürzen. (pfa)

12:00 Uhr: X Ambassadors (Green Stage): Die Band spielt heute als Opener und als erste Band nach mehr als 24 Stunden. Entsprechend groß ist die Freude bei den Besuchern, dass die Öffnung des Geländes und die Auftritte heute wie geplant ablaufen. Die Indie-Mucke der Band erinnert an Bastille, vielleicht mit noch mehr Power. Den Radiohit „Renegades“ können die mehr als 2000 Besucher sicher mitsingen. (mak)

12:30 Uhr: I Am Jerry (Blue Stage): Die junge Band wurde vom Vice-Magazin wie folgt beschrieben: „Erste trashy-Kanye West-Actionfilm-Adaption auf deutsch“. Leicht abgedreht und total selbstbewusst stehen sie auf der Blue Stage, das Gelände füllt sich mit der Zeit immer besser. Musikalisch erinnern sie mich stark an Bilderbuch. Der Sänger flirtet mit den Mädels in der ersten Reihe. Kann er. (mak)

13:30 Uhr: Zugezogen Maskulin (Blue Stage): Harte Rap-Musik mit eingebautem Beginner-Cover. Überraschend viele Besucher feiern das! (mak)

14:45 Uhr: Tom Odell (Blue Stage): Wollte ich mir eigentlich nur kurz anschauen, bleibe dann aber sprichwörtlich kleben. Was für eine Bühnenpräsenz! Nicht nur bei den Balladen bekomme ich Gänsehaut. Die Power auf der Bühne überträgt sich auf das Publikum. Obwohl ich den großen Hit „Another Love“ nie besonders mochte, ist er live großartig. Was für ein toller Auftritt! (mak)

15:15 Uhr: The Subways spielen. Die Anzahl der Fotografen ist erstaunlich hoch. Die wollen doch alle nur die blonde Charlotte Cooper fotografieren. (pfa)

15:30 Uhr: The Subways (Green Stage): Tolle Stimmung in der Nachmittagssonne. Tausende Besucher singen und tanzen vor der Hauptbühne. (mak)

16:15 Uhr: Wanda (Blue Stage): Wanda definieren Arroganz neu. Ätzende Band! (mak)

16:15 Uhr: Wanda wer? Sind das nicht die Jungs, die sich in Bremen mal daneben benommen haben? (pfa)

16:45 Uhr: Der gute Aki. Axel Bosse hat Bock. Das merkt man mit dem ersten Schritt, den er auf die Bühne macht. Nach zwei Minuten ist er durchgeschwitzt. Auch wenn das Bild abgedroschen ist: Mit Bosse geht die Sonne auf, er zaubert den durchgerockten, abgekämpften Festivalbesuchern ein Lächeln ins Gesicht. Einfach ein guter Entertainer, der das, was er macht, gerne tut. Und als er „Schönste Zeit“ anstimmt, sind die Unwetter-Strapazen der Vortage vergessen. Jetzt darf getanzt werden. Engtanz. (pfa)

16:45 Uhr: Bosse (Green Stage): Aki hat’s einfach drauf! Coole Show, tolle Songs! Bosse ist so sympathisch und authentisch und fesselt seine Fans. Neue und alte, schnelle und ruhige Nummern wechseln sich ab. Er rennt über die Bühne, geht in den Wellenbrecher zum Publikum und liebt die Nähe zu seinen Fans. (mak)

17:30 Uhr: Augustines (Red Stage): Let it Rock! Ein lautes, schnelles Set auf der heute wieder komplett geöffneten Red Stage. Macht Spaß! (mak)

17:45 Uhr: The Wombats sind beim Hurricane Festival schon Dauergäste. Die leben bestimmt in einer versteckten Hütte im Wald hinter dem Eichenring. Passen gut hier her. (pfa)

18:15 Uhr: Mit erstaunlich harten Gitarrenklängen kommt James Bay auf die Bühne. Wesentlich rockiger als wir das so aus dem Radio kennen. Der englische Singer-Songwriter spielt natürlich auch noch seinen Hit „Hold back the River“. Darauf hat ja der Großteil gewartet. (pfa)

18:30 Uhr: Von Brücken (Red Stage): Für mich das emotionale Highlight des Festivals! Von Brücken ist das Projekt von Nicholas Müller und Tobias Schmitz, sie stehen aber mit insgesamt acht Musikern auf der Bühne. Der Einfluss von Geige, Piano und mehreren Gitarren erzeugt einen wunderschönen Sound. Der großartigen Texte sowie die unfassbare Bühnenausstrahlung rühren immer wieder zu Tränen. Die Band hat Spaß daran, ihre Songs zu spielen, setzt Statements für Toleranz und für Menschlichkeit. Der Auftritt wird noch lange in Erinnerung bleiben! (mak)

19:15 Uhr: Ist eigentlich Fußball? Auf dem Zeltplatz ist es auf jeden Fall gut voll vor der Leinwand. Zwischen kaputten Zelten, Dosenbier und Müll haben es sich die Fußballfans gemütlich gemacht. (pfa)

19:30 Uhr: Two Door Cinema Club (Blue Stage): Tausende Fans tanzen in der strahlenden Abendsonne zur eingängigen Indie-Musik der Briten. Ein entspannter Auftritt voller Leichtigkeit. (mak)

20:15 Uhr: Bloc Party (Green Stage): Die Band macht genau da weiter, wo der Cinema Club eben aufgehört hat. Relaxte Musik zu allerbestem Festivalwetter. Während der Unwetter gestern nicht komplett abzusagen war ganz klar die richtige Entscheidung, denn heute ist die Werterlage optimal. Strahlender Sonnenschein, 21 Grad und kein Regen. (mak)

21:15 Uhr: Deichkind (Blue Stage): Party bei Deichkind as usual! Die Hamburger machen live einfach Bock! Die Show ist perfekt durch choreographiert, jede Bewegung sitzt. Die Band kommt mit wilden Kostümen auf die Bühne, tanzt mit Drehstühlen und Dreiecken. Deichkind liefern richtig ab! (mak)

21:30 Uhr: Ja, Deichkind spielen. Der Sonnenuntergang ist aber auch ziemlich schön. (pfa)

22:45 Uhr: Mumford & Sons (Green Stage): Der zweite Headliner spielt zum Abschluss des 20. Geburtstags des Festivals als letzte Band auf der Hauptbühne. Die britische Folk-Rock-Band steht neben den klassischen Instrumenten auch mit Banjo und Kontrabass auf der Bühne. Ihre großen Hits wie „I Will Wait“ und „Believe“ fehlen natürlich nicht im 90-minütigen Set. Die nicht einmal 30-jährigen Briten bilden einen ehrlich, entspannten, wunderbaren Abschluss der Hurricane Festivals 2016. (mak)

 


Mehr Beiträge aus" Musik" zur Startseite

Der Sonntag beim Hurricane Festival: Endlich wieder Konzerte teilen auf: