Breminale-Freitag: Hip-Hop der nächsten Generation

Beats, Rap und Hip-Hop bilden den Schwerpunkt im Programm des Freitags bei der Breminale. Das auffällig junge Publikum feiert einen Künstler ganz besonders.

Kid Kapri (c) Marcel Kloth

Bremen. So voll war es am Osterdeich wohl zuletzt bei der Werder-Aufstiegsfeier im Mai. Zeitweise ist kein Durchkommen mehr auf den Wiesen, was zum Start ins Wochenende besonders an der sehr gut besuchten Radio Bremen-Bühne liegt, die von Bremen Next bespielt wird. Die Stimmung ist freundschaftlich und ausgelassen. Der Abend im Live-Blog von Laura (lw), Claas (cr) und Marcel (mak).

17:30 Uhr: Leichte Regentropfen fallen noch auf den Osterdeich, doch das schreckt natürlich keine waschechten Bremer*innen ab. „Von dem bisschen Regen lassen wir uns die legendäre Stimmung nicht verderben“ – hier gleich zwei Hip-Hop-Zitate kombiniert. Das ist nämlich die maßgebliche Musikrichtung am heutigen Abend. Die Beginner und Casper spielen zwar nicht, dafür aber Teile der nächsten Generation deutschsprachiger Rap-Artists. (mak)

17:30 Uhr Zeitgleich stehen schon Mülheim Asozial auf der Bühne des gut gefühlten Flutzeltes und skandieren „Bier gegen Bullen, Bier gegen Deutschland!“ (cr)

18:00 Uhr: Einer der Acts, auf die ich mich bei der gesamten Breminale am meisten gefreut habe, eröffnet den dritten Festivaltag. Yrrre kombiniert melancholischen Hip-Hop mit Pop-Einflüssen. Besonders die direkten und ehrlichen Texte berühren und gehen direkt ins Herz. An einem umtriebigen Wochenende wird dieser Auftritt vom ersten bis zum letzten Song komplett geschaut. Das Album „Feinstaub“ aus dem Februar sei jedem ans Herz gelegt. Zusätzlich gibt es neue Songs wie „Schlangenlinien“ und die Live-Premiere von „40mg“. (mak)

18:30 Uhr Teddies Kneipe spielen nach Mülheim Asozial, ein denkbar schwerer Job? Überhaupt nicht. Die drei Frauen aus Bremen nehmen das Zelt blitzschnell in Beschlag und am Ende singen alle „Du blöder Macker kommentierst mich nicht“ oder „Wenn du noch einmal Yoga vorschlägst, raste ich aus!“ (cr)

18:45 Uhr: Entspannte Singer-Songwriter-Musik auf der Muchos Más-Bühne. Der Bremer Michel Ryeson verdrängt mit seinem Gute-Laune-Sound die grauen Wolken am Bremer Himmel. (lw)

19:00 Uhr: Bremen Next organisiert heute das Programm auf der offenen Radio Bremen-Bühne. Gerade spielen die Gewinner des Newcomer-Contests: Mai sowie Lemo215 & Milad teilen sich den Slot mit jeweils 15 Minuten. (mak)

19:00 Uhr: Scheitern.Dreitausend haben an diesem Tag ein Album online gestellt, mehr dazu bald auf dieser Seite. Ein charmanter Auftritt. Das hier ist die neue Bremer Schule! (cr)

19:30 Uhr: Den ersten Auftritt, bei dem es richtig voll ist, spielt Futurebae in der Schleuse. Sie kombiniert elektronische 80s-Einflüsse, sphärische Trap-Sounds und R&B zu einem ästhetischen Klangbild und kann damit viele Herzen gewinnen. Den gemeinsamen Song „Immer Sommer“ mit den anschließend auftretenden Tropikel Ltd. performen sie bereits jetzt gemeinsam. (mak)

19:35 Uhr: Darien Geep spielen auf den Dreimeterbrettern. Ihr Stil bewegt sich zwischen groovigen Funkbeats und Indie-Musik. In den Songs selbst gibt es immer wieder unerwartete Brüche. Nach 30 Spielminuten verabschiedet sich die Band bereits von der Bühne, 60 Minuten waren eigentlich geplant. Währenddessen schallen am Deich immer wieder die rhythmischen Klänge von DJ Sino Velasco von der Muchos Más-Bühne rüber. (lw)

20:30 Uhr Das iPad von Burnout Ostwest ist nur zu 3% geladen, hält trotzdem das Konzert durch. Felix von Alltag steht am Keyboard und Hannes von Team Scheiße an der Gitarre. NDW, Punk und  Wave mit Texten über Alt- und Neu-Linke, Hausbesitzer, Saufen am 2. Mai und so weiter. Die Flut tanzt! (cr)

21:00 Uhr: Das ist die Neue Deutsche Welle! Mit ihrer Fusion aus 80s Pop, Indie-Rap, viel Disko-Sound und Elektro-Vibe feiert das Berliner Trio Tropikel Ltd. eine ekstatische Party in der Schleuse. Die Bühne ist in Lametta gehüllt und viel Publikumsinteraktion findet bei den feierfreudigen Besucher*innen viel Anklang. (mak)

21:30 Uhr: Wir sprachen von der nächsten Generation, hier ist sie – und zwar auf beiden Seiten der Bühne. Kid Kapri ist der momentan hoffnungsvollste Newcomer aus dem Bremen Next-Umfeld, fast 25 Millionen Streams für seine bekannteste Single „Mosaik“ sprechen für sich. Der 20-jährige macht erst seit einem Jahr Musik und versammelt die Bremer Jugend vor der Bühne. Es ist so voll und so jung wie bei keinem anderen Auftritt, es gibt Moshpits, Gedränge und eine Feierstimmung, als würde hier ein internationaler Superstar spielen. Den kompletten Abriss gibt es am Ende, als noch einmal „Mosaik“ gespielt wird. Obwohl… das ist noch nicht das Ende: Nach dem letzten Beat schallt „Lebenslang grün-weiß“ aus den Boxen – eine Stimmung, wie bei der Aufstiegsfeier. (mak)

21:50 Uhr: Der Deich leuchtet. Kid Kapri steht auf der Radio Bremen-Bühne und hat die Ansage gemacht, alle Feuerzeuge oder Handylichter zu zücken. Das Publikum folgt dem Ruf des Nachwuchstalents aus Bremen, ein Lichtermeer am Deich entsteht. Die Bühne, die heute im Zeichen von Bremen Next steht, vibriert. (lw)

22:00 Uhr: Auf der Flut sind jetzt 24/7 Diva Heaven dran. Die drei Berlinerinnen holen den Grunge aus der Schublade, entstauben ihn und überziehen ihn mit einer gehörigen Portion Feminismus. Laute Gitarren dröhnen aus dem pickepackevollen Zelt nach draußen. (cr)

0:00 Uhr: Der eingesetzte Regen treibt die Leute in die Zelte. Mit Orbit und Team Scheisse spielen zwei äußerst spannende Bremer Acts zeitgleich. Bei Orbit in der Schleuse treffen melancholische Beats auf verträumten Gesang. Die größtenteils bewusst angesteuerten und teilweise zufällig gestrandeten Leute im randvollen Zelt fühlen es und gehen voll mit. Was für ein Heimspiel! (mak)

Seht euch hier unsere Bildergalerien des dritten Abends an:


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