Breminale 2017: Ein schönes Finale – unser Sonntag
Am Nachmittag gab es eines der am besten besuchten Konzert der diesjährigen Breminale, danach blieb Zeit, das Kulturfestival gemütlich ausklingen zu lassen und noch einmal die Sonne zu genießen.

Bremen. Am fünften Tag waren Laura (lw) und Marcel (mak) für HB-People am Osterdeich unterwegs.
16:15 Uhr: Vor dem Deichgraf ist es richtig voll. Als sich die Seiten des Zeltes öffnen, strömen viele schnell nach vorne. Der ganze Innenraum ist gefüllt, auch am Deich stehen und sitzen unzählige Menschen dicht an dicht. Kein Wunder – mit Pohlmann spielt hier gleich einer der bekanntesten Musiker des Wochenendes. (mak)
16:30 Uhr: Der sympathische und allseits beliebte Ingo Pohlmann spielt heute zum dritten Mal auf der Breminale. Mal sitzt der 45-jährige mit seiner Akustik-Gitarre auf einem Hocker, mal steht er mit E-Gitarre vor dem Publikum. Seine dreiköpfige Band mit Bass, Schlagzeug und Cello/Piano steuert zudem bereichernde Klänge im supervollen Zelt bei, die Besucher klatschen begeistert im Takt und singen mit. Der ganze Osterdeich ist gesäumt mit Menschen, die in der strahlenden Sonne sitzen. Pohlmann erzählt teilweise lange Anekdoten zwischen seinen Songs, er spielt Hits wie „StarWars“ und „Der Junge ist verliebt“. Als Zugabe und Abschluss gibt es natürlich noch „Wenn jetzt Sommer wär“ – obwohl es das doch in diesen Tagen zweifelsfrei ist. (mak)
16:45 Uhr: Sonntag. Finaltag. Mit leichter Verspätung erreiche ich das Pohlmann-Konzert. Man trifft auf dem Weg aber auch immer bekannte Gesichter. Ein Beweis mehr, dass Bremen ein Dorf ist. Pohlmann spielt schon eine Viertelstunde, als ich in das proppenvolle Deichgraf-Zelt komme. Viele Familien sind mit ihren Kindern gekommen, aber auch einige Senioren und natürlich viele junge Leute. Pohlmann spielt Musik für jedermann. Gute Laune-Musik, die ansteckt. Und nicht nur seine Musik macht gute Laune, Pohlmann selbst auch. Er strahlt wie ein Honigkuchenpferd während seines Auftrittes, genießt den Applaus und bedankt sich nach jedem Song. Ganze 90 Minuten spielt er vor dem Bremer Publikum, was sich damit aber nicht zufriedengibt. Einer geht noch. Nach Songs wie „Mädchen und Rabauken“, „Fliegende Fische“ oder „Wenn es scheint, dass nichts gelingt“, spielt er seinen Hit „Wenn jetzt Sommer wär“. Muss er selber dabei lachen und während des Songs korrigieren, dass irgendwie gerade Sommer ist. Danach ist aber wirklich Schluss und er verabschiedet sich mit seiner Band vom Publikum. (lw)
18:15 Uhr: Wohin geht´s? Nach dem über 90-minüten Konzert erstmals raus aus dem warmen Zelt und auf den Deich. (mak)
18:15 Uhr: Pause. Die nächste angestrebte Band spielt um 20:30 Uhr. Also genügend Zeit, nochmal die Food-Stände zu durchforsten. Die erste Runde endet mit Poffertjes. Diese werden genüsslich bei einer kleinen Auszeit am Osterdeich verspeist. Leute ziehen vorbei, genießen den letzten Tag und die Sonne. Währenddessen wird im Programmheft gestöbert. Welche Band kann man sich denn mal als Überbrückung angucken? Wir entscheiden uns für Erdmöbel im Himmelwärts-Zelt. (lw)
18:45 Uhr: Erdmöbel ziehen im Himmelwärts ein etwas älteres Publikum an, als es bei der Breminale der Durchschnitt ist. Kein Wunder – schließlich sind die Musiker auch alle um die 50 Jahre alt. Es ist ein kurzweiliger, gut gelaunter Auftritt. (mak)
18:45 Uhr: Während des kleinen Spaziergangs am Deich wird schon klar, der letzte Breminale-Tag erlebt seine finalen Züge. Der Deich ist nur noch bedingt mit Besuchern besetzt, vor den Bühnen lichtet sich das Publikum. Endlich bei Erdmöbel angelangt, stellt man fest: Ein immer noch gut besuchtes Himmelwärts-Zelt mit Musik, die stark an Element of Crime erinnert. Nur irgendwie mit mehr Instrumenten. Man muss dazu sagen, dass die Kölner Band auch bereits seit 22 Jahren zusammen musiziert und entsprechend in die Jahre gekommen ist, ebenso wie das heutige Bremer Publikum. (lw)
19:10 Uhr: Auf einem Bein kann man nicht stehen, also gibt es neben den holländischen Leckereien auch noch ein Fischbrötchen. Lecker. (lw)
19:30 Uhr: Es leert sich langsam am Osterdeich. Viele Besucher scheinen nach fünf Tagen Breminale mit Eindrücken gesättigt zu sein. (mak)
20:15 Uhr: Immer noch Zeit, bis die nächste Band spielt. Uns wurde vor ein paar Tagen die isländische Band Vök ans Herz gelegt, dem beugen wir uns und wollen sie nun unbedingt sehen. Doch vorher noch ein letztes, wirklich letztes Mal aus dem Potpourri der Food-Stände profitieren und sich ein Eis wie Sahne gönnen. Einen besseren Abschluss gibt es nicht. (lw)
20:30 Uhr: Vök aus Island waren vor vier Jahren Teil des Stage Europe Networks und spielen inzwischen Konzerte in ganz Europa. Auf der Hauptbühne bilden sie den Abschluss der Breminale. Sphärischer Indie-Elektro mit weichen Beats und gelegentlich mit Saxophon bildet einen fesselnden Klangteppich, man sieht dem Treiben auf der Bühne sehr gerne zu. (mak)
20:30 Uhr: Vök stehen pünktlich auf der Bühne. Dunkles Licht, blaue und rote Scheinwerfer, Nebelsäulen. Wirklich viel kann man von der vierköpfigen Band nicht erkennen, aber hören! Erinnert ihre Mischung aus Indie- und Elektroeinflüssen sehr an The XX. Doch irgendwie haben sie auch etwas ganz Eigenes, sehr Fesselndes. Zwischen den Songs wird sich bedankt und das schöne Bremer Wetter gelobt. Insgesamt eine tolle Band, von der wir gerne mehr hören wollen und ein schöner Abschluss auf der Deichgraf-Bühne. (lw)
22:00 Uhr: Das war´s! Die 30. Breminale ist vorbei! Fünf Tage lang gab es jede Menge gute Konzerte, lecker Essen und Trinken und an jeder Ecke etwas zu entdecken. Der Osterdeich war stets gut gesucht und vom Wetter geküsst – solche sonnigen Traumtemperaturen sind wunderbar! Es wurde bis in die Nacht gefeiert, man hat viele Freunde und Bekannte wiedergetroffen. Klasse, dass es solch ein großartiges und dazu noch kostenfreies Kulturfestival in Bremen gibt! Im nächsten Jahr sind wir vom 25. bis 29. Juli 2018 sicher wieder dabei. (mak)
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