Der Freitag beim Hurricane Festival: Regen und Rammstein

Hitze, Sonne, Regen, Unwetter, Schlamm, Bands, Evakuierung - das passierte auf dem Eichenring in Scheeßel

Foto: Pascal Faltermann

Scheeßel. Der erste Tag des Hurricane Festivals ist vorbei. Was für ein Tag. Hitze, Sonne, Regen, Unwetter, Schlamm, Bands, Evakuierung – es passierte einiges. Hier die Eindrücke von (mak) und (pfa).

12:10 Uhr: Durch die Unwetter in der vorherigen Nacht und die Zustände auf dem Festivalgelände, war unklar, ob der heutige Tag wie geplant verlaufen kann. Mittags kündigt der Veranstalter den regulären Programmablauf auf der Green Stage und Blue Stage an. Da noch Schäden repariert werden müssen, fallen die Auftritte von Erik Cohen, The Stanfields und Good Riddance auf der Red Stage aus. Eine zuverlässige Vorhersage für die White Stage ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich. (mak)

13 Uhr: Mist, Mist, Mist. Mit Good Riddance kann beziehungsweise darf eine Band nicht spielen, die ich gerne gesehen hätte. Nun bleiben sie leider auf der Want-to-see-Liste. (pfa)

15 Uhr: So schlimm ist das ja gar nicht. Der Veranstaltungsplatz ist zwar matschig, aber noch einigermaßen begehbar. Erstmal ein Bier und die Kollegen ärgern. (pfa)

15:30 Uhr: Der Auftritt von Schmutzki muss kurzfristig aufgrund notwendiger Bühnenarbeiten abgesagt werden. Schade für die Jungs! Da die Wasserschäden noch nicht behoben sind, werden in der White Stage heute ausschließlich Ho99o9 ihren 30-minütigen Auftritt spielen. (mak)

15.30 Uhr: Chefket trällern ein bisschen was auf der Blue Stage. Erst vor höchstens zwei Reihen Menschen. Als die Besucher dann endlich auf dem Gelände sind, wird es auch ein bisschen voller vor der Bühne. (pfa)

15:45 Uhr: Wo sind denn die Kollegen? Und warum will hier keiner Bier trinken? Ist doch total heiß, da muss man genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. (pfa)

16:00 – 16:45 Uhr: Zebrahead (Green Stage) – Endlich startet das Programm! Scheeßel kennt an diesem Wochenende scheinbar nur die Wetterextreme, denn nun knallt die Sonne auf das Gelände und es sind fast 30 Grad. Die Punk-Rock-Band aus den USA hat richtig Bock und kein Problem damit, dass die Besucher noch nicht warmgetanzt sind. Schließlich sollte sich das in den jetzt folgenden 45 Minuten schnell ändern. (mak)

17 Uhr: Bands? Hier spielen Bands? (pfa)

17:15 – 18:00 Uhr: Royal Republic (Green Stage) – Meine Lieblingsschweden sind da! Die Band macht knackigen Alternative-Rock und live einfach Spaß! Vor der Bühne ist es schon recht voll, schließlich wollen die Besucher endlich Bands sehen. Royal Republic werden traditionsgemäß ihrem Anspruch als geile Live-Band gerecht. Songs wie „Tommy-Gun“ singen Tausende Fans sicher mit. (mak)

18 Uhr: Haftbefehl für alle. Das ist doch mal was neues. Gefällt nicht jedem. Manche mögen es. Und dann: Dann wird das Konzert des Herren abgesagt. (pfa)

18:10 Uhr: Überraschend muss das Festival aufgrund eines schweren Unwetters für zwei Stunden unterbrochen werden. Kurz nach der Ansage beginnt es auch schon zu blitzen und regnen. Das Gelände wird evakuiert und die Besucher flüchten sich in ihre Autos. Die Unterbrechung war die richtige Entscheidung! (mak)

18.30 Uhr: Ich versuche im Regen zu singen. So im Sinatra-Style. Laufe dann aber doch zügig zum Auto. Gefühlte 50 Grad in der Karre und warmes Bier. (pfa)

20:15 Uhr: Nachdem es sich kräftig ausgeregnet hat, geht der Spielbetrieb nun weiter. Die Veranstalter haben einen aktualisierten Zeitplan bereitgestellt und eine Sondergenehmigung bekommen, damit bis 3:00 Uhr Bands spielen dürfen und nicht so viele Acts ausfallen müssen. (mak)

21:45 – 23:00 Uhr: AnnenMayKantereit (Blue Stage) – Die Newcomer der Stunde dürfen natürlich auch beim Hurricane nicht fehlen. Der Andrang ist riesig und der Auftritt der größte in der Bandgeschichte. Das scheint die jungen Musiker nochmal besonders zu motivieren, denn auf der Bühne liefern sie richtig ab. Mit seiner einzigartigen Stimme singt Henning May Songs wie „Oft gefragt“, „Barfuß am Klavier“ und „Pocahontas“. Die Besucher sind textsicher und fast jeder singt mit. So macht es für beide Seiten richtig viel Spaß! Als Überraschung präsentieren sie ein Beatles-Cover von „Come Together“, das sie noch nie live gespielt haben und das sie wohl auch nie wieder live spielen werden. Ein wunderschöner Exklusivmoment. (mak)

23 Uhr: Jo. AnnenMayKantereit spielen ein ganz passables Set. (pfa)

23:30 – 00:45  Uhr: Trailerpark (Blue Stage) – Die fünfköpfige Combo um Rapper Alligatoah kennt geschmacklich keine Grenzen und spielt damit. In den Songtexten wird klargestellt, dass die Band nichts für Spießer ist. Einzelne Passagen bringen die Besucher immer wieder zum Lachen, Trailerpark ist sympathisch anders. Als Fragen verpackte Bühnenansagen wie „Wer hat heute schon gekackt?“ unterstreichen dies. Trailerpark tanzen aus der Reihe!

00:15 – 01:45 Uhr: Rammstein (Green Stage) – Als gigantischer Headliner zieht Rammstein Zehntausende Festivalbesucher an, das Gelände ist brechend voll. An den Seiten geht kaum noch was und die Besucher stehen nach hinten fast bis zur White Stage. Doch das, worauf sie warten, sollte sich lohnen. Und wie! Rammstein fährt eine Pyroshow auf, wie Scheeßel sie selten gesehen haben dürfte. Feuer auf der Bühne, Feuer auf Masten über dem Mischpult-Zelt, Feuerwerk und Böller auf anliegenden, ausgefahrenen Hebebühnen. Das fetzt richtig! Dazu die Mucke von Rammstein, die Band gibt alles auf der Bühne. Der perfekte Sound rundet den Auftritt ab und lässt ein Festivalhighlight 2016 entstehen. Grandios! (mak)

1 Uhr: Joar, das machen Rammstein ganz gut. Scheint eine Best-off-Liste zu sein, die sie da spielen.  Die Show ist ja irgendwie auch bekannt, man schaut trotzdem immer wieder hin. (pfa)

2 Uhr: Pennywise spielen und vor der Bühne ist es erstaunlich leer. Schade eigentlich. Schön laut, schön schnell. (pfa)

01:45 – 03:00 Uhr: K.I.Z. (Blue Stage) – Als Rausschmeißer bleibe ich noch bei den Kannibalen In Zivil kleben. Wie gewohnt mit spitzer Zunge und geschmacklich streitbar, liefert die Band eine wilde Performance ab. Als Höhepunkt kommt bei der letzten Zugabe noch AMK-Sänger May auf die Bühne und spielt mit K.I.Z. den gemeinsamen Song „Hurra, die Welt geht unter“. Damit endet ein insgesamt sehr gelungener Hurricane-Freitag für mich. (mak)

2.30 Uhr: Sitze im Auto. Wo bleibt (mak)?? (pfa)

 


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